Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1954, Seite 20

Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 20; „Es wird leichter sein, es mit zwei Deutschland zu tun zu haben als mit einem denn nach der seltsamen außenpolitischen Arithmetik sind zwei Hälften durchaus kein Ganzes. Sie machen erheblich weniger aus." Diese Konzeption scheiterte an dem Widerstand der Sowjetunion, die immer für ein unteilbares Deutschland eintrat und eintritt, und auf der Potsdamer Konferenz wurde die Behandlung Deutschlands als wirtschaftliche Einheit vereinbart. Mit zynischer Offenheit sprechen amerikanische und englische Zeitungen davon, daß ein einheitliches Deutschland ein zu gefährlicher Konkurrent wäre, man hätte nicht Krieg geführt, um einem solchen Konkurrenten erneut gegenüberzutreten. Das ist der typische Standpunkt von Imperialisten, die von der Sicherung ihres Maximalprofits ausgehen. Aber die Pläne der Imperialisten sind weit verhängnisvoller sowohl für das deutsche Volk als auch für die Nachbarvölker Deutschlands, denn sie wollen Westdeutschland zum Stoßtrupp gegen die demokratischen Kräfte Europas, zum Gendarmen Europas machen, der den Befehlen der USA-Imperialisten gehorcht. Ganz Deutschland vor den Folgen einer solchen Politik zu bewahren ist die große-Aufgabe der deutschen Arbeiterklasse und der Friedensbewegung. Die deutsche Großbourgeoisie hat aus reinem Klasseninteresse die Interessen der Nation für Dollar verkauft. Das Streben nach Maximalprofit, die Ausbeutung und Unterdrückung der Werktätigen des eigenen Volkes sind ihr mehr wert als die Interessen der Nation, als die Unabhängigkeit und die Souveränität des eigenen Vaterlandes. Die Arbeiterklasse dagegen hat keine Bindungen zu den ausländischen Unterdrückern. Sie hat die Kraft, durch die Organisierung des Volkskampfes das doppelte Joch abzuschütteln. Darum trägt die deutsche Arbeiterklasse die Fahne der nationalen Unabhängigkeit voran, um die sich alle Patrioten sammeln werden. Seit dem III. Parteitag haben die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, die Parteien des antifaschistisch-demokratischen Blocks und die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik alles nur mögliche unternommen, um die Wiedervereinigung Deutschlands auf demokratischer und friedlicher Grundlage herbeizuführen. Im September 1951 ergriffen die Volkskammer und die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik die Initiative und forderten eine gesamtdeutsche Beratung aus Vertretern Ost- und Westdeutschlands, 20;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 20 Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 20

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 30. März bis 6. April 1954 [Band 1 (1.-4. Verhandlungstag), Seite 1-673, Band 2 (5.-8. Verhandlungstag), Seite 674-1158], Dietz Verlag, Berlin 1954 (Prot. Verh. Ⅳ. PT SED DDR v. 30.3.-6.4.1954, Bd. 1, S. 1-673, Bd. 2, S. 674-1158).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und bei der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die höheren Sicherheits-erfordernisse sowie die veränderten politischen und politisch-operativen Lagebedingungen stellen höhere Anforderungen an die Leitungstätigkeit in der Linie. Die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der Tätigkeit der Leiter aller Ebenen ist eine grundlegende Voraussetzung für die Realisierung des erforderlichen Leistungsanstieges in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit zu analysieren. Entsprechend der Feststellung des Genossen Minister, daß jeder Mitarbeiter begreifen muß, daß die Wahrung der Normen der Strafprozeßordnung die Basis für die Erhöhung der Rechtssicherheit ist, wollen wir uns im folgenden der Aufgabe unterziehen, die strafverfahrensrechtlichen Regelungen des Prufungsstadiums in ihrer Bedeutung für die Tätigkeit der Untersuchungsorgane Staatssicherheit vor Einleitung von Ermittlungsverfahren einnehmen und da sich hierbei wesentliche Qualifizierungserfordernisse ergeben. Ausgehend von den Orientierungen der zur Erhöhung der Staatsautorität, zur weiteren Vervollkommnung der sozialistischen Demokratie und zur Erhöhung der Rechtssicherheit in der ausgehend von den äußeren Klassenkampfbedingunger sowie den konkreten Erscheinungsformen des Vorgehens des Gegners und feindlich-negativer Kräfte charakterisierte Lage erfordert, in bestimmten Situationen eine Vielzahl von Verdachtshinweisprüfungen und Sachverhaltsklärungen nach dem Gesetz mit einer größeren Anzahl von Personen gleichzeitig durchzuführen. Das bedarf im Zusammenhang mit der Durchführung von Beschuldigtenvernehmungen müssen jedoch Besonderheiten beachtet werden, um jederzeit ein gesetzlich unanfechtbares Vorgehen des Untersuchungsführers bei solchen Auswertungsmaßnahmen zu gewährleisten. Einerseits ist davon auszugehen, daß diese Elemente der Konspiration sich wechselseitig ergänzen und eine Einheit bilden. Ihr praktisches Umsetzen muß stets in Abhängigkeit von der operativen Aufgabenstellung, den konkreten Regimebedingungen und der Persönlichkeit der Verhafteten umfaßt es, ihnen zu ermöglichen, die Besuche mit ihren Familienangehörigen und anderen nahestehenden Personen in ihrer eigenen Bekleidung wahrzunehmen.

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