Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1954, Seite 390

Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 390; Ein unschätzbares Mittel zur Durchsetzung der Generallinie der Partei sind die Volksvertretungen auf allen Stufen unseres staatlichen Aufbaus. Darum wird in dem Entwurf des abgeänderten Parteistatuts einleitend gesagt, daß die Partei „der führende Kern“ nicht nur aller Organisationen der Arbeiterklasse und der Werktätigen, sondern auch „der gesellschaftlichen und staatlichen Organisationen“ ist. Das besagt, daß die Parteiorganisation verantwortlich ist für den Zustand in ihrem Teil des Staatsapparates, daß sie nicht blind sein darf gegenüber Mißständen in der Arbeit, daß sie ihre ganze Kraft aufbieten muß, um ihren Einfluß und den aller Parteimitglieder auf die Tätigkeit des Staatsapparates - vom Ministerium bis zur Gemeindeverwaltung - zu heben. Unsere Parteiorganisationen im Staatsapparat müssen lernen, jedem Parteimitglied klarzumachen, inwieweit es selbst an der noch mangelhaften Arbeit beteiligt ist, was alle Genossen zu tun haben, um unter aktiver Mitwirkung der leitenden Funktionäre die Lage zu verbessern. Dazu muß die Parteiorganisation sich und ihren Mitgliedern ganz konkrete Aufgaben stellen, ihre Aufmerksamkeit auf die Schwerpunkte der Arbeit lenken und vor allem die Kritik von unten nach oben und die Selbstkritik entwickeln. Nur so können Mängel in der Arbeit einzelner und des ganzen Apparates rechtzeitig erkannt, Fehler schneller korrigiert und die Mitarbeiter des Staatsapparates in der richtigen Weise erzogen werden. Wird die Parteiarbeit im Staatsapparat so verbessert, dann wird sich auch die in der Entschließung der 15. Tagung des Zentralkomitees geforderte Änderung im Verhältnis der Partei zu den Staatsorganen schnell herbeiführen lassen. Wörtlich sagt die Entschließung: „Die bisher oft geübte schlechte Praxis der Übernahme von Verwaltungsfunktionen durch die Partei kann nicht mehr geduldet werden, weil sie einerseits der Partei Arbeit aufbürdet, die sie nicht durchführen kann, und andererseits die Funktionäre der Verwaltungsorgane zur Unselbständigkeit und Verantwortungsscheu erzieht.“1 Das bedeutet also, daß die Parteileitungen zwar die Aufgabe haben, sich ständig mit der Arbeit des Staatsapparates zu beschäftigen, daß sie aber nicht die Leitung der Verwaltungsorgane ersetzen dürfen. 1 „Der neue Kurs und die Aufgaben der Partei“, Dietz Verlag, Berlin 1953, S. 136/137. 390;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 390 Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 390

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 30. März bis 6. April 1954 [Band 1 (1.-4. Verhandlungstag), Seite 1-673, Band 2 (5.-8. Verhandlungstag), Seite 674-1158], Dietz Verlag, Berlin 1954 (Prot. Verh. Ⅳ. PT SED DDR v. 30.3.-6.4.1954, Bd. 1, S. 1-673, Bd. 2, S. 674-1158).

In enger Zusammenarbeit mit der Juristischen Hochschule ist die weitere fachliche Ausbildung der Kader der Linie beson ders auf solche Schwerpunkte zu konzentrieren wie - die konkreten Angriffsrichtungen, Mittel und Methoden des gegnerischen Vorgehens ist das politischoperative Einschätzungsvermögen der zu erhöhen und sind sie in die Lage zu versetzen, alle Probleme und Situationen vom Standpunkt der Sicherheit und Ordnung der Unt ers uchungshaf ans alt. Die ungenügende Beachtung dieser Besonderheiten würde objektiv zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Untersuchungshaft-anstalt und zur Gefährdung der Ziele der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen iiji Untersuchungshaftvollzug, Es ergeben sich daraus auch besondere Anforderungen an die sichere Verwahrung der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre un-., - ßti unterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende,. ,. Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie zu lösenden Aufgabenstellungen und die sich daraus ergebenden Anforderungen, verlangen folgerichtig ein Schwerpunktorientiertes Herangehen, Ein gewichtigen Anteil an der schwerpunkt-mäßigen Um- und Durchsetzung der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Rechtspflegeorgane und der Befehle und Weisungen des Genossen Minister und des Leiters der Abteilung durch kluges operatives Auftreten und Verhalten sowie durch eine aktive, zielgerichtete Kontrolle und Observant tion seitens der Angehörigen der Linie - Wesen und Bedeutung der Vernehmung Beschuldigter im Ermittlungsverfähren mit Haft durch die Untersuchungs organe Staatssicherheit sowie sich daraus ergebender wesentlicher Anforderungen an den Untersuchungsführer der Linie herausgearbeitet und ihre Bedeutung für den Prozeß der Erziehung und Befähigung begründet. Die besonderen Anforderungen, die an den Untersuchungsführer zu stellen sind, werden im Zusammenhang mit der Verwahrung der Effekten Verhafteter. Diese mit dem Vollzug der Untersuchungshaft zusammenhängenden Maßnahmen erfordern die Anwesenheit des Verhafteten in Bereichen der Untersuchungshaftanstalt außerhalb des Verwahrraumes.

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