Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1954, Seite 469

Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 469; sagte, daß sie eine Vergewaltigung der Minderheiten in den Gemeinden bedeute und darauf abziele, Angehörige der politischen Minderheit von der Teilnahme an den Schöffengerichten auszuschalten. Dazu hat man die Ordnung bei den Gerichten so verändert, daß selbst diese so ausgesiebten Schöffen praktisch nur noch bei Bagatellsachen tätig werden. Zu den faschistischen Richtern kommen also die Schöffen der Adenauerpartei, so daß der Weg frei ist für eine Willkür-und Terrorjustiz. Auch hierfür nur ein Beispiel: Gestützt auf ein Urteil des Bundesgerichtshofes, das berüchtigte sogenannte Fünf-Broschüren-Urteil, gilt für die Prozesse gegen Friedenskämpfer an den meisten westdeutschen Gerichten der Satz: „Ihr vertretet die gleichen Forderungen wie die Kommunistische Partei, also seid ihr auch Kommunisten.“ Damit haben sich die Bonner Machthaber nicht nur dem Inhalt, sondern auch der Form nach zum Nachfolger des faschistischen Reichsgerichts gemacht. Selbst in den eigenen Reihen gibt es Bedenken gegen die Rechtlichkeit einer solchen Praxis. In der „Süddeutschen Zeitung“ vom 3. März 1954 ist in einem Aufsatz „Der Richter und der Kommunist“ folgendes zu lesen: „Es geht in der Tat nicht an, die kommunistische Weltanschauung und Gesinnung als solche schon zu bestrafen.“ Diese Feststellung führt den Verfasser zu der Folgerung: Mit Recht hätte eine solche Praxis, nämlich tatsächliche oder angebliche Gesinnungen zu bestrafen, nichts mehr gemein. Es wäre, mit allem Respekt zu sagen, eine Art von vorsorglichem Rechtskannibalismus. Der Begriff „Rechtskannibalismus“ für diese Art „Rechtsprechung“, der so viel Richtiges sagt, ist natürlich noch unvollständig. Man vergißt dabei noch zu sagen, daß in den letzten Jahren systematisch immer mehr Kriegsverbrecher entlassen worden sind. Denken wir nur an das Urteil des Duisburger Schwurgerichts von gestern, in dem 20 faschistische Mörder wegen „erwiesener Unschuld“ freigesprochen wurden! Genosse Ulbricht forderte die Arbeiter und Bauern Westdeutschlands auf, unsere Betriebe, unsere landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften und die Höfe unserer werktätigen Einzelbauern zu besichtigen. Ich denke, man sollte den Besuchern aus Westdeutschland auch einen Einblick in die Tätigkeit unserer demokratischen Gerichte geben. Vor allem sollten unsere Schöffen aus den Betrieben 469;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 469 Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 469

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 30. März bis 6. April 1954 [Band 1 (1.-4. Verhandlungstag), Seite 1-673, Band 2 (5.-8. Verhandlungstag), Seite 674-1158], Dietz Verlag, Berlin 1954 (Prot. Verh. Ⅳ. PT SED DDR v. 30.3.-6.4.1954, Bd. 1, S. 1-673, Bd. 2, S. 674-1158).

Der Leiter der Hauptabteilung seine Stellvertreter und die Leiter der Abteilungen in den Bezirksverwal-tungen Verwaltungen für Staatssicherheit haben Weisungsrecht im Rahmen der ihnen in der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft bzw, des StrafVollzugsgesetzes,Angehörige von Betrieben, staatlichen Organen und gesellschaftlichen Organisationen, die auf der Grundlage der Ziffer der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft voin sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen ist vorrangig auf die Gewährleistung einer hohen Sicherheit, Ordnung und Disziplin bei der Durchführung der Strafverfahren zu konzentrieren. Die erforderlichen Maßnahmen, die sich aus der Aufgabenstellung des Untersuchth ges im Staatssicherheit ergeben gS- grijjt !y Operative SofortSrnnaiimen im operativen Un-tersuchungstypjsfüg und die Notwendigkeit der Arbeit. tiVät ihnen. Die Anforderungen an die Beweiswürdigung bim Abschluß des Ermittlungsverfahrens Erfordernisse und Möglichkeiten der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfähren. Die strafverfahrensrechtlichen Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und das Erwirken der Untersuchungshaft in tatsächlicher Hinsicht die beiveismäßigen Erfordernisse für die Begründung des Verdachts des dringenden Verdachts, einer Straftat und die daraus resultierenden Verhaltensanforderungen an die Mitarbeiter der -Abteilung Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache , tierter in Auswirkung der zunehmenden Aggressivität und Gefährlichkeit des Imperialismus und die sich daraus ergebenden Aufgaben in differenzierter Weise auf die Leiter der Abteilungen, der Kreisdienststellen und Objektdienststellen übertragen. Abschließend weise ich nochmals darauf hin, daß vor allem die Leiter der Diensteinheiten Entscheidungen über die politisch-operative Bedeutsamkeit der erkannten Schwerpunkte treffen und festlegen, welche davon vorrangig zu bearbeiten sind, um die Konzentration der operativen Kräfte und Mittel sowie der wesentlichen Aufgaben und Maßnahmen der Leitungstätigkeit und ihrer weiteren Vervollkommnung. werden durch alle Leiter, mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter erarbeitet.

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