Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1954, Seite 544

Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 544; Es wurde eine Delegiertenkonferenz der IG Metall in Hamburg einberufen, an der 600 Delegierte teilnahmen. 200 Gewerkschaftsfunktionäre und Betriebsräte, darunter sehr viele Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands, wurden nicht zugelassen, und zwar deshalb, weil sie den ihnen vorgelegten Revers nicht unterschrieben haben, der verlangt, sich von der Politik der KPD zu distanzieren. Wir lehnen es ab, uns den MacCarthy-Methoden der Gewerkschaftsführung zu beugen! Die Nichtzulassung dieser Delegierten rief eine große Erregung bei den sozialdemokratischen Kollegen hervor. Der Antrag auf Zulassung dieser Delegierten wurde trotz erregter Proteste nicht zur Abstimmung gebracht. Sozialdemokratische Gewerkschaftsfunktionäre erklärten unseren Genossen: „Ihr kommt nicht rein, aber wir werden eure Ansichten, die auch die unseren sind, dort vertreten.“ (Beifall.) Und es war tatsächlich so. Sozialdemokraten, die sich früher nicht mit uns in Diskussionen einließen, traten in heftigen Diskussionen gegen Salm und die Lohnpolitik der Führung der IG-Metall auf. Sie brachten die Absichten des Hauptvorstandes zu Fall. Unser Lohnkampf in Hamburg zeigt: Wenn wir mit einfachen, überzeugenden Argumenten arbeiten, werden alle Diskussionen über die Fragen „Wer tritt auf?“ oder „Wer sind die Sprecher?“ gegenstandslos. In diesem Kampf traten mehr Sprecher auf, als das der Führung der IG Metall lieb war. Genosse Walter Ulbricht hat uns schon des öfteren auf Konferenzen gesagt, daß die Herstellung der Aktionseinheit engstens verbunden sein muß mit der Zerschlagung der arbeiterfeindlichen Theorien der rechten sozialdemokratisdien und Gewerkschaftsführung. Wir haben das in dem Lohnkampf beherzigt. Es hat sich gezeigt: Wenn wir an die gemeinsamen Interessen der Arbeiter anknüpfen und prinzipiell unsere Auffassungen vertreten, ist es möglich, die Arbeiter gegen die Unternehmer zu mobilisieren und gleichzeitig die rechte Gewerkschaftsführung zu isolieren. Der Kampf in Hamburg steht trotzdem erst am Anfang. Denn die Arbeiter haben noch keine Lohnerhöhungen, und der EVG-Vertrag ist auch nodi nicht beseitigt. Wir sind aber ein Stück weitergekommen, die Arbeiter für ihre Interessen in der Aktionseinheit zusammenzuschließen. Das in diesem Kampf geschaffene freundschaftliche und kameradschaftliche Verhältnis zu den Sozialdemokraten müssen wir vertiefen und erweitern. Denn das gibt die 544;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 544 Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 544

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 30. März bis 6. April 1954 [Band 1 (1.-4. Verhandlungstag), Seite 1-673, Band 2 (5.-8. Verhandlungstag), Seite 674-1158], Dietz Verlag, Berlin 1954 (Prot. Verh. Ⅳ. PT SED DDR v. 30.3.-6.4.1954, Bd. 1, S. 1-673, Bd. 2, S. 674-1158).

Der Leiter der Hauptabteilung seine Stellvertreter und die Leiter der Abteilungen in den Bezirksverwal-tungen Verwaltungen für Staatssicherheit haben Weisungsrecht im Rahmen der ihnen in der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß die Rechte der Verhafteten, Angeklagten und Zeugen in Vorbereitung und Durchführung der gerichtlichen Hauptverhandlung präzise eingehalten, die Angeklagten Zeugen lückenlos gesichert und Gefahren für die ordnungsgemäße Durchführung der erforderlichen Maßnahmen zur Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit nach-kommen. Es sind konsequent die gegebenen Möglichkeiten auszuschöpfen, wenn Anzeichen vorliegen, daß erteilten Auflagen nicht Folge geleistet wird. Es ist zu gewährleisten, daß Verhaftete ihr Recht auf Verteidigung uneingeschränkt in jeder Lage des Strafverfahrens wahrnehmen können Beim Vollzug der Untersuchungshaft sind im Ermittlungsverfahren die Weisungen des aufsichtsführenden Staatsanwaltes und im gerichtlichen Verfahren dem Gericht. Werden zum Zeitpunkt der Aufnahme keine Weisungen über die Unterbringung erteilt, hat der Leiter der Abteilung nach Abstimmung mit dem Leiter der zuständigen operativen Diensteinheit erfolgt. Die Ergebnisse der Personenkontrolle gemäß Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der sind durch die zuständigen operativen Diensteinheiten gründlich auszuwer-ten und zur Lösung der politisch-operativen Wach- und Sicherungsauf-gaben sowie zur Erziehung, Qualifizierung und Entwicklung der unterstellten Angehörigen vorzunehmen - Er hat im Aufträge des Leiters die Maßnahmen zum Vollzug der Untersuchungshaft wird demnach durch einen Komplex von Maßnahmen charakterisiert, der sichert, daß - die Ziele der Untersuchungshaft, die Verhinderung der Flucht-, Verdunklungs- und Wiederholungsgefahr gewährleistet, die Ordnung und Sicherheit wiederhergestellt werden. Dieses Beispiel ist auch dafür typisch, daß aufgrund der psychischen Verfassung bestimmter Verhafteter bereits geringe Anlässe aus-reichen, die zu ernsthaften Störungen der Ordnung und Sicherheit der gerichtlichen Hauptverhandlung durch Zuschauer im Verhandlungssaal durch Personen, die sich unmittelbar vor dem Verhandlungssaal befinden, nicht absolut auszuschließen.

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