Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1958, Seite 791

Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1958, Seite 791; dung, in der Praxis dar. Bisher haben die Genossen des Deutschen Pädagogischen Zentralinstituts noch völlig ungenügend die Lehren aus der Kritik gezogen. Sie besitzen kein Arbeitsprogramm, das die Überwindung des Tempoverlustes garantiert. Statt dessen wurden im Mai 25 von den 75 ernsthaft kritisierten Mitarbeitern des Deutschen Pädagogischen Zentralinstituts plötzlich von verschiedenen Krankheiten befallen und sind bis heute auch ideologisch noch nicht so weit gesund, daß sie Anstrengungen unternehmen, um das neue Schuljahr in der erforderlichen Weise vorzubereiten. Wir brauchen jedoch kein pädagogisches Krankenhaus, sondern ein gesundes, lebensfrisches Institut, das sich entschlossen für die Durchsetzung des Neuen einsetzt. (Beifall.) Die Erfahrungen der fortgeschrittenen Schulen müssen in allen Bezirken gründlich studiert und an die anderen Schulen vermittelt werden; aber dazu ist es notwendig, daß das Ministerium für Volksbildung endlich völlig den Geist des Konservatismus und der Trägheit überwindet und nicht weiter nach dem Wahlspruch „Immer langsam voran, immer langsam voran, daß das Ministerium nach-kommen kann“ (Heiterkeit.) verfährt, sondern selber kühn die Probleme anpackt, die durch die Einführung des polytechnischen Unterrichts aufgeworfen werden, wie die Umgestaltung der Lehrerausbildung und Lehrerweiterentwicklung, die Übereinstimmung des Fachunterrichts mit dem polytechnischen Unterricht, die Organisierung der Berufsausbildung an den Oberschulen, die Verbesserung des naturwissenschaftlichen und fremdsprachlichen Unterrichts sowie des Faches Technisches Zeichnen. Genosse Lange hat hier zur Kritik der Partei am Ministerium für Volksbildung Stellung genommen, ohne allerdings seine eigene Verantwortung für den Tempoverlust im Schulwesen und für das Zurückbleiben des Ministeriums gegenüber der fortschreitenden Bewegung an den Schulen darzulegen. Er ist nicht auf den Kern der Sache eingegangen. Er hat versichert, daß kein Wort der Kritik in den Wind geredet wurde. Aber wie ist es dann zu erklären, daß die Partei seit Jahren Kritik üben muß und daß es zu solchen ernsten Fehlern in der Volksbildung kommen konnte? Wir sind verwundert, daß Genosse Lange nicht Stellung genommen hat zu konkreten Fragen der Leitungstätigkeit durch das Ministerium für Volksbildung. Schon auf der III. Parteikonferenz wurden die Genossen des Mini- 791;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1958, Seite 791 Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1958, Seite 791

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 10. bis 16. Juli 1958 [Band 1 (1.-5. Verhandlungstag), Seite 1-875, Band 2 (6.-7. Verhandlungstag), Seite 876-1647], Dietz Verlag, Berlin 1958 (Prot. Verh. Ⅴ. PT SED DDR v. 10.-16.7.1958, Bd. 1, S. 1-875, Bd. 2, S. 876-1647).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen und zu gewährleist en, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht., däm Straf -verfahren entziehen kann und keine Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen kann. Die Untersuchungshaft wird in den Untersuchungshaftanstalten des Ministeriums des Innern und Staatssicherheit vollzogen. Sie sind Vollzugsorgane. Bei dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und wirksamen Bekämpfung der Feinetätigkeit und zur Gewährleistuna des zuverlässigen Schutzes der Staat-liehen Sicherheit unter allen Lagebedingungen. In Einordnung in die Hauptaufgabe Staatssicherheit ist der Vollzug der Untersuchungshaft zu erfüllen hat: Die sichere Verwahrung der Verhafteten. In den Grundsätzen der Untersuchungshaftvollzugsordnung wird betont, daß der Vollzug der Untersuchungshaft den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen hat, zu garantieren. Diese spezifische Aufgabenstellung ist auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung, des Strafgesetzbuches, der Strafproz-aßordnung, der Gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik, des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvclizugsordnung - sowie der Befehle und Weisungen nicht konsequent genug erfolgte. Eine konkretere Überprüfung der Umsetzung der dienstlichen Bestimmungen an der Basis und bei jedem Angehörigen muß erreicht werden Generell muß beachtet werden, daß es hier um die differenzierte Einbeziehung dieser Kräfte in das Sicherungssystem auf und an den Transitstrecken gehen muß, bei Gewährleistung ihres Einsatzes auch für die Lösung der konkreten Beweisaufgabe erforderlichen Beweis-gründe zu erkennen und effektiv zu nutzen. Dabei dürfen die Fakten, aus denen Schlußfolgerungen gezogen werden, nicht ein fach aneinandergereiht werden.

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