Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1954, Seite 920

Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 920; verhalten und glauben, das Mitgliedsbuch gäbe ihnen das Recht, die Parteilosen zu kommandieren. Doch muß man auch auf die guten Tatsachen der weiteren Entwicklung der politischen Arbeit des einzelnen Parteimitgliedes mit den Massen eingehen. Es gab kaum eine Frage, die so umfassend in den Berichtswahlversammlungen diskutiert wurde, wie die Verbesserung der politischen Massenarbeit. Viele Parteimitglieder berichteten über ihre Initiative und ihre Erfahrungen bei der Gewinnung der Werktätigen für die Partei. Zweifellos wirken in der Partei solche hervorragenden Beispiele der Entwicklung eines Parteimitgliedes, wie das der Genossin Frida Hockauf, der Genossen Sepp Wenig, Gustav Hübner und Zehntausender anderer. Es ist notwendig, daß vom Parteitag ein großer Impuls ausgeht für das Ringen um die Hebung der Rolle und des Bewußtseins des Parteimitgliedes, in der Heranführung eines jeden Parteimitgliedes an die Teilnahme um die Verwirklichung der Beschlüsse der Partei. Die Parteimitglieder müssen beraten werden, welchen politischen Aufgaben sie sich entsprechend ihrer Position im Produktionsprozeß zuwenden müssen. Die Hauptaufgabe der Parteileitungen der Grundorganisationen ist die Arbeit mit dem einzelnen Parteimitglied. Die Grundlage der Erziehung der Parteimitglieder bilden die im Statut formulierten Pflichten und Rechte des Parteimitgliedes. Unsere Partei erzieht ihre Funktionäre und Parteimitglieder in einem Geiste, daß ein Parteibeschluß unverzüglich in seiner Durchführung organisiert werden muß, ganz gleich, wie groß die Schwierigkeiten und Hindernisse sind, die seiner Durchführung in den Weg treten. Der passive Mensch überläßt alles dem Selbstlauf, ihm fehlt die Begeisterung in der Arbeit, er hat nicht das Streben, ständig vorwärtszukommen. Das reife Parteimitglied ist jedoch ein Mensch, der aktiv kämpft, zielstrebig ist, der die Interessen der Partei zu seiner eigenen lebenswichtigen Sache macht und dem die Arbeit zur Durchführung der Parteibeschlüsse erste Verpflichtung ist, der er mit Elan und Schwung all seine Kräfte widmet. Es wird deshalb vorgeschlagen, im Statut der Partei unter den Pflichten der Mitglieder die Ergänzung im Punkt 2 b aufzunehmen: ,,2b) aktiv für die Durchführung der Parteibeschlüsse zu kämpfen, am Leben der Partei teilzunehmen und regelmäßig die Parteimit- 920;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 920 Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 920

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 30. März bis 6. April 1954 [Band 1 (1.-4. Verhandlungstag), Seite 1-673, Band 2 (5.-8. Verhandlungstag), Seite 674-1158], Dietz Verlag, Berlin 1954 (Prot. Verh. Ⅳ. PT SED DDR v. 30.3.-6.4.1954, Bd. 1, S. 1-673, Bd. 2, S. 674-1158).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und eigener Untersuchungsergebnisse begründet, daß das Wirken des imperialistischen Herrschaftssystems im Komplex der Ursachen uiid Bedingungen die entscheidende soziale Ursache für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Dynamik des Wirkens der Ursachen und Bedingungen, ihr dialektisches Zusammenwirken sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit der zuständigen Abwehrdiensteinheiten Staatssicherheit ergeben. Von besonderer Bedeutung für die Erhöhung der Effektivität der vorbeug enden Arbeit Staatssicherheit ind allem Erkenntnisse darüber, welche Ansatzpunkte aus den unmittelbaren Lebens- und Entwicklungsbedingungen beim Erzeugen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern durch den Gegner in zwei Richtungen eine Rolle: bei der relativ breiten Erzeugung feindlichnegativer Einstellungen und Handlungen und ihrer Ursachen und Bedingungen; die Fähigkeit, unter vorausschauender Analyse der inneren Entwicklung und der internationalen Klassenkampf situation Sicherheit rforde misse, Gef.ahrenmomsr.tQ und neue bzw, potenter. werdende Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen erlangen können. Aus der Tatsache, daß der Sozialismus ein noch relativ junger Organismus ist und demzufolge bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft sowie die Schaffung der grundlegenden Voraussetzungen für den allmählichen Übergang zum Kommunismus ist das erklärte Ziel der Politik unserer Partei.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X