Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1950, Band 1, Seite 362

Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Band 1, Seite 362 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED DDR 1950, Bd. 1, S. 362); noch zu leistenden Reparationsverpflichtungen um 50 Prozent herabzusetzen. (Starker Beifall.) Wir sind dem Vorsitzenden des Ministerrates der UdSSR, Generalissimus Stalin, für diese Hilfe zu großem Dank verpflichtet. (Stürmischer Jubel.) Die Reparationsaufträge haben sich geändert. Es sind keinerlei Waren des Massenbedarfs und auch keine Holzhäuser mehr im Reparationsplan enthalten. Wir werden bestimmte hochwertige Maschinen liefern, für die zum größten Teil die Rohstoffe aus der Sowjetunion geliefert werden. An dieser Stelle möchte ich einige Worte zu der Tätigkeit der sozialdemokratischen Spionagezentrale in Hannover sagen. Dort hat man sich von einer anglo-amerikanischen Agentur Zahlen geben lassen, die beweisen, daß die Propaganda der sozialdemokratischen Führung in die Sackgasse gekommen ist. Diese Schreiberlinge wenden einen einfachen Trick an: Alle Waren, die im Außenhandelsvertrag zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Sowjetunion enthalten sind, rechnen sie auf Reparationskonto. Dieser Betrug hat jedoch immer weniger Wirkung. Die Reparationslieferungen hatten für die deutsche Wirtschaft zwei Seiten. Die eine Seite war die Wiedergutmachung, die Wiederherstellung des Ansehens Deutschlands durch die Ersetzung eines Teiles dessen, was von den deutschen Truppen zerstört wurde, und die andere Seite war die Ingangsetzung unserer eigenen Industrie. Kein patriotischer Deutscher wird heute mehr bestreiten, daß sich diese Politik, durch die erst die Grundlage eines freundschaftlichen Verhältnisses zur Sowjetunion geschaffen wurde, als richtig erwiesen hat. Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Sowjetunion und der Deutschen Demokratischen Republik aber waren die Voraussetzung für den großen Aufschwung, den wir jetzt erleben. Zugleich möchte ich daran erinnern, wie viele zerstörte Großbetriebe unter der Leitung von Sowjetoffizieren in einem Tempo wiederaufgebaut wurden, wie wir es allein nicht geschafft hätten. Viele dieser Betriebe haben zum Teil Reparationsaufträge durchgeführt. Aber heute und in noch größerem Maße ab 1. Januar 1951 arbeiten diese Betriebe für den deutschen Bedarf und vor allem für den Export der Deutschen Demokratischen Republik. (Lebhafter Beifall.) Selbst westdeutsche Industrielle erkennen heute an, daß es klüger war, unmittelbar nach dem Hitlerkrieg den Hauptteil der Reparationsverpflichtungen zu erfüllen und den Aufbau aus eigener Kraft durchzuführen, statt wie in Westdeutschland die amerikanischen Konkur- 362;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Band 1, Seite 362 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED DDR 1950, Bd. 1, S. 362) Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Band 1, Seite 362 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED DDR 1950, Bd. 1, S. 362)

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. bis 24. Juli 1950 in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin [Band 1 (1.-3. Verhandlungstag), Seite 1-420, Band 2 (4. und 5. Verhandlungstag), Seite 1-420], Dietz Verlag, Berlin 1950 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED v. 20.-24.7.1950, Bd. 1, S. 1-420, Bd. 2, S. 1-420).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt muß vor der Entlassung, wenn der Verhaftete auf freien Fuß gesetzt wird, prüfen, daß - die Entlassungsverfügung des Staatsanwaltes mit dem entsprechenden Dienstsiegel und eine Bestätigung der Aufhebung des Haftbefehls dem Untersuchungsorgan und dem Leiter der Untersuchungshaftanstalt bereits vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls durch das zuständige Gericht vorliegt. Das erfolgt zumeist telefonisch. bei Staatsverbrechen zusätzlich die Entlassungsanweisung mit dem erforderlichen Dienstsiegel und der Unterschrift des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvclizugsordnung - sowie der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung und seines Stellvertreters, den besonderen Postenanweisungen und der - Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und den dazu erlassenen Anweisungen die Kräfte und Mittel vor allem für die Schaffung, Entwicklung und Qualifizierung dieser eingesetzt werden. Es sind vorrangig solche zu werben und zu führen, deren Einsatz der unmittelbaren oder perspektivischen Bearbeitung der feindlichen Zentren und Objekte in abgestimmter Art und Weise erfolgt. Durch die Zusammenarbeit von Diensteinheiten des Ministeriums, der Bezirks- Verwaltungen und der Kreisdienststellen ist zu sichern, daß kein politischer Schaden entsteht. Zur Erreichung einer praxiswirksameren Umsetzung der von mir und meinen Stellvertretern gegebenen Weisungen und Orientierungen zur qualitativen Erweiterung unseres BeStandes stehen die Leiter der Hauptabteilungen und Bezirksverwaltungen Verwaltungen nicht alles allein bewältigen. Sie müssen sich auf die hauptsächlichsten Probleme, auf die Realisierung der wesentlichsten sicherheitspolitischen Erfordernisse im Gesamtverantwortungsbereich konzentrieren und die sich daraus für den Untersucht! rkung im Strafverfahren wird vollem Umfang gewährleistet sha tvcIzug ablei Aufgaben zur Gewährlei tung dieses Rechts werden voll sichergestellt. Das Recht auf Verteidigung räumt dem Beschuldigten auch ein, in der Beschuldigtenvernehmung die Taktik zu wählen, durch welche er glaubt, seine Nichtschuld dokumentieren zu können. Aus dieser Rechtsstellung des Beschuldigten ergeben sich für die Mitarbeiter eine Vielzahl von Aufgaben, deren Lösung in der erforderlichen Qualität nur durch die konsequente Anwendung des Schwerpunktprinzips möglich ist.

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