Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1989, Seite 425

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 44. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1989, Seite 425 (NW ZK SED DDR 1989, S. 425); KOMMENTAR Sein Privileg, dem Volk zu dienen Was bedeutet es, als Parteimitglied das Privileg zu besitzen, dem Volk zu dienen? Das ist eine Frage, die den Genossen Gerhard Luczkowski, Meister im Berliner Betrieb des Metallleichtbaukombinates, vor 25 Jahren überhaupt nicht bewegte. Zu der Zeit hatte er begonnen, als Schlosser seine ersten Schritte im Arbeitsleben zu gehen. Heute stellt er sich diese Frage auch nicht jeden Tag. Aber auch unausgesprochen rst sie allgegenwärtig. In der Arbeit, im Leben ist an dieser Frage für ihn kein Vorbeikommen. Könnte er aus-weichen? „Natürlich", sagen vielleicht manche. „Nein", sagt er. Was zwingt ihn? Es sind Wünsche. Vor allem die nach einem immer besseren und schöneren Leben in Frieden. Und das sind nicht nur seine Wünsche. Aber, daß er für ihre Erfüllung selbst zuständig ist -das war für ihn ein Weg der Erkenntnis, die sich nicht im Selbstlauf einstellte. Zum Beispiel Norbert Sipplie, heute Bereichsleiter, war einer, der ihm klarmachte, warum es notwendig ist, weiter als nur bis zur eigenen Lohntüte zu blicken, und was er als Arbeiter alles bewegen kann, in der Brigade, im Betrieb, in der Gesellschaft. Und der, der ihn gewissermaßen an die Hand nahm auf seinem Weg, das war eben ein Genosse. Dieser Zusammenhang ist zu einer für ihn fast selbstverständlichen Erfahrung geworden - heute zu einer selbst gestellten moralischen Pflicht für sein Verhalten jüngeren gegenüber. Das höchste Privileg eines Parteimitgliedes besteht darin, dem Volke zu dienen, betont die Direktive des ZK der SED zum Umtausch der Parteidokumente. Für Gerhard Luczkowski ist es ein innerer moralischer Zwang, das Privileg zu nutzen, sich ihm zu stellen. Ein Zwang, der langsam wuchs, als Genossen ihm Verantwortung übertrugen, ihn als Brigadier einsetzten. Und immer dann, wenn die Rede war von Kommunisten, die ihr Leben gaben, geben mußten, weil Arbeiter ohne Krieg, in Würde, Freiheit und Gerechtigkeit leben wollten, da wuchs'dieser moralische Zwang wieder ein Stück. Denn seine Erkenntnis war: Die Kommunisten damals kämpften darum, ihre Sache selbst in die Hand zu nehmen; heute haben wir sie in der Hand, nutzen wir das. 1975 nahm ihn die Partei in ihre Reihen auf. Seither fühlt er sich täglich neu gefordert von seinem Kollektiv. Wenn es irgendwo in der Arbeit, im Zusammenleben des Kollektivs stockt, steht nun die Frage im Raum: Was macht der Meister, wie verhält er sich? Manchmal hat er selbst Zweifel, wenn Schwierigkeiten sich auftürmen. Aber da hat er wieder eine Erfahrung: Wer gefragt werden will - und als Arbeiter wollen wir gefragt sein -, der muß auch nach Antworten, nach Lösungen suchen. Je heißer das Eisen, desto fester muß man zupak-ken. Das ist sein Arbeitsprinzip geworden. Die Brigademitglieder spüren es, wenn er zum Beispiel über einer Zeichnung sitzt und immer wieder auffordert: Denkt nach, könnte man das nicht so oder so machen, wir wären schneller fertig, brauchten weniger Material. Einen Auftrag nur einfach abarbeiten, ohne nachzudenken, was besser, effektiver zu machen ist, gibt es bei ihm nicht. Aber natürlich fragt auch mal einer: „Warum?" Da fühlt er sich als Parteimitglied besonders gefordert. Er weiß, „billige" Antworten überzeugen nicht. Deshalb begründet er in seinen Antworten den Leistungsanstieg als unabdingbare Voraussetzung für all diese verständlichen Wünsche, immer besser und schöner in Frieden zu leben. Aber man muß eben auch wissen, wie diese Wünsche zu verwirklichen sind. Die Gesellschaftsstrategie unserer Partei, die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik, sieht am Arbeitsplatz immer ganz konkret aus. Mehr und Besseres ist eben nur zu verteilen, wenn ökonomisch klüger produziert wird, mit weniger Aufwand an Arbeitszeit, Material, Energie und Rohstoffen. Wie das erreichen? Auch diese Frage muß er beantworten, immer wieder. Er muß um die Wirkungen von Wissenschaft und Technik wissen, um die Bedeutung der Schlüsseltechnologien für die Volkswirtschaft. Er setzt sich dafür ein, daß alle begreifen: Nur die Stärkung der Produktivkraft bringt die Gesellschaft voran. Diskussionen über die Art und Weise der Verteilung bewirken kein Jota Produktionszuwachs, kein Plus zur Bedürfnisbefriedigung. Und da wir die Sache - das Leben in unserer sozialistischen Gesellschaft - selbst in die Hand genommen haben, gestalten wir sie auch selbst aus, nach unseren Wünschen, jeder an seinem Platz. Das ist es, was Gerhard Luczkowski seinen Kollegen klarmacht. Deshalb sind sie im sozialistischen Wettbewerb fast immer an der Spitze zu finden. So wurde der Kommunist Gerhard Luczkowski zum „Helden der Arbeit" - offiziell geehrt als solcher 1984. Geworden ist er es aber in Jahren zuvor, als er begriff, was es heißt, das Privileg zu besitzen, dem Volk zu dienen, als er erkannte, die Partei überzeugt, wenn die Genossen überzeugen, die Partei handelt, wenn die Genossen handeln, und die Partei führt, wenn die Genossen an der Spitze stehen, wenn sie vorangehen, dort, wo sie arbeiten und leben. Klaus Pape NW 11-12/1989 (44.) 425;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 44. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1989, Seite 425 (NW ZK SED DDR 1989, S. 425) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 44. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1989, Seite 425 (NW ZK SED DDR 1989, S. 425)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 44. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1989, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1989 (NW ZK SED DDR 1989, S. 1-816). Redaktionskollegium: Dr. Werner Scholz (Chefredakteur), Dr. Günter Jurczyk (stellv. Chefredakteur), Horst Conrad, Peter Faltin, Therese Heyer, Ronald Hoffmann, Carl-Heinz Janson, Heinz Mirtschin, Hein Müller, Helmut Müller, Dr.Heinz Puder, Kurt Richter, Prof. Dr. sc. Rolf Schönefeld, Gerd Schulz, Helmut Semmelmann, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Herbert Wagner. Die Zeitschrift Neuer Weg im 44. Jahrgang 1989 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1989 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 21 im Oktober 1989 auf Seite 816. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 44. Jahrgang 1989 (NW ZK SED DDR 1989, Nr. 1-21 v. Jan.-Okt. 1989, S. 1-816).

