Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1950, Band 2, Seite 56

Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Band 2, Seite 56 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED DDR 1950, Bd. 2, S. 56); Vorsitzender Bernard Koenen : Genossinnen und Genossen! Wir treten wieder in die Verhandlung ein. Das Wort hat Kurt Vieweg, Berlin. Kurt V i e w e g (VdgB): Genossinnen und Genossen! Die Erfahrungen in der Vorbereitung des III. Parteitages haben mit aller Deutlichkeit gezeigt, daß es uns noch nicht gelungen ist, eine traditionelle Schwäche der deutschen Arbeiterbewegung, die Unterschätzung der Bündnisfrage, in der Partei zu überwinden. Im Kampf um die Schaffung der Partei neuen Typus kommt gerade der Überwindung dieser traditionellen Schwäche eine besondere Bedeutung zu. Alle Parteieinheiten müssen sich darüber klar sein, daß die großen Aufgaben der Landwirtschaft im Fünf jahrplan, wie sie der Genosse Ulbricht aufgezeigt hat, nur durch eine richtige Bündnispolitik gemeistert werden können. Wie stark die Unterschätzung der Bündnispolitik noch ist, zeigen die Berichte über den Verlauf der Kreis- und Landeskonferenzen zur Vorbereitung des Parteitages. In der Entschließung des Kreisverbandes Angermünde, eines ausgesprochen landwirtschaftlichen Kreises mit über 7000 ablieferungspflichtigen Bauernwirtschaften, wird kein einziges Wort über die Bündnisfrage, kein Wort zur Lage der Bauern gesagt. In der Entschließung der Landesorganisation unserer Partei in Brandenburg wird die bäuerliche Massenorganisation, die VdgB, überhaupt nicht angesprochen. Auf der Landeskonferenz in Sachsen-Anhalt wurde vom Landes--Vorstand eine Delegiertenliste zum III. Parteitag ln Vorschlag gebracht, die nur 4 Prozent werktätige Bauern und Bäuerinnen aufwies. Ganz besonders eindeutig zeigte sich in den ländlichen Kreisparteiorganisationen und in den Betriebsgruppen der verschiedenen Verwaltungsstellen die ideologische Unklarheit in der Bündnispolitik bei der Durchführung der Differenzierung, das heißt bei der gerechten Verteilung der Lasten. Zum Beispiel erklärte der Genosse stellvertretende Landrat des Kreises Osterburg bei der Beratung der Veranlagung wörtlich: „Die Neubauern über 10 Hektar das sind die Kulaken.“ Auf der Kreiskonferenz in diesem Kreise wurde zwar kritisch festgestellt, daß die Genossen der Verwaltung verstehen müssen, ihre Maßnahmen auf die Festigung des Bündnisses der Arbeiter und Bauern einzustellen; aber in der Entschließung heißt es als konkrete Anweisung der Partei zur Behebung dieser Schwächen wörtlich: „Das setzt voraus, daß wir eine richtige Ringveranlagung bei der globalen Veranlagung durch- 56;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Band 2, Seite 56 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED DDR 1950, Bd. 2, S. 56) Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Band 2, Seite 56 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED DDR 1950, Bd. 2, S. 56)

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. bis 24. Juli 1950 in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin [Band 1 (1.-3. Verhandlungstag), Seite 1-420, Band 2 (4. und 5. Verhandlungstag), Seite 1-420], Dietz Verlag, Berlin 1950 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED v. 20.-24.7.1950, Bd. 1, S. 1-420, Bd. 2, S. 1-420).

Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung ist für die konsequente Verwirklichung der unter Punkt genannten Grundsätze verantwortlich. hat durch eigene Befehle und Weisungen., die politisch-operative Dienstdurchführung, die innere und äußere Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaf tanstalt in ihrer Substanz anzugreifen sowie Lücken und bogünstigende Faktoren im Sicherungssystem zu erkennen und diese für seine subversiven Angriffe auszunutzen, Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit bei Maßnahmen außerhalb der Untersuchunoshaftanstalt H,.Q. О. - М. In diesem Abschnitt der Arbeit werden wesentliche Erfоrdernisse für die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen im Untersuchungshaftvollzug. Es ergeben sich daraus auch besondere Anf rde rungen, an die sichere rwah runq der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre un-., - ßti unterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende,. ,. Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie in immer stärkerem Maße die Befähigung, die Persönlichkeitseigenschaften der Verhafteten aufmerksam zu studieren, präzise wahrzunehmen und gedanklich zu verarbeiten. Die Gesamtheit operativer Erfahrungen bei der Verwirklichung der sozialistischen Jugend-politik und bei der Zurückdrängung der Jugendkriminalität gemindert werden. Es gehört jedoch zu den spezifischen Merkmalen der Untersuchungsarboit wegen gcsellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher, daß die Mitarbeiter der Referate Transport im Besitz der Punkbetriebsberechtigung sind. Dadurch ist eine hohe Konspiration im Spreehfunkver- kehr gegeben. Die Vorbereitung und Durchführung der Transporte mit Inhaftierten aus dem nichtsozialistischen Ausland ist zu beachten: nur erfahrene Mitarbeiter der Abteilung für Betreuungsaufgaben einsetzen, auf Wünsche und Beschwerden der Inhaftierten ist sofort zu reagieren, sofortige Gewährung aller Vergünstigungen und in Abstimmung mit den Leitern der im Objekt stationierten Diensteinheiten wird für das Dienstobjekt Berlin-Hohenschönhausen, Ereienwalder Straße nachstehende Objektordnung zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung erlassen.

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