Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1954, Seite 802

Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 802; Gleichnis, meine ich, zeigt, daß unsere Partei an diesem Ort nicht versteht, daß ihre führende Rolle sich unter anderem auch darin äußert, daß sie es verstehen muß, ihre Parteibuchhandlung zur schönsten, am besten ausgestatteten Buchhandlung der Stadt, zu einem kulturpolitisch-literarischen Blickpunkt und Mittelpunkt zu gestalten. (Lebhafter Beifall.) Wie ist es möglich, daß in einer Parteibuchhandlung Goethe, wie ist es möglich, daß in einer Parteibuchhandlung Gorki fehlt, wie ist es möglich, daß Andersen Nexö, Thomas Mann und all die vielen, vielen anderen großartigen humanistischen Schriftsteller, auf die wir, auf die die ganze Welt stolz ist, in einer Parteibuchhandlung kein Heim haben, nicht zu Hause sind? Aber nicht nur von dieser Parteibuchhandlung ist die Rede. Es ist die Rede davon, daß sich unsere Partei ihrer führenden Rolle auch auf kulturellem Gebiet bewußt werden muß und daß es nicht angeht, die führende Rolle der Partei auf kulturellem Gebiet zu verschweigen, indem man zum Beispiel Parteidokumentationen herausgibt und darin nicht ein einziges Dokument veröffentlicht, welches von der führenden Rolle der Partei zur Verteidigung der humanistischen Kultur handelt. Sitzungshocker und Stubengelehrte isolieren die Partei vom Leben, anstatt sie, wie es dem lebendigen Marxismus eigen ist, mit dem Leben, seinen Bedürfnissen und seinen Notwendigkeiten zu verbinden. Die gefährliche Tendenz, die Geschichtswissenschaft zu trennen von den kulturell entscheidenden Ereignissen einer Epoche, von der Kunst- und der Literaturwissenschaft, zeigt sich in der „Zeitschrift für Geschichtswissenschaft“, insbesondere in einem Aufsatz über die Karl-Marx-Ausstellung des Museums für Deutsche Geschichte in Berlin. In diesem Aufsatz werden die großen kulturpolitischen Verdienste von Karl Marx nicht einmal am Rande erwähnt. Ich habe mir noch einmal die Karl-Marx-Ausstellung des Museums für Deutsche Geschichte daraufhin angesehen. Zweifellos ist dort der Versuch gemacht worden, auch die kulturelle Arbeit in die Parteigeschichte mit einzubeziehen und nicht ganz zu verschweigen, daß Karl Marx audi ein großer Kulturpolitiker war, ein Kultur-und ein Literaturkritiker, dessen Sdiöpfungen auf diesem Gebiet mit die Grundlage bilden jeder modernen Kulturbetrachtung, jeder wissenschaftlidien Literaturkritik. Meines Erachtens aber wäre doch noch einmal gründlich die Konzeption dieses Museums für Deutsdie Geschichte zu überprüfen, und zu überprüfen vor allem, ob 802;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 802 Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 802

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 30. März bis 6. April 1954 [Band 1 (1.-4. Verhandlungstag), Seite 1-673, Band 2 (5.-8. Verhandlungstag), Seite 674-1158], Dietz Verlag, Berlin 1954 (Prot. Verh. Ⅳ. PT SED DDR v. 30.3.-6.4.1954, Bd. 1, S. 1-673, Bd. 2, S. 674-1158).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingungen ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , unmittelbar mit Kräften des Gegners und anderen feindlich neaativen Personen konfrontiert werden und ihren Angriffen und Provokationen direkt ausgesetzt sind. Dabei ist zu beachten, daß die möglichen Auswirkungen der Erleichterungen des Reiseverkehrs mit den sozialistischen Ländern in den Plänen noch nicht berücksichtigt werden konnten. Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände der konkreten Eeindhandlungen und anderer politischoperativ relevanter Handlungen, Vorkommnisse und Erscheinungen, Staatsfeindliche Hetze, staatsfeindliche Gruppenbildung und andere negative Gruppierungen und Konzentrationen sowie weitere bei der Bekämpfung von Untergrundtätigkeit zu beachtende Straftaten Terrorhandlungen Rowdytum und andere Straftaten gegen die staatliche und öffentliche Ordnung Landesverrat Ökonomische Störtätigkeit und andere Angriffe gegen die Volkswirtschaft Angriffe gegen die Landesverteidigung Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit Ergebnisse der Arbeit bei der Auf- klärung weiterer Personen und Sachverhalte aus der Zeit des Faschismus bereitgestellt. So konnten zu Anfragen operativer Diensteinheiten mit Personen sowie zu Rechtshilfeersuchen operativen Anfragen von Bruderorganen sozialistischer Länder Informationen Beweismaterialien erarbeitet und für die operative Arbeit sein. Sie sind nur in dem Maße zu befriedigen, wie das zur Festigung der Zusammenarbeit beiträgt und durch operative Arbeitsergebnisse gerechtfertigt ist.

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