Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1969, Seite 665

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 24. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Seite 665 (NW ZK SED DDR 1969, S. 665); die Eisenacher Partei zur weltgeschichtlichen Rolle der Arbeiterklasse als Schöpfer der sozialistischen Gesellschaft. Sie war sich bewußt, daß die Arbeiterklasse diese Aufgabe nur verwirklichen kann, wenn sie über eine revolutionäre Klassenpartei verfügt. Die Entstehung der Eisenacher Partei lehrt, daß sich eine proletarische Partei nur im Kampf gegen den Einfluß der Bourgeoisie auf die Arbeiterbewegung und unter Abgrenzung von allen reformistischen, der Arbeiterbewegung feindlichen Theorien herausbilden und festigen kann. Als Bebel, Liebknecht und ihre Mitstreiter darangingen, die klassenbewußten deutschen Arbeiter in einer proletarischen Partei zu vereinen, waren im Verband Deutscher Arbeitervereine noch revolutionär-proletarische Kräfte und Vertreter des bürgerlichen Liberalismus in einer Organisation zusammengeschlossen. Bereits damals gingen die Ideologen der Bourgeoisie mit Thesen vom „Verschwinden der Klassengegensätze“ und der „Gemeinsamkeit der Interessen“ von Bourgeoisie und Proletariat hausieren. Mit allen Mitteln versuchten sie, die Arbeiter von einer selbständigen Klassenpolitik abzuhalten. Doch sowohl die erbitterten Streikkämpfe als auch die politischen Auseinandersetzungen um einen demokratischen Nationalstaat überzeugten die fortgeschrittenen Arbeiter, daß sie ihre Befreiung nur im entschlossenen Klassenkampf gegen die herrschenden Ausbeuterklassen, unter Führung einer revolutionären proletarischen Partei durchsetzen können. „Wenn die Arbeiter sich nicht von anderen Klassen nasführen und mißbrauchen lassen wollen, müssen sie eine selbständige politische Partei bilden. Dazu haben sie das Recht und die Pflicht.“4) So faßte Liebknecht die Erkenntnis zusammen, daß die Arbeiterklasse nur unter Führung ihrer revolutionären Partei ihre historische Mission erfüllen kann. Zwischen der Haltung der Eisenacher Partei und der der rechten SP-Führer in Westdeutschland klafft ein unversöhnlicher Widerspruch. Die heutigen rechten SP-Führer stehen auf einer völlig entgegengesetzten Klassenposition. Bebel und Liebknecht traten mit dem Einsatz ihrer ganzen Persönlichkeit gegen die Unterordnung der Arbeiterklasse unter die Interessen der Bourgeoisie, für den Sturz der kapitalistischen Gesellschaft auf. Sie trennten die fortgeschrittenen deutschen Arbeiter organisatorisch, politisch und ideologisch von der 4) Der Leipziger Hochverratsprozeß vom Jahre 1872. Neu hrsg. von Karl-Heinz Leidigkeit, Rütten & Loe-ning, Berlin 1960, S. Ш Bourgeoisie und vereinten sie in einer revolutionären Partei. Die sozialdemokratische Führungsspitze dagegen hat sich fest in das staatsmonopolistische Herrschaftssystem eingegliedert. Sie verrät die Interessen der Arbeiterklasse, um die Positionen des Imperialismus zu retten. Gegen alle Bestrebungen angeblicher „Arbeiterführer“, die Arbeiterbewegung den herrschenden Ausbeuterklassen unterzuordnen, setzten sich Bebel, Liebknecht und ihre Kampfgefährten entschlossen zur Wehr. So bedingte damals die Gründung der revolutionären Arbeiterpartei auf marxistischer Grundlage den Kampf gegen den Lassalleanismus. Dieser hatte vorgespiegelt, die Arbeiter könnten mit Hilfe des preußischen Junkerstaates ihre soziale Befreiung erlangen. Statt Gesellschaft und Staat auf revolutionärem Wege umzugestalten, sollten die Arbeiter in den bestehenden Ausbeuterstaat integriert werden. Revolutionärer Klassenkampf bis zur Errichtung der sozialistischen Gesellschaft oder Unterordnung unter den Ausbeuterstaat es gab für die Eisenacher keine Frage, wie sie sich zu entscheiden hatten. Sie wiesen nach, daß der kapitalistische Staat auf Grund seines Klassenwesens niemals die Befreiung der Arbeiterklasse vollziehen kann. „Die Arbeiterklasse wird ihre Emanzipation nur ihrer eigenen Kraft und Einsicht verdanken. Niemandem sonst.“5 6) Das war ihre tiefe Überzeugung. Marxismus theoretische Grundlage der Partei Die Partei hat „theoretisch vor der übrigen Masse des Proletariats die Einsicht in die Bedingungen, den Gang und die allgemeinen Resultate der proletarischen Bewegung voraus“, hatten Marx und Engels im „Manifest der Kommunistischen Partei“ formuliert/’) Diese Einsicht, das verstanden die Mitglieder der Eisenacher Partei immer besser, vermittelt nur eine Theorie, nämlich der Marxismus, weil er wie heute der Marxismus-Leninismus ■ der wissenschaftliche Ausdruck des Kampfes der Arbeiterklasse ist. Mit allen Kräften setzte sich die Partei dafür ein, die Ideen des wissenschaftlichen Sozialismus unter der Arbeiterklasse und allen Werktätigen zu verbreiten. Die besten Kräfte der Eisenacher erkannten die mobilisierende Rolle, die von der wissen- 5) Wilhelm Bracke: Der Lassallesche Vorschlag. In: Rolf Dlubek/Hannes Skambraks: „Das Kapital“ von Kan Marx in der deutschen Arbeiterbewegung 1867 bis 1878. Abriß und Zeugnisse der Wirkungsgeschichte. Dietz Verlag, Berlin 1967, S. 247 6) Karl Marx/Friedrich Engels: Werke, Bd. 4. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 474 665;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 24. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Seite 665 (NW ZK SED DDR 1969, S. 665) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 24. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Seite 665 (NW ZK SED DDR 1969, S. 665)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 24. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1969, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1969 (NW ZK SED DDR 1969, S. 1-1152). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Günter Jurczyk, Karl-Heinz Kuntsche, Inge Meyer, Christoph Ostmann, Werner Scholz, Hilde Stölzel, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland. Die Zeitschrift Neuer Weg im 24. Jahrgang 1969 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1969 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1969 auf Seite 1152. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 24. Jahrgang 1969 (NW ZK SED DDR 1969, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1969, S. 1-1152).

Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung und der Leiter des Bereiches Koordinie rung haben eine materiell-technische und operativ-technische Einsatzreserve im Zuführungspunkt zu schaffen, zu warten und ständig zu ergänzen. Der Leiter der Abteilung ist für die konsequente Verwirklichung der unter Punkt genannten Grundsätze verantwortlich. hat durch eigene Befehle und Weisungen., die politisch-operative Dienstdurchführung, die innere und äußere Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaf tanstalt in ihrer Substanz anzugreifen sowie Lücken und bogünstigende Faktoren im Sicherungssystem zu erkennen und diese für seine subversiven Angriffe auszunutzen, Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges zu begrenzen und die Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen sind und unter welchen Bedingungen welche Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges sind gegenüber Verhafteten nur zulässig, wenn auf andere Weise ein Angriff auf Leben oder Gesundheit oder ein Fluchtversuch nicht verhindert oder der Widerstand gegen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung der Unt ers uchungshaf ans alt. Die ungenügende Beachtung dieser Besonderheiten würde objektiv zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Untersuchungshaft-anstalt und zur Gefährdung der Ziele der Untersuchungshaft ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die sundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eine hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt auf der Grundlage der Hausordnung über ihre Rechte und Pflichten zu belehren. Die erfolgte Belehrung ist aktenkundig zu machen. Inhaftierte Personen unterliegen bei der Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt auf der Grundlage der Hausordnung über ihre Rechte und Pflichten zu belehren. Die erfolgte Belehrung ist aktenkundig zu machen.

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