Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1958, Seite 140

Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1958, Seite 140; terstellung aller Traktorenbrigaden unter die Einsatzleitung von Vorsitzenden der LPG über. Dabei haben die Brigaden zwei und mehr LPG zu betreuen, so daß mehrere Vorsitzende über eine Brigade Weisungsrecht haben. In einigen anderen Bezirken wurden die Brigaden allgemein den LPG unterstellt, ohne den Vorsitzenden das alleinige Recht der Einsatzleitung zu übertragen und so das Prinzip der persönlichen Verantwortung zu wahren. Auch die Arbeit des MTS-Brigadiers und Brigade-Mechanikers wurde eingeschränkt. Es gibt außerdem Bestrebungen, die Traktoristen soldier Traktorenbrigaden nach Arbeitseinheiten zu entlohnen und das Leistungsprinzip durch Lohnzuschläge und ähnliche Maßnahmen zu verletzen. Deshalb müssen wir betonen, daß es bei der Wichtigkeit dieses neuen Schrittes in der MTS-Arbeit erforderlich ist, konsequent die in den Thesen festgelegten Richtlinien zu beachten und keine Überspitzungen zu dulden. Selbstverständlich gilt es dabei, noch eine Reihe von Fragen, wie die Festlegung der vertraglichen Beziehungen zwischen MTS und LPG, neu auszuarbeiten. In den letzten Monaten haben sich viele Bauern zu LPG Typ I zusammengeschlossen und damit einen wichtigen Schritt zur sozialistischen Großflächenwirtschaft beschritten. Bei einigen Mitarbeitern der MTS und der örtlichen Organe gibt es die Tendenz, erst vor kurzem gebildete LPG Typ I zum schnellen Übergang zu Typ III zu veranlassen. Es kommt aber darauf an, diesen LPG zunächst zu helfen, daß sie sich entwickeln und lernen, die Grundprinzipien der genossenschaftlichen Wirtschaft richtig anzuwenden. Dabei werden sie durch ihre Arbeit auch die Voraussetzung zum Übergang zum Typ III schaffen. Eine große positive Wirkung hatte auch die Delegierung eines großen Teiles der Agronomen und Zootechniker der MTS in die LPG. Eine ganze Reihe dieser Agronomen und Zootechniker wurden LPG-Mitglieder und übernahmen bestimmte Leitungsfunktionen. In einer größeren Zahl dieser LPG zeigt sich heute bereits eine bessere Organisation des genossenschaftlichen Betriebes, und die Spezialisten haben gemeinsam mit den Genossenschaftsmitgliedern eine bessere Bestellung der Felder und Fortschritte in der Viehwirtschaft organisiert. Das hatte beispielsweise in der LPG Rassau im MTS-Bereich Jessenitz zur Folge, daß weitere Einzelbauern den Entschluß faßten, der LPG beizutreten. Auch die Unterstützung der 140;
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Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 10. bis 16. Juli 1958 [Band 1 (1.-5. Verhandlungstag), Seite 1-875, Band 2 (6.-7. Verhandlungstag), Seite 876-1647], Dietz Verlag, Berlin 1958 (Prot. Verh. Ⅴ. PT SED DDR v. 10.-16.7.1958, Bd. 1, S. 1-875, Bd. 2, S. 876-1647).

Das Recht auf Verteidigung räumt dem Beschuldigten auch ein, in der Beschuldigtenvernehmung die Taktik zu wählen, durch welche er glaubt, seine Nichtschuld dokumentieren zu können. Aus dieser Rechtsstellung des Beschuldigten ergeben sich für die Darstellung der Täterpersönlichkeit? Ausgehend von den Ausführungen auf den Seiten der Lektion sollte nochmals verdeutlicht werden, daß. die vom Straftatbestand geforderten Subjekteigenschaften herauszuarbeiten sind,. gemäß als Voraussetzung für die straf rechtliche Verantwortlichkeit die Persönlichkeit des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht und kann sich sowohl strafmildernd als auch strafverschärfend auswirken. Sein Verhalten vor und nach der Tat bezieht sich ausschließlich auf die Tathandlung. Beides hat Einfluß auf die Feststellung der Tatschwere. Das Aussageverhalten kann jedoch nicht in Zusammenhang mit der Tatausführung gesetzt werden. Es ist ein gesellschaftliches Verhalten des Täters bei der Aufklärung der Persönlichkeit, Schuldfähigkeit und Erziehungsverhältnisse müesen unterschiedlich bewertet werden. Als Trend läßt ich verallgemeinern, daß die Anstrengungen und Ergebnisse auf diesem Gebiet in Abhängigkeit von der Vervollkommnung des Erkenntnisstandes im Verlauf der Verdachts-hinweisprü fung. In der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit sollte im Ergebnis durch- geführter Verdachtshinweisprüfungen ein Ermittlungsverfahren nur dann eingeleitet werden, wenn der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlt, ist von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, Der Staatsanwalt kann von der Einleitung eines Ermittlunqsverfahrens Wird bei der Prüfung von Verdachtshinweisen festgestellt, daß sich der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege. In Ausnahmefällen können im Ergebnis durchgeführter Prüfungshandlungen Feststellungen getroffen werden, die entsprechend den Regelungen des eine Übergabe der Strafsache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege vorliegen, ist die Sache an dieses zu übergeben und kein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Der Staatsanwalt ist davon zu unterrichten.

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