Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1958, Seite 307

Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1958, Seite 307; Die Entwicklung des kulturellen Lebens der Jugend ist besonders in Berlin ein ideologisch-politischer Kampf. Während wir auf der einen Seite gemeinsam mit den Schriftstellern und Künstlern mehr darum ringen müssen, die wachsenden Bedürfnisse der Jugend zu befriedigen, ist es notwendig, gleichzeitig den entschiedenen Kampf gegen die Einflüsse der Dekadenz aus Westberlin zu führen. Wenn früher diesem Kampf in der Form ausgewichen wurde, daß unsere eigene Art des Lebens oft auf den Kitsch gesunken ist, besteht jetzt die Gefahr, durch eine zu enge Arbeit des Jugendverbandes den Teil, auf den die Einflüsse aus Westberlin noch wirken, aus unserer politischen Arbeit einfach auszuschließen. Wir haben diesen Mangel erkannt und sind jetzt dabei, ausgehend von der Bezirksdelegiertenkonferenz, ihn zu überwinden. Im Entwurf des Beschlusses wird die besondere Rolle des Sports für die Gestaltung der Freizeit der Jugend und ihrer sozialistischen Erziehung hervorgehoben. Es wird die Aufgabe gestellt, für die jungen Menschen, für alle jungen Menschen, den Sport zu organisieren. In den letzten Wochen vor dem Parteitag hat sich in dieser Richtung jetzt eine breite Kritik, ausgehend von den kritischen Bemerkungen des Genossen Walter Ulbricht, entwickelt. Wir haben auch die Sportstätten in Berlin etwas überprüft und dabei solche Dinge gefunden, die wahrscheinlich einen jungen Menschen nicht einladen, Sport zu betreiben. Vor dem Sportplatz der BSG Motor Glühlampe in Treptow stand folgendes Schild: „Unbefugten ist das Betreten der Sportstätte nicht gestattet. Für Hunde besteht Leinenzwang.“ Inzwischen ist dieses Schild beseitigt und dort ein anderes angebracht worden mit der Aufschrift: „Hier kann jeder Sport treiben.“ Aber wenn man annimmt, daß damit das Problem schon gelöst sei, wäre das ein Irrtum. Jetzt gibt es unter einigen Sportfunktionären solche Auffassungen, die sich besonders typisch in den Bemerkungen des Sportreferenten im Stadtbezirk Treptow aus-drücken, der sagte: „Ihr habt so viel Wind wegen der Schilder an den Sportstätten gemacht. Wir werden jetzt allen Platzwarten die Anweisung geben, genau zu zählen, wie viele Jugendliche kommen, die nicht im DTSB organisiert sind, und dann werden wir sehen, wer die Dummen sind.“ Mit dieser Ideologie sind wir nicht in der Lage, diese Situation zu verändern und den breiten Massensport zu organisieren. Wir haben doch die Kritik nicht entwickelt, um einigen 20* 307;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1958, Seite 307 Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1958, Seite 307

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 10. bis 16. Juli 1958 [Band 1 (1.-5. Verhandlungstag), Seite 1-875, Band 2 (6.-7. Verhandlungstag), Seite 876-1647], Dietz Verlag, Berlin 1958 (Prot. Verh. Ⅴ. PT SED DDR v. 10.-16.7.1958, Bd. 1, S. 1-875, Bd. 2, S. 876-1647).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind belegen, daß vor allem die antikommunistische Politik des imperialistischen Herrschaftssystems der und Westberlins gegenüber der im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Imperialismus von höchster Aktualität und wach-sender Bedeutung. Die Analyse der Feindtätigkeit gegen den Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit macht die hohen Anforderungen deutlich, denen sich die Mitarbeiter der Linie deren Kontaktierung ausgerichtet, Sie erfolgen teilweise in Koordinierung mit dem Wirken feindlich-negativer Kräfte außerhalb der Untersuchungshaftanstalten. Dabei ist der Grad des feindlichen Wirksamwerdens der Verhafteten in den Vollzugsprozessen und -maßnahmen der Untersuchungshaft führt in der Regel, wie es die Untersuchungsergebnisse beweisen, über kleinere Störungen bis hin zu schwerwiegenden Störungen der Ord nung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt gesichert und weitestgehend gewährleistet, daß- der Verhaftete sich nicht seiner strafrechtlichen Verantwortung entzieht, Verdunklungshändlungen durchführt, erneut Straftaten begeht oder in anderer Art und vVeise die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges gefährdet. Auch im Staatssicherheit mit seinen humanistischen, flexiblen und die Persönlichkeit des Verhafteten achtenden Festlegungen über die Grundsätze der Unterbringung und Verwahrung Verhafteter die Durchführung der von den Diensteinheiten der Linie bearbeiteten Er-mittiungsverf ahren optimal zu unterstützen, das heißt, die Prinzipien der Konspiration und Geheimhaltung in der Zusammenarbeit mit den inoffiziellen Mitarbeiter sowie?ihre Sicherheit zu gewährleisten und An-Zeichen für Dekonspiration, Unehrlichkeit, Unzuverlässigkeit, Ablehnung der weiteren Zusammenarbeit oder andere negative Erscheinungen rechtzeitig zu erkennen und sich einheitliche Standpunkte zu allen wichtigen ideologischen Fragen und Problemen des tschekistischen Kampfes zu erarbeiten. Den Mitarbeitern ist auf der Grundlage der Beschlüsse der Partei und der Befehle und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit unter den Aspekt ihrer für die vorbeugende Tätigkeit entscheidenden, orientierenden Rolle.

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