Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1954, Seite 1019

Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Seite 1019; winnung unserer Arbeiter erreichte, und obwohl in einer noch nie dagewesenen offenen und heftigen Form Kritik an der politischen Führung des Werkes geübt wurde, gibt es aber noch Schwächen und Mängel in unserer Arbeit. Es ist bei uns noch nicht alles so klar, wie das Genosse Leppin von der Max-Hütte sagte. Es gibt hartnäckige Fehler und Mängel. Was sind die Hauptmängel im Parteiaktiv bei uns: Einmal, daß wir nicht ständig und richtig die Arbeit aller Parteiaktivisten kontrollieren und noch zu sehr ein solcher Hang danach besteht, das Parteiaktiv als etwas Gegebenes und Unabänderliches zu betrachten. Ferner, daß oft in der parteimäßigen Erziehung der Parteiaktivisten noch Mängel bestehen, kleinbürgerliche Hemmungen und manchmal persönliche Interessen in den Vordergrund treten. Sie zeigen sich oft dann, wenn das Parteiaktiv eingesetzt werden muß und bei manchen Parteimitgliedern noch nicht die restlose und bedingungslose Bereitschaft besteht, alle Parteiaufträge zu erfüllen. Schließlich darin, daß wir zwar glauben, nun ständig mit dem Parteiaktiv in der politischen Massenarbeit auch die dazu notwendigen Fragen in den Aktivtagungen zu besprechen und zu klären, daß aber die Schulung des Parteiaktivs noch keine Systematik und keinen zusammenhängenden Charakter hat. Dazu kommt, daß auch unsere übergeordneten Leitungen noch nicht die Arbeit mit den Parteiaktivs so unterstützen, daß ihre Entwicklung rascher vor sich geht. Es gibt so viele Beschlüsse, wonach beispielsweise im Monat März 3 Aktivtagungen hätten durchgeführt werden müssen. Die kann man nicht mit der Gründlichkeit und Sorgfalt vorbereiten, wie das im Beschluß des Politbüros über die Entwicklung des Parteiaktivs festgehalten ist. Schließlich haben wir noch nicht das Problem restlos gelöst, wie wir beim Parteiaktiv, das bei uns im Werk 700 Genossen umfaßt, mit Parteiaufträgen arbeiten. Uber diese Frage beziehungsweise die dabei vorhandenen Fragen sollten wir in der Zukunft stärker sprechen und mit unseren gemeinsamen Erfahrungen die Entwicklung und Festigung des Parteiaktivs überall vorantreiben. Wir haben die Lehre gezogen, daß sich jede Kreisleitung fest auf ihr Parteiaktiv stützen muß. Die großen Aufgaben, die nach dem IV. Parteitag, nach dem Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees, den Genosse Walter Ulbricht gegeben hat, vor uns stehen, kann keine Parteileitung lösen, wenn sie sich nicht fest auf die 1019;
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Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅳ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin, 30. März bis 6. April 1954 [Band 1 (1.-4. Verhandlungstag), Seite 1-673, Band 2 (5.-8. Verhandlungstag), Seite 674-1158], Dietz Verlag, Berlin 1954 (Prot. Verh. Ⅳ. PT SED DDR v. 30.3.-6.4.1954, Bd. 1, S. 1-673, Bd. 2, S. 674-1158).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und bei der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die höheren Sicherheits-erfordernisse sowie die veränderten politischen und politisch-operativen Lagebedingungen stellen höhere Anforderungen an die Persönlichkeit der an ihre Denk- und Verhaltensweisen, ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie an ihre Bereitschaft stellt. Es sind deshalb in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit erkennbar. Maßnahmen der Vorbeugung im Sinne der Verhütung und Verhinderung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen als soziale Erscheinung zurückgedrängt bzv. zersetzt werden. Bei der allgemein sozialen Vorbeugung handelt es sich dem Grunde nach um die Planung und Leitung der komplexen Prozesse der Vorbeugung und Bekämpfung von Versuchen des Gegners zur Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit in der DDR. Vertrauliche Verschlußsache Vergleiche Schmidt Pyka Blumenstein Andrstschke: Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit führten zur Einleitung von Ermittlungsverfahren gegen Personen. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr, wo auf dieser Grundlage gegen Personen Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden, eine Steigerung um, Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die Gesamtzahl der eingeleiteten Ermittlungsverfahren gegenüber dem Jahre gestiegen ist ergibt sich bezüglich des Anteils von Verfahren, die auf der Basis von Arbeitsergebnissen des ElfS eingeleitet wurden, an der Gesamtzahl der bearbeiteten Ermittlungsverfahren. Darunter befanden sich Personen oder, der insgesamt in Bearbeitung genommenen Beschuldigten, die im Zusammenhang mit rechtswidrigen Ersuchen auf Übersiedlung in das kapitalistische Ausland an -streben und bei denen in diesem Zusammenhang Vordcchtogründe für feindlich-nogative Handlungen, wie Vorbindungsoufnahmen zu staatlichen Einrichtungen in der.

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