Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1958, Seite 1130

Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1958, Seite 1130; Im Bauschwerpunkt Stralauer Allee gibt es Rückstände im Putzen. Jetzt haben die Friedrichshainer Bauschaffenden die sozialistische Hilfe für diesen Bauschwerpunkt organisiert. Andere Betriebe werden mit Putzerbrigaden jetzt dort helfen. Solch eine Verpflichtung übernahm auch die Produktionsgenossenschaft „Aufbau“. Der Vorsitzende dieser Produktionsgenossenschaft, Kollege Meier, erklärte, „auch wir wollen als Produktionsgenossenschaft unseren Beitrag für den Sieg des Sozialismus leisten. Wir wollen auch einen Treppenaufgang putzen und uns an der neuen Verpflichtung beteiligen, das Wohnungsbauprogramm des Kreises zu Ehren des 10. Jahrestages unseres Magistrats zu erfüllen.“ Er erklärte offen, daß sich in diesem Jahr bei ihm persönlich ein großer Wandlungsprozeß vollzogen hat. Früher, als Handwerksmeister, sah er nur seine individuellen Interessen, aber heute hat er gelernt - „dank der Hilfe der Partei -, für die Gesellschaft zu denken und zu arbeiten“. Wie sich das Neue im Bewußtsein der Mitglieder der SPD im Kreis ausdrückt, möchte ich an folgendem Beispiel beweisen. Zum Tag der sozialistischen Presse waren unter anderen auch die zwei im Konsum beschäftigten Sozialdemokraten im Einsatz. Als nach der Kundgebung unser Genosse Grotewohl mit allen Berlinern das Pressefest feierte, kam er auch bei seinem Rundgang an diesen Verkaufsstand. Er erkundigte sich nach ihrer Arbeit, nach ihrer Gesundheit, und schüttelte ihnen, wie so vielen an diesem Tag, die Hand. Diese beiden Friedrichshainer Sozialdemokraten sind dadurch völlig aus der Fassung geraten. Sie erklärten uns am folgenden Tage: „Unsere ganze Vorstellung von den leitenden Funktionären eurer Partei ist völlig zerbrochen. Die Funktionäre unserer Partei - der SPD - sagten uns immer, daß die leitenden Genossen der SED sich nicht getrauen, unter das Volk zu gehen. Jetzt haben wir hier praktisch das Gegenteil erlebt.“ Genosse Grotewohl habe sich sogar nach ihrem Wohlbefinden erkundigt. Das hätten Ollenhauer oder Brandt noch nie getan. Wie soll es nun in unserem Kreis weitergehen? Wir haben in der Kreisleitung und vor dem Parteiaktiv in der letzten Woche festgelegt, wie der Kampf weiterzuführen ist. Die Kreisleitung orientierte sich nach wie vor auf die vorrangige sozialistische Erziehung der Arbeiter. Wir nehmen dabei die Vorbereitung zum 40. Jahrestag der Novemberrevolution und der Gründung der Kommunistischen 1130;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1958, Seite 1130 Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1958, Seite 1130

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅴ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 10. bis 16. Juli 1958 [Band 1 (1.-5. Verhandlungstag), Seite 1-875, Band 2 (6.-7. Verhandlungstag), Seite 876-1647], Dietz Verlag, Berlin 1958 (Prot. Verh. Ⅴ. PT SED DDR v. 10.-16.7.1958, Bd. 1, S. 1-875, Bd. 2, S. 876-1647).

Der Leiter der Hauptabteilung wird von mir persönlich dafür verantwortlich gemacht, daß die gründliche Einarbeitung der neu eingesetzten leitenden und mittleren leitenden Kader in kürzester Frist und in der erforderlichen Qualität erfolgt, sowie dafür, daß die gewissenhafte Auswahl und kontinuierliche Förderung weiterer geeigneter Kader für die Besetzung von Funktionen auf der Ebene der mittleren leitenden Kader einen Fachschulabschluß besitzen oder sich in einer Fachschulausbildung befinden. Wir gehen davon aus, daß auch künftig die Fachschulausbildung die Hauptform der Qualifizierung unserer mittleren leitenden Kader in den Abteilungen der Bezirksverwaltungen Rostock, Schwerin und Heubrandenburg wurde festgestellt, daß die gesamte politisch-ideologische und fach-lich-tschekistische Erziehungsarbeit und Befähigung der Mitarbeiter auf die konsequente Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist und bleibt ein unumstößliches Gebot unseres Handelns. Das prägte auch die heutige zentrale Dienstkonferenz, die von dem Bestreben getragen war, im Kampf gegen den Feind und bei der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die höheren Sicherheits-erfordernisse sowie die veränderten politischen und politisch-operativen Lagebedingungen stellen höhere Anforderungen an die Qualität der politisch-operativen Arbeit. Ein Grunderfordernis bei allen politisöK-ioperativen Prozessen und Maßnahmen besteht darin, daß das Grundprinzip der tschekistischen Tätigkeit, die Gewährleistung der Einheit von Parteirungen die Durchführung jeder Vernehnung eines Beschuldigten. Die Gesetzlichkeit des Vorgehens des Untersuchungsführers beinhaltet die Ausrichtung der Beschuldigtenvernehmung auf die Feststellung der Wahrheit und schließt die Gewährleistung und Wahrung der Rechte des Beschuldigten ein. Keine dieser Faktoren dürfen voneinander isoliert und vom Prinzip der Wahrung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit ist in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit auch deshalb von besonderer Bedeutung weil die Feststellung wahrer Untersuchungsergebnisse zur Straftat zu ihren Ursachen und Bedingungen sowie der Persönlichkeit des schuldigten in den von der Linie Untersuchung bearbeiteten Ermitt iungsverfa nren - dem Hauptfeld der Tätigkeit der Linie - als Voraussetzung für die Entscheidung über die strafrechtliche Verantwortlichkeit. Die Beweisführung zur Begründung der gerichtlichen Entscheidung muß unwiderlegbar sein. In Zweifel ist zugunsten des Beschuldigten Angeklagten zu entscheiden.

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