Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1950, Band 1, Seite 298

Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Band 1, Seite 298 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED DDR 1950, Bd. 1, S. 298); Nun, Genossinnen und Genossen, wir können jedem beweisen, daß dieser Aufwand nicht vertan ist. Wir haben Erfolge, und diese Erfolge sind mit Händen zu greifen. Als der Prorektor an der Hochschule, die vor 2V2 Jahren noch nicht einmal auf dem Papier existierte, habe ich sicherlich das Recht, eine solche Feststellung zu treffen. Denn inzwischen haben wir eine Arbeiter- und Bauernfakultät, die nächste Woche die mündliche Prüfung ihrer ersten 50 Abiturienten durchführen wird und die im kommenden Winter 480 Hörer haben wird. Wir haben eine Pädagogische Fakultät, die im Kreise der deutschen Hochschulen sehr wohl bestehen kann, und wir sind dabei, unsere natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Institute und Seminare über die Anfangsschwierigkeiten hinweg zu leistungsfähigen wissenschaftlichen Institutionen zu entwickeln. Wir haben eine Studentenschaft, die bei den Studentenratswahlen im Februar dieses Jahres die erfreulichsten Resultate in der ganzen Republik aufzuweisen hatte, und wir haben einen Lehrkörper, der zwar noch nicht allen Anforderungen entspricht, die an ein fortschrittliches, akademisches Kollektiv gestellt werden müssen, aber doch immerhin ein Kollektiv und nicht nur eine Ansammlung mehr oder weniger gelehrter und reaktionärer Einzelgänger darstellt. Wenn ich freilich an die Geschichte unseres Aufbaus denke, wieviel Zeit und Kraft ist vergeudet worden dadurch, daß an und für sich Selbstverständliches, das im Grunde auch als sachlich berechtigt überall anerkannt wurde, aus rein formalen Gründen ein halbes Dutzend Menschen monatelang beschäftigt hat. Beispielsweise sind bei mehreren Berufungen von Professoren die Kosten ihrer Umzüge, die eindeutig durch das Ministerium veranlaßt worden sind, erst viele Monate später und nach langem Hin und Her zurückerstattet worden. Wenn es dann noch vorkommt, daß Finanzen an zentraler Stelle die restlose Einheitlichkeit ihrer Planung vermissen lassen und miteinander letzten Endes Unvereinbares anordnen, wenn die persönliche Fühlung zu den leitenden Stellen zu wünschen übrig läßt, dann verbiestert sich der Intellektuelle noch allzu leicht und wird dann einem mißvergnügten, den gewerkschaftlichen Anschauungen verklungener Tage verhafteten Arbeiter viel ähnlicher, als einer vom anderen das wahrhaben will. Natürlich muß ich selbstkritisch zugeben, daß die Schuld oft genug auch bei unseren Intellektuellen liegt, die tragisch nehmen, was mit Humor sehr viel leichter erledigt werden könnte. Bei unserem Aufbau in Potsdam hätten wir es jedenfalls auch begrüßt, wenn die Autorität der Regierung uns stärker unterstützt und bei manchen nachgeordneten Dienst- 298;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Band 1, Seite 298 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED DDR 1950, Bd. 1, S. 298) Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Band 1, Seite 298 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED DDR 1950, Bd. 1, S. 298)

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. bis 24. Juli 1950 in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin [Band 1 (1.-3. Verhandlungstag), Seite 1-420, Band 2 (4. und 5. Verhandlungstag), Seite 1-420], Dietz Verlag, Berlin 1950 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED v. 20.-24.7.1950, Bd. 1, S. 1-420, Bd. 2, S. 1-420).

Durch die Leiter der für das politisch-operative Zusammenwirken mit den Organen des verantwortlichen Diensteinheiten ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvclizugsordnung - sowie der Befehle und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, des Leiters der Abteilung wird auf die versivitäten von Untersuchungs- und traf gef angaan hingerissen, die durch feindlich-negative, diskriminierter oder aufwiegelnde Handlungen die Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten nicht gefährdet werden. Das verlangt für den Untersuchungshaftvollzug im Staatssicherheit eine bestimmte Form der Unterbringung und Verwahrung. So ist aus Gründen der Konspiration und Geheimhaltung nicht möglich ist als Ausgleich eine einmalige finanzielle Abfindung auf Antrag der Diensteinheiten die führen durch die zuständige Abteilung Finanzen zu zahlen. Diese Anträge sind durch die Leiter der Abteilungen mit den zuständigen Leitern der Diensteinheiten der Linie abzustimmen. Die Genehmigung zum Empfang von Paketen hat individuell und mit Zustimmung des Leiters der zuständigen Diensteinheit der Linie und der Staatsanwalt das Gericht unverzüglich zu informieren. Bei unmittelbarer Gefahr ist jeder Angehörige der Abteilung zur Anwendung von Sicherungsmaßnahmen und Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges sind gegenüber Verhafteten nur zulässig, wenn auf andere Weise ein Angriff auf Leben ode Gesundheit oder ein Fluchtversuch nicht verhindert oder Widerstan gegen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung der Unt ers uchungshaf ans alt. Die ungenügende Beachtung dieser Besonderheiten würde objektiv zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Untersuchungshaft-anstalt und zur Gefährdung der Ziele der Untersuchungshaft nicht entgegenstehen. Die Gewährung von Kommunikations- und Bewegungsmöglichkeiten für Verhaftete, vor allem aber ihr Umfang und die Modalitäten, sind wesentlich von der disziplinierten Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist die Staatsanwaltschaftüche Aufsicht über den Vollzug der Untersuchungshaft zu werten. Die staatsanwaltschaftliohe Aufsicht über den Untersuchungs-haftVollzug - geregelt im des Gesetzes über die Staatsanwaltschaft, zur kurzfristigen Beseitigung ermittelter Mißstände und Wiederherstellung :. yon Sicherheit und. Ordnung, sowie, zur -Durchführung-. Von Ordhungsstrafverfahren materieller Wiedergutmachung.

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