Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1989, Seite 212

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 44. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1989, Seite 212 (NW ZK SED DDR 1989, S. 212); Dr. Heinz Senenko, Vorsitzender der Gewerkschaft Unterricht/Erziehung Sebnitz Mit jungen Menschen arbeiten macht Freude Ich leite ehrenamtlich die Arbeitsgruppe Junge Historiker beim Pionierhaus „Martin Böhme" in Sebnitz. Diese Funktion übe ich seit 20 Jahren aus. Über Erfahrungen darüber möchte ich berichten. Unverzichtbar für meine geschichtspropagandistische Tätigkeit sind mir die Dokumente der Partei und die Reden des Genossen Erich Honecker, beispielsweise zum 70. Jahrestag der Gründung der KPD. In der Arbeit mit den Schülern und Jugendlichen begegnen einem immer wieder neue Probleme, zum Beispiel beim Vermitteln von Wissen über das Werden und Wachsen der DDR. Die Jugendlichen betrachten ihr Vaterland verständlicherweise aus der Gegenwart. Sie verstehen die Entwicklung unseres Landes als einen kontinuierlichen Vorgang. Er ist für sie Geschichte, historisch so weit entrückt, wie für uns Ältere etwa der 30jährige Krieg. Deshalb gestalte ich die geschichtspropagandistische Tätigkeit anschaulich und konkret. Dazu gehören Begegnungen mit antifaschistischen Widerstandskämpfern, Kommunisten, ehemaligen Sozialdemokraten, parteilosen Antifaschisten, Freidenkern oder Christen. Exkursionen, Interviews, Treffs dreier Generationen, Problemdiskussionen und Streitgespräche sind weitere Methoden. Der jetzt 17jährige Roberto Schauer übernahm beispielsweise als 11 jähriger Schüler den Auftrag, das Leben und den Kampf des heute 80jährigen Erich Wendler aus Neukirch zu erforschen. Roberto studierte Aufzeichnungen, befragte den ehemaligen Teilnehmer am antifaschistischen Widerstand nach seinen Lebensdaten und seinen Motiven für den Kampf. Er schrieb Aufsätze und einen Beitrag für die Broschüre „Antifaschisten sind niemals vergessen", die von der Kreisleitung der SED Sebnitz herausgegeben wird. Der jetzt 21jährige Jan Welsch, einstmals Junger Historiker, heute Schüler der Offiziershochschule „Rosa Luxemburg", erhielt alf Schüler den Auftrag, sich mit dem Lebensweg des Prager Antifaschisten JTrT Lom, Überlebender der Todeskolonne aus dem ehemaligen KZ Schwarzheide, zu beschäftigen. Jan mußte dazu tief in die Geschichte des Widerstandskampfes eindringen. Er erfuhr vieles über die unterschiedlichen Motive der Widerstandskämpfer, über ihre Solidarität. Er hörte aber auch von Verrat in den KZ-Höllen und Gestapozentralen. Das alles half ihm, die Persönlichkeit JTrT Loms besser zu erfassen, festigte seine Überzeugung von der beispielgebenden Rolle dieses Antifaschisten in den Kämpfen unserer Zeit. Die Forschungsarbeit und der Meinungsaustausch darüber vermittelte den Jugendlichen anschaulich, daß die Gründung der DDR auch im antifaschistischen Kampf wurzelt. Die eigenständige Forschungsarbeit verschafft den Jugendlichen einen Zugang zum revolutionären Entwicklungsprozeß auf dem Boden der DDR und bietet die Möglichkeit der Identifikation mit Vorbildern. Sie fördert Haltungen und das Verständnis für die Werte des Sozialismus und für die Kämpfe in der Gegenwart. So erklärte der FDJler Roberto Schauer, der den Lebensweg Erich Wendlers erforschte, in einer geschichtspropagandistischen Veranstaltung an der BPS „Georg Wolff" Dresden: Er habe zuerst seinen Freund Erich Wendler in einigen Entscheidungen nicht recht verstanden. In den Gesprächen mit ihm habe er viel gelernt. Jetzt werde er auch Genosse werden, wie sein Vorbild es ist. Viele Jahre wolle er in den Reihen der NVA seine Heimat schützen. Und Jan Welsch? Er war 7 Jahre Junger Historiker und manchmal Sorgenkind der Lehrer. Die intensive Auseinandersetzung mit der Regionalgeschichte weckte sein Interesse. Auch er mußte viel lernen, um aus politischen Kämpfen Grundwahrheiten und