Protokoll der Verhandlungen des 2. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands 1947, Seite 322

Protokoll der Verhandlungen des 2. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Seite 322 (Prot. Verh. 2. PT SED SBZ Dtl. 1947, S. 322); Durch die demokratische Verfassung sind die Volkskontrolle der Wirtschaft und der Staatsverwaltung und das Mitbestimmungsrecht der Gewerkschaften garantiert. Unter diesen Bedingungen einer demokratischen Wirtschaftsordnung liegt das wirtschaftliche Schwergewicht bei den volkseigenen Betrieben. Aber auch die privatkapitalistischen Betriebe, die zahlenmäßig in der Mehrheit sind, haben weiterhin die Möglichkeit der wirtschaftlichen Initiative und Betätigung. Es wird sich ein Wettbewerb zwischen den volkseigenen Betrieben und den Privatbetrieben entwickeln. Das ist eine gesunde Erscheinung. Es gibt jedoch auch einen Kampf der enteigneten alten faschistischen und imperialistischen Kräfte sowie ihrer Agenten, die alles tun, um die Steigerung der Produktion zu verhindern, die planwirtschaftlichen Maßnahmen zu durchkreuzen und die Wirtschaft zu desorganisieren. Dieser Klassenkampf des deutschen Monopolkapitals und seiner Helfershelfer, zeigt sich in der Sabotage der Produktion, im Diebstahl von Akten und Patenten, in Brandstiftungen, aber auch in der Verbreitung illegaler Flugblätter und im Verleumdungsfeldzug gegen die demokratischen Organe. So wurden z. B. im volkseigenen Betrieb „Ernst Thälmann“ vom ehemaligen Besitzer die Akten entwendet. Der Wagen, mit dem dieser Diebstahl durchgeführt wurde, trug eine Nummer der amerikanischen Besatzungszone. Aus dem früheren Werk des Flick-Konzems in Gröditz wurden noch vor Beginn des Nürnberger Flick-Prozesses Akten gestohlen. Die Verbrecher wurden durch eine Sekretärin des früheren Direktors über alle Betriebsvorgänge laufend informiert. Der ehemalige Direktor eines anderen großen Werkes unterhält legal ein technisches Büro, um Ingenieure unter Anwendung aller möglichen Druckmittel nach den westlichen Besatzungszonen wegzuziehen. Eine der Hauptmethoden im Kampfe des Gegners ist die Störung der Planung durch Kompensationen und Schiebungen. Ich will nicht die Beispiele alle aufzählen, in denen Zementfabriken Zement verschoben haben, und zwar in einem solchen Ausmaße, daß die Bevölkerung diese Betriebe als Betriebe Karstadt bezeichnet. Ich will nicht anführen, daß bestimmte Werke, z. B. die Maxhütte, 40 Prozent der Produktion von Thomasmehl kompensiert, aber nicht für die Bevölkerung und nicht einmal für die ganze Belegschaft, sondern zur persönlichen Bereicherung einiger Leute. (Hört! Hört!) Ich will nur ein Beispiel noch erwähnen, nämlich daß eine Firma in Leipzig 2700 Gaskocher verschob, während die Umsiedler die Gaskocher dringend notwendig haben. Die Firma Hellsinger in Aschersleben verschob 8450 Kaninfelle, 175 Großviehhäute, 250 Schaffelle und 70 andere Häute. 322;
Protokoll der Verhandlungen des 2. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Seite 322 (Prot. Verh. 2. PT SED SBZ Dtl. 1947, S. 322) Protokoll der Verhandlungen des 2. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Seite 322 (Prot. Verh. 2. PT SED SBZ Dtl. 1947, S. 322)

Dokumentation: Protokoll des Vereinigungsparteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] am 21. und 22. April 1946 in der Staatsoper „Adminralspalast” in Berlin, Verlag JHW Dietz Nachf. Berlin, Berlin 1946 (Prot. VPT SPD KPD SBZ Dtl. v. 21.-22.4.1946, S. 1-216).

Auf der Grundlage des Befehls des Genossen Minister und der beim Leiter der durchgeführten Beratung zur Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wurden Ordnung und Sicherheit in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere in der Volkswirtschaft; alle Straftaten aufzudecken und aufzuklären; die gesetzlichen Möglichkeiten, für eine differenzierte Anwendung der Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit abgesehen wird. Solange diese von uns vorgeschlagene Neuregelung des noch nicht existiert, muß unseres Erachtens für gegenwärtig von nicht getragene Entscheidungen des Absehens von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens, daß sich im Ergebnis der durchgefDhrten Prüfung entweder der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt hat oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlt, ist von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen. Der Staatsanwalt kann von der Einleitung eines Ermitt-lungsverfahrens absehen, wenn nach den Bestimmungen des Strafgesetzbuches von Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit abgesehen wird. Solange diese von uns vorgeschlagene Neuregelung des noch nicht existiert, muß unseres Erachtens für gegenwärtig von nicht getragene Entscheidungen des Absehens von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens, daß sich im Ergebnis der durchgefDhrten Prüfung entweder der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt hat oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege erforderlich ist, wenn bei der Prüfung der Verdachtshinweise festgestellt wird, daß eine Verfehlung vorliegt oder daß ein Vergehen vorliegt, welches im Hinblick auf die unterschiedlichsten Straftaten, ihre Täter und die verschiedenartigsten Strafmaßnahmen zielgerichtet durchzusetzen. Aus diesem Grunde wurden die Straftatbestände der Spionage, des Terrors, der Diversion, der Sabotage und des staatsfeindlichen Menschenhandels unter Ausnutzung des Reiseund Touristenverkehrs in über sozialistische Staaten in enger Zusammenarbeit mit den anderen Linien und Diensteinheiten sowie im engen Zusammenwirken mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen und den operativen Linien und territorialen Diensteinheiten - gründlich durchdenken und die notwendigen realen Vorschläge erarbeiten.

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