Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1963, Band Ⅰ, Seite 374

Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅰ, Seite 374 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅰ, S. 374); Alle unsere ehrlichen Bemühungen, gemeinsam mit den verantwortlichen Kräften in Westdeutschland, besonders auch mit der Führung und der Mitgliedschaft der Sozialdemokratischen Partei, zum gemeinsamen Vorgehen zur friedlichen Lösung der Lebensfragen der Nation zu kommen, sind leider gescheitert. Nie haben wir, liebe Genossinnen und Genossen, ein Hehl daraus gemacht, sondern immer betont, daß dieses große nationale Ziel nur dann erreicht werden kann, wenn „das deutsche Volk unter Führung der Arbeiterklasse die Sache der Erhaltung des Friedens und der Wiederherstellung der Einheit Deutschlands, die Schaffung eines einigen, demokratischen, friedliebenden und unabhängigen Deutschlands in seine eigenen Hände nimmt"1, so wie wir das auf der II. Parteikonferenz im Jahre 1952 formuliert haben. Trotzdem hat in einer Weise, die alle guten Traditionen der deutschen Arbeiterbewegung verleugnet, die Führungsgruppe um Wehner, Brandt und Erler in der Sozialdemokratischen Partei Westdeutschlands alle von der Regierung Adenauer gegen die Verständigung zwischen den Deutschen gerichteten Akte der Sabotage mit besonderem Eifer unterstützt und gefördert. Bezeichnenderweise knüpfen diese Führer der Sozialdemokratischen Partei bei der geschichtlichen Motivierung ihrer Unterstützung der aggressiven militaristischen Politik der Regierung Adenauers bei Lassalle an und versuchen, sich auf August Bebel zu stützen. Sie betreiben heute dieselbe Sophistik, wie sie die rechten Führer der Sozialdemokratie 1914 betrieben haben. Nicht fähig und auch nicht gewillt, die geschichtlichen Zusammenhänge und Lehren zu begreifen, projektieren sie einzelne, willkürlich herausgegriffene Momente der proletarischen Taktik aus der Epoche der bürgerlich-demokratischen Revolution und der nationalen Kriege des 19. Jahrhunderts in die Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus, in die Zeit des Zusammenbruchs des Imperialismus. Wir haben schon darauf hingewiesen, daß Lasalle, der keine revolutionäre Perspektive hatte, die Arbeiterklasse auf eine Einigung Deutschlands unter der Führung der preußischen Monarchie orientiert hat. Ausgerechnet an diese negative Seite der Politik Lassalles knüpfen die derzeitigen Führer der Sozialdemokratie an, wenn es darum geht, ihre Unterstützung der aggressiven Politik Adenauers und seiner Militaristen zur gewaltsamen „Wiedervereinigung" Deutschlands durch eine militärische „Überrollung" der Deutschen Demokratischen Republik zu begründen. Im Inter- 1 Dokumente der SED, Bd. IV, S. 71. 374;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅰ, Seite 374 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅰ, S. 374) Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1963, Band Ⅰ, Seite 374 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED DDR 1963, Bd. Ⅰ, S. 374)

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅵ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 12. bis 21. Januar 1963 [Band Ⅰ (1.-3. Verhandlungstag), Seite 1-588, Band Ⅱ (4.-6. Verhandlungstag), Seite 1-512, Band Ⅲ (Grußschreiben und schriftlich eingereichte Diskussionsbeiträge), Seite 1-590, Band Ⅳ (Beschlüsse und Dokumente), Seite 1-544], Dietz Verlag, Berlin 1963 (Prot. Verh. Ⅵ. PT SED v. 12.-21.1.1963, Bd. Ⅰ, S. 1-588, Bd. Ⅱ, S. 1-512, Bd. Ⅲ, S. 1-590, Bd. Ⅳ, S. 1-544).

In Abhängigkeit von den Bedingungen des Einzelverfahrens können folgende Umstände zur Begegnung von Widerrufen genutzt werden. Beschuldigte tätigten widerrufene Aussagen unter Beziehung auf das Recht zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Erkenntnis-tätiqkeit des Untersuchungsführers und der anderen am Erkennt nisprozeß in der Untersuchungsarbeit und die exakte, saubere Rechtsanwendung bilden eine Einheit, der stets voll Rechnung zu tragen ist. Alle Entscheidungen und Maßnahmen müssen auf exakter gesetzlicher Grundlage basieren, gesetzlich zulässig und unumgänglich ist. Die gesetzlich zulässigen Grenzen der Einschränkung der Rechte des Verhafteten sowie ihre durch den Grundsatz der Unumgänglichkeit zu begründende Notwendigkeit ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die Gesundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eins hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danac Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und ähnliches zu führen. Der diplomatische Vertreter darf finanzielle und materielle Zuwendungen an den Ver- hafteten im festgelegten Umfang übergeben. Untersagt sind Gespräche Entsprechend einer Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten zur Sprache gebracht. Die Ständige Vertretung der mischt sich auch damit, unter dem Deckmantel der sogenannten humanitären Hilfe gegenüber den vor ihr betreuten Verhafteten, fortgesetzt in innere Angelegenheiten der ein. Es ist deshalb zu sichern, daß bereits mit der ärztlichen Aufnahmeuntersuchung alle Faktoren ausgeräumt werden, die Gegenstand möglicher feindlicher Angriffe werden könnten.

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