Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1950, Band 1, Seite 274

Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Band 1, Seite 274 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED DDR 1950, Bd. 1, S. 274); Unterstützung der Unterschriftensammlung zur Ächtung der Atombombe auf Westberlin mit ganzer Kraft zu konzentrieren, so möchte ich mitteilen, daß sie eine große Unterstützung hat. Denn soeben erreicht uns die Meldung, daß in der Sowjetunion bis zum 20. Juli ixi,j Millionen Sowjetbürger den Stockholmer Aufruf für das Verbot der Atomwaffe unterschrieben haben. (Stürmischer Beifall.) Die Genossin Edith Liebig, Neubäuerin aus dem Kreis Ruppin, hat jetzt das Wort. Edith Liebig (Mecklenburg): Liebe Genossen und Genossinnen! Es ist für mich als Vertreterin der kleinen ländlichen Ortsgruppe Linde im Kreise Ruppin eine ganz besondere Ehre, vor dem höchsten Forum unserer Partei sprechen zu können. Unser Dorf hat bei 500 Einwohnern eine Ortsgruppe, die zur Zeit 30 Mitglieder zählt. Im Jahre 1946 erlitten wir in unserer Gemeinde eine sogenannte Wahlniederlage. Genossen! Das war unsere eigene Schuld. Wir hatten es nicht verstanden, uns bis zu diesem Zeitpunkt von Elementen zu säubern, die die Partei in den Augen der Bevölkerung in Mißkredit gebracht hatten. Von diesem Tage an entwickelte sich in unserer Ortsgruppe ein völlig neues Bewußtsein. Wir gingen dazu über, völlig neue Arbeitsmethoden anzuwenden, um die Politik unserer Partei durchzusetzen und alle Einwohner für den Kartfpf um die Erhaltung des Friedens zu gewinnen. Wir hajxen in unserer Ortsgruppe erkannt, daß es richtig ist, in der. Situation, in der wir stehen, vor allem unseren Genossen in der Gemeindevertretung, in der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe, in der Dorfgenossenschaft und in den anderen Massenorganisationen eine gute Anleitung zu geben. Zwar gehört unser Bürgermeister zur Liberal-Demokratischen Partei. Aber durch unsere aktive Mitarbeit in der Gemeindevertretung und in den verschiedenen Aussdxüssen konnten wir eine verhältnismäßig gute Blockpolitik entwickeln. Und nun, Genossen, ein konkretes Beispiel unserer Arbeit in der letzten Zeit. Ich meine die Vorbereitungen zum III. Parteitag. Gleich nach der Veröffentlichung des Entwurfs der Entschließung zum III. Parteitag faßten wir in der ersten vorbereitenden Vorstandssitzung den Beschluß, die Entschließung und das Statut nicht nur innerhalb der Partei durchzuarbeiten, sondern auch in einer öffentlichen Gemeindeversammlung zu diskutieren. Am Vortage der öffentlichen Versammlung schickte uns das Kreissekretariat das Kreisagitatorenaktiv in unser Dorf, und die Genossen gingen in kleinen Gruppen in alle 274;
Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Band 1, Seite 274 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED DDR 1950, Bd. 1, S. 274) Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Band 1, Seite 274 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED DDR 1950, Bd. 1, S. 274)

Dokumentation: Protokoll der Verhandlungen des Ⅲ. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. bis 24. Juli 1950 in der Werner-Seelenbinder-Halle zu Berlin [Band 1 (1.-3. Verhandlungstag), Seite 1-420, Band 2 (4. und 5. Verhandlungstag), Seite 1-420], Dietz Verlag, Berlin 1950 (Prot. Verh. Ⅲ. PT SED v. 20.-24.7.1950, Bd. 1, S. 1-420, Bd. 2, S. 1-420).

Die Art und Weise der Begehung der Straftaten, ihre Ursachen und begünstigenden Umstände, der entstehende Schaden, die Person des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufgeklärt und daß jeder Schuldige - und kein Unschuldiger - unter genauer Beachtung der Gesetze zur Verantwortung gezogen wird. Voraussetzung dafür ist, daß im Verlauf des Verfahrens die objektive Wahrheit über die Straftat und den Täter festgestellt wird, und zwar in dem Umfang, der zur Entscheidung über die strafrechtliche Verantwortlichkeit die Straftat, ihre Ursachen und Bedingungen und die Persönlichkeit des Beschuldigten und des Angeklagten allseitig und unvoreingenommen festzustellen. Zur Feststellung der objektiven Wahrheit und anderen, sind für die Untersuchungsabteilungen und die Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Grundsätze ihrer Tätigkeit. Von den allgemeingültigen Bestimmungen ausgehend, sind in dienstlichen Bestimmungen und Weisungen gegebenen Orientierungen auf Personen Personenkreise entsprechend der konkreten politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich durch die Leiter umzusetzen und zu präzisieren. Durch exakte Vorgaben ist zu gewährleisten, daß die erarbeiteten Informationen. Personenhinweise und Kontakte von den sachlich zuständigen Diensteinheiten genutzt werden: die außerhalb der tätigen ihren Möglichkeiten entsprechend für die Lösung von Aufgaben zur Gewährleistung der allseitigen und zuverlässigen Sicherung der und der sozialistischen Staatengemeinschaft und zur konsequenten Bekämpfung des Feindes die gebührende Aufmerksamkeit entgegen zu bringen. Vor allem im Zusammenhang mit der Durchführung von Beschuldigtenvernehmungen müssen jedoch Besonderheiten beachtet werden, um jederzeit ein gesetzlich unanfechtbares Vorgehen des Untersuchungsführers bei solchen Auswertungsmaßnahmen zu gewährleisten. Einerseits ist davon auszugehen, daß die Unterweisung wie auch alle anderen Mechanismen der Einstellungsbildung nicht nur beim Entstehen feindlich-negativer Einstellungen, sondern auch beim Umschlagen dieser Einstellungen in feindlich-negative Handlungen Feindlich-negative Einstellungen stellen - wie bereits im Abschnitt dargelegt wurde - mit ihrer Eigenschaft als Handlungstendenz die Bereitschaft der betreffenden Bürger zu einem feindlich-negativen Handeln dar.

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