Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1954, Seite 435

Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 435; Betriebsschutz. Ihr Betrieb wurde zur Maststation ausgebaut, und sie führten nun dort ihr Unwesen durch. All diese Verbrecher waren in englischer oder in amerikanischer Gefangenschaft gewesen. Die Ursache dafür, daß diese Clique solange ihr Unwesen treiben konnte, lag in dem versöhnlerischen Verhalten der Genossen des Betriebes. Die Genossen hatten zu den Massen keine Verbindung und suchten diese offensichtlich nicht. Sie befanden sich im Schlepptau des ehemaligen Betriebsleiters Golz. Auch die ehemalige Kreisleitung sah mit politischer Blindheit zu, wie Golz und Konsorten ihre feindliche Tätigkeit betrieben. Die Beschwerden und Kritiken der Genossen und Kollegen wurden von Genossen Meyer, dem ehemaligen Sekretär für Landwirtschaft der Kreisleitung Angermünde, gesammelt und gestapelt. So befand sich in seinem Schreibtisch eine Mappe mit 160 Beschwerden. Hätte die Kreisleitung Angermünde diese Beschwerden und Pressekritiken ausgewertet, dann hätte sie diese Mißstände in Polßen gut und schneller erkennen und ändern können. Aber Genosse Meyer war der Meinung, Golz sei ein guter Fachmann, und „man dürfe ihm nicht die Beine weghacken“. Auch die Gewerkschaft Land und Forst des Kreises Angermünde wußte, was mit der Gewerkschaftsarbeit in Polßen los war, tat aber nichts, um diese Zustände zu verändern. Der ehemalige hauptamtliche BGL-Vorsitzende Ritter nahm an keiner Besprechung der Gewerkschaft teil. Er zog es lieber vor, Saufgelage mit diesem Golz durchzuführen, anstatt die Gewerkschaftsarbeit zu verbessern und die Arbeiter über die Rechte und Pflichten der Gewerkschaften aufzuklären. Der Gebietsvorstand ließ Ritter schalten und walten, gerade wie er wollte, und man zog ihn auch nicht zur Verantwortung, wie ich schon ausführte. Hätte man das getan, wäre die Gewerkschaftsarbeit in Polßen wesentlich besser gewesen. Der ehemalige Parteisekretär Bundrock befand sich gänzlich im Schlepptau der Agentengruppe. Man hatte ihn, indem man ihm die Aufgabe des TAN-Bearbeiters übertrug, in diese Clique miteinbe-zogen. Was in den Leitungssitzungen der Betriebsparteiorganisation gesprochen wurde, trug man Golz sofort zu. Dieser leitete sofort Gegenmaßnahmen ein, um die Genossen, die kritisch zu seinem Verhalten Stellung nahmen, unmöglich zu machen. Drohungen mit unseren Staatsorganen waren keine Seltenheit, und er erklärte, die- 28* 435;
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Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 30. März bis 6. April 1954 [Band 1 (1.-4. Verhandlungstag), Seite 1-673, Band 2 (5.-8. Verhandlungstag), Seite 674-1158], Dietz Verlag, Berlin 1954 (Prot. Verh. Ⅳ. PT SED DDR v. 30.3.-6.4.1954, Bd. 1, S. 1-673, Bd. 2, S. 674-1158).

Dabei ist zu beachten, daß die möglichen Auswirkungen der Erleichterungen des Reiseverkehrs mit den sozialistischen Ländern in den Plänen noch nicht berücksichtigt werden konnten. Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände durch Einflußnahme auf die dafür zuständigen Organe, Betriebe, Kombinate imd Einrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen weitgehend auszuräumen, weitere feindlich-negative Handlungen zu verhindern und Maßnahmen zur Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung dient er mit seinen Maßnahmen, Mittel und Methoden dem Schutz des Lebens und materieller Werte vor Bränden. Nur durch die Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist die Staatsanwaltschaftüche Aufsicht über den Vollzug der Untersuchungshaft zu werten. Die staatsanwaltschaftliohe Aufsicht über den Untersuchungs-haftVollzug - geregelt im des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei, der Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze, der Grenzordnung, anderer gesetzlicher Bestimmungen, des Befehls des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei zur. In Übereinstimraung mit dem Minister für Staatssicherheit und dem GeneralStaatsanwalt der Deutschen Demokratischen Republik, in Abweichung von der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft bzw, des StrafVollzugsgesetzes,Angehörige von Betrieben, staatlichen Organen und gesellschaftlichen Organisationen, die auf der Grundlage der Ziffer der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß die PerehrdLiohkeit des Beschuldigten dazu geeignet ist, ein umfassendes, überprüftes Geständnis vorliegt oder die vorhandenen Beweismittel überzeugend die begangenen Verbrechen dokumentieren.

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