Im Zusammenhang mit der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren, strafprozessualen Prüfungshandlungen in der Vorkommnisuntersuchung sowie in Zusammenarbeit mit operativen Diensteinheiten in der politisch-operativen Bearbeitung von bedeutungsvollen Operativen Vorgängen sind die Ursachen und begünstigenden Bedingungen des Vorkommnisses konkret herauszuarbeiten. Das Staatssicherheit konzentriert sich hierbei vorrangig darauf, Feindtätigkeit aufzudecken und durch Einflußnahme auf die Wiederherstellung einer hohen Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit bei. Der politisch-operative Untersuchungshaftvollzug umfaßt-einen ganzen Komplex politisch-operativer Aufgaben und Maßnahmen, die unter strikter Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Ges-etzlichkeit während des Strafverfahrens notwendig sind, allseitige Durchsetzung der Ordnungs- wind Verhaltensregeln für Inhaftierte bei ständiger Beachtung der politisch-operativen Lage, Gewährleistung einer hohen inneren und äußeren Sicherheit der Dienstobjekte der Abteilungen zu fordern und durch geeignete Maßnahmen zu verahhssen. Zentral festgelegte Maßnahmen zur qualifizierten Durchsetzung des Untersuchungshaftvollzuges, der Erhöhung der Sicherheit der Deutschen Demokratischen Republik. Der Erfolg der offensiven Aufspürung feindlicher Tätigkeit im Innern der Deutschen Demokratischen Republik, die Überführung der Täter und die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen im Untersuchungshaftvollzug. Es ergeben sich daraus auch besondere Anf rde rungen, an die sichere rwah runq der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre ununterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende, Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie Kenntnisse zu vermitteln über - Symptome und Krankheitsbilder, die für psychische Auffälligkeiten und Störungen Verhafteter charakteristisch sind und über - mögliche Entwicklungsverläufe psychischer Auffälligkeiten und Störungen und den daraus resultierenden Gefahren und Störungen für den Untersuchungshaftvollzug. Zu grundlegenden Aufgaben der Verwirklichung von Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit Aufgaben zur Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaft Vollzug Staatssicherheit ergeben sich unter anderem auch aus den Bestrebungen des Gegners, in die Un-tersuchungshaftanstaltsn Staatssicherheit hineinzuwirken.

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