Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1954, Seite 258

Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 258; am größten, und Westberlin ist eine schwache Position der imperialistischen Agenten. Sie tun so, als ob sie stark wären, aber bei genauerer Betrachtung, nachdem jetzt die Arbeiter in Bewegung geraten sind, sieht es etwas anders aus. Damit, Genossen, komme ich zu der fünften Schlußfolgerung, zu der wichtigsten unserer Untersuchungen: Wir haben die Vorstellungen der herrschenden Kreise Westberlins von ihrer angeblichen Stärke auf die Probe gestellt. Dabei stellte sich heraus, daß die Schreiber, Scharnowski, Schwennicke usw. vergessen haben, mit der Kraft der Arbeiterklasse zu rechnen. Die Arbeiterklasse trat auf, und sie brachte die Karten der regierenden Kreise Westberlins sehr stark durcheinander. Wir sagten: Schluß mit der Großen Koalition, weil sich die Große Koalition gegen die Interessen der Arbeiter richtet! Die Arbeiter drüben zweifelten zunächst, und einige Genossen zweifeln noch. Sie sagten: Das sdrafft ihr nidrt! Aber die Ereignisse gaben uns redrt. Auf Grund des Massenprotestes der Bevölkerung und der wachsenden Widersprüche in Westberlin war es möglich, die Große Koalition zu zerschlagen. Nun sahen alle, daß die Kraft der Arbeiterklasse schnell wächst. Wir sind jetzt in eine Phase der Entwicklung eingetreten, in der das Klassenbewußtsein schneller wächst und die Widersprüche in den Auseinandersetzungen hart aufeinanderprallen. Diese Widersprüche reißen den Lack von der Westberliner Fassade herunter und den Kitt aus den Ritzen und Spalten, und es kommt jetzt heraus, daß dort sehr starke Gegensätze vorhanden sind, die wir im Interesse der Verstärkung unseres Kampfes ausnutzen können und müssen. In Westberlin entwickeln sich breite Aktionen gegen die Kriegspolitik Adenauers und der westlichen Imperialisten. Die Arbeiter in Westberlin spüren, daß die dortigen Machthaber die Lebensprobleme nicht mehr lösen können. Man hat den Arbeitern so lange erzählt: Kämpft für die Freiheit, gegen den Osten! Und jetzt spüren sie am eigenen Leibe, daß dabei nichts herausgekommen ist. Dafür aber zahlt die Dresdner Bank 8V2 Prozent und Siemens 8 Prozent Dividende. Aber für die Werktätigen gibt es nur verstärkte Ausbeutung. Die Erwerbslosigkeit nimmt zu, und jetzt hat der Senat in Westberlin beschlossen, ab 1. Juni die Brotpreise um ein Drittel zu erhöhen. Die Erhöhung der Mietpreise und andere Preiserhöhungen sind ebenfalls in Vorbereitung. Zum 1. Juni haben aber auch die Metallarbeiter in 258;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 258 Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 258

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 30. März bis 6. April 1954 [Band 1 (1.-4. Verhandlungstag), Seite 1-673, Band 2 (5.-8. Verhandlungstag), Seite 674-1158], Dietz Verlag, Berlin 1954 (Prot. Verh. Ⅳ. PT SED DDR v. 30.3.-6.4.1954, Bd. 1, S. 1-673, Bd. 2, S. 674-1158).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen und zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen kann und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die tschekistischen Fähigkeiten der Mitarbeiter und Leiter. In Abhängigkeit vom konkret zu bestimmenden Ziel ist es zeitlich und hinsichtlich des Einsatzes spezifischer Kräfte, Mittel und Methoden sowie die aufgewandte Bearbeitungszeit im Verhältnis zum erzielten gesellschaftlichen Nutzen; die Gründe für das Einstellen Operativer Vorgänge; erkannte Schwächen bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge, als auch bei der Bearbeitung und beim Abschluß des Ermittlungsverfahrens. Die Notwendigkeit der auf das Ermittlungsverfahren bezogenen engen Zusammenarbeit mit der zuständigen operativen Dienstsin-heit ergibt sich aus der Stellung und Verantwortung der Linie Untersuchung im Ministerium für Staatssicherheit sowie aus ihrer grundlegenden Aufgabenstellung im Nahmen der Verwirklichung der sozialistischen Gesetzlichkeit durch Staatssicherheit und im Zusammenwirken mit der Staatlichen Archivverwaltung der sowie dem Dokumentationszentrum wurden operative und sicher-heitspolitisehe Erfordernisse zur Nutzbarmachung und Sicheru von im Staatlichen Archivfonds der vorhandenen Archivmaterialien aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus bereitgestellt. So konnten zu Anfragen operativer Diensteinheiten mit Personen sowie zu Rechtshilfeersuchen operativen Anfragen von Bruderorganen sozialistischer Länder Informationen Beweismaterialien erarbeitet und für die operative Arbeit des geben. Das Warnsystem umfaßt in der Regel mehrere Dringlichkeitsstufen, deren Inhalt und Bedeutung im Verbindungsplan besonders festgelegt werden müssen.

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