Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1958, Seite 939

Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1958, Seite 939; als Wechselgeld in ihrem Schacher zu betrachten, messen auch uns offensichtlich mit ihren Maßen und nennen deshalb sogar den Preis, den Westdeutschland an die Sowjetunion bezahlen könnte, wenn diese sich mit der Wiedervereinigung Deutschlands zu den Bedingungen der westlichen Länder, d. h. entgegen dem Willen derWerk-tätigen der DDR, ohne Berücksichtigung der Lebensinteressen des deutschen Volkes, einverstanden erklären würde.“1 Die Westmächte verbinden diese Frage mit der Frage der Sicherheit. Aber „von was für einer europäischen Sicherheit kann eigentlich die Rede sein“, so sagte Genosse Chruschtschow, „wenn vorgesehen ist, ganz Deutschland zum Aufmarschgebiet für einen Überfall auf die sozialistischen Länder zu machen? Man sollte sich auch daran erinnern, daß die Bevölkerung Europas mehr als 500 Millionen Menschen zählt, während in beiden deutschen Staaten etwa 70 Millionen Menschen leben. Schon dies allein zeigt, daß die Frage der europäischen Sicherheit breiter und umfassender ist als das deutsche Problem.“2 Und deshalb ist die Zeit gekommen, daß die Vertreter der Westmächte die Lage real einschätzen und - wenn sie den Frieden sichern wollen - daß sie dann auch mit der DDR normale Beziehungen hersteilen. Sie sprechen von dem Preis, den sie haben wollen, und haben auch gewisse Preise genannt. Aber sie übersehen vollständig, daß es doch unmöglich ist, daß die westdeutschen Imperialisten ihren Machtbereich bis zur Oder ausdehnen können, um ihre Kriegsaufmarschbasis zu verbreitern. Eine Wiedervereinigung Deutschlands ist doch nur um den Preis der Sicherung des Friedens, des Verzichts Westdeutschlands auf Atomrüstung und des Austritts aus der NATO, nur um den Preis der Bändigung der Militaristen und Revanchepolitiker in Westdeutschland möglich. (Beifall.) Wir fragen das ganze deutsche Volk, ob es denn noch nicht genug hat von dem Hitlerkrieg und seinen Folgen. Jeder deutsche Bürger möge sich erinnern, welchen Preis Deutschland für die Abenteurerpolitik Hitlers gezahlt hat. Und heute herrschen in Bonn Militaristen des gleichen Kalibers! 1 Siehe S. 278 des vorliegenden Bandes fl). 2 Siehe S. 278/79 des vorliegenden Bandes (1). 939;
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Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 10. bis 16. Juli 1958 [Band 1 (1.-5. Verhandlungstag), Seite 1-875, Band 2 (6.-7. Verhandlungstag), Seite 876-1647], Dietz Verlag, Berlin 1958 (Prot. Verh. Ⅴ. PT SED DDR v. 10.-16.7.1958, Bd. 1, S. 1-875, Bd. 2, S. 876-1647).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den imperialistischen Feind notwendige, offensive, politisch-ideologische Aufklärungs-und Erziehungsarbeit, die durch bestimmte damit beauftragte Diensteinheiten, Leiter und Mitarbeiter Staatssicherheit geleistet wird. Die wird auf der Grundlage der gesetzmäßigen Entwicklung des Sozialismus systematisch zurückzudrän-gen und zu zersetzen. Die wissenschaftliche Planung und Leitung des Prozesses der Vorbeuf gung und Bekämpfung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Systemcharakter verleiht. Unter Führung der Partei der Arbeiterklasse leitet, plant und organisiert der sozialistische Staat auch mittels des Rechts die Vorbeugung und Bekämpfung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; der sozialistische Staat leitet und organisiert auf der Grundlage des sozialistischen Rechts im gesamtgesellschaffliehen und gesamtstaatlichen Maßstab den Prozeß der Vorbeugung und Bekämpfung; mittels der weiteren Vervollkommnung der sozialistischen Demokratie muß und wird dieser Prozeß den Charakter einer Massenbewegung annehmen. Die Vorbeugung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen entstehen in allen wesentlichen Entwicklungsprozessen der sozialistischen Gesellschaft immer günstigere Bedingungen und Möglichkeiten. Die sozialistische Gesellschaft verfügt damit über die grundlegenden Voraussetzungen, daß die Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen eine große Verantwortung. Es hat dabei in allgemein sozialer und speziell kriminologischer Hinsicht einen spezifischen Beitrag zur Aufdeckung. Zurückdrängung. Neutralisierung und Überwindung der Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen als soziales und bis zu einem gewissen Grade auch als Einzelphänomen. Selbst im Einzelfall verlangt die Aufdeckung und Zurückdrängung, Neutralisierung Beseitigung der Ursachen und Bedingungen der Straftat. des durch die Straftat entstandenen Schadens. der Persönlichkeit des Seschuidigten Angeklagten, seine Beweggründe. die Art und Schwere seiner Schuld. seines Verhaltens vor und nach der Asylgewährung Prüfungs-handlungen durchzuführen, diesen Mißbrauch weitgehend auszuschließen oder rechtzeitig zu erkennen. Liegt ein Mißbrauch vor, kann das Asyl aufgehoben werden.

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