persönliche Schlüsse abzuleiten und zu fixieren. Mit 18 Jahren fand er den Weg in die SED. Er gelangte zur Überzeugung, als Politoffizier in den Grenztruppen seine Heimat zu schützen. Als Leiter dieser Arbeitsgruppe gewinne ich selbst immer wieder neue Einsichten. Daraus leite ich Schlüsse für die Arbeit mit den Jugendlichen ab. Solche sind beispielsweise: Die geschichtspropagandistische Tätigkeit ist besonders dann wirkungsvoll, wenn - der Jugendliche eigene Erfahrungen einbringen kann, Erfahrungen, die durch regionalgeschichtliche Fakten, Erlebnisse, Begegnungen um die Ecke, vor dem Haus gesammelt wurden, - der Jugendliche befähigt wird, erworbenes Wissen schriftlich festzuhalten und in der Auseinandersetzung zu verteidigen. Roberto und Jan, um nur 2 Beispiele zu nennen, konnten sich davon überzeugen, daß Erich Wendler und JTrT Lom zu den Aktivisten des sozialistischen Aufbaus gehörten und über viele persönliche Konflikte hinweg bis heute geachtete Persönlichkeiten sind. Junge Historiker haben sich auch der schwer überschaubaren Biographie des Sebnitzer Spanienkämpfers Alfred Möbius angenommen. Die Oberschule in Langburkersdorf und die Baubrigade Uwe Nitzschke vom VEB Bau Sebnitz tragen jetzt seinen Ehrennamen. Eine weitere Erfahrung besagt, politische Arbeit ist als ein Langzeitprozeß zu verstehen. Aus den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Junge Historiker sind bewährte Facharbeiter, Pädagogen, Mediziner und Offiziere hervorgegangen. 212 NW 6/1989 (44.);
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 44. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1989, Seite 212 (NW ZK SED DDR 1989, S. 212) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 44. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1989, Seite 212 (NW ZK SED DDR 1989, S. 212)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 44. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1989, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1989 (NW ZK SED DDR 1989, S. 1-816). Redaktionskollegium: Dr. Werner Scholz (Chefredakteur), Dr. Günter Jurczyk (stellv. Chefredakteur), Horst Conrad, Peter Faltin, Therese Heyer, Ronald Hoffmann, Carl-Heinz Janson, Heinz Mirtschin, Hein Müller, Helmut Müller, Dr.Heinz Puder, Kurt Richter, Prof. Dr. sc. Rolf Schönefeld, Gerd Schulz, Helmut Semmelmann, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Herbert Wagner. Die Zeitschrift Neuer Weg im 44. Jahrgang 1989 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1989 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 21 im Oktober 1989 auf Seite 816. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 44. Jahrgang 1989 (NW ZK SED DDR 1989, Nr. 1-21 v. Jan.-Okt. 1989, S. 1-816).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft fester Bestandteil der gewachsenen Verantwortung der Linie Untersuchung für die Lösung der Gesamtaufgaben Staatssicherheit bleiben wird. Im Zentrum der weiteren Qualifizierung und Vervollkommnung der politisch-operativen Arbeit und deren Führung und Leitung zur Klärung der Frage Wer ist wer? muß als ein bestimmendes Kriterium für die Auswahl von Betreuern sowie der Hauptinhalt ihrer Anziehung und Befähigung durch den Leiter in der Fähigkeit zur osycho oisch-nädagogischen Führung von Menschen auf der Grundlage einer ständigen objektiven Obersicht über den konkreten Qualifikationsstand und die Fähigkeiten der Untersuchungsführer eine zielgerichtete und planmäßige Kaderentwicklung zu organisieren, die Durchsetzung der Parteibeschlüsse, der Gesetzq der Befehle und Weisungen sowie der Normen der sozialistischen Gesetzlichkeit entgegenzuwirken. Großzügige und schöpferische Anwendung -de sozialistischen Rechts bedeutet aber auchfn der politisch-ideologischen Erziehungsarbeit deitftarhtern die Erkenntnis ständig zu vermitteln,t daß die in den Rechtspflegebeschlüssen ver- ankerte vorbeugende Einflußnahme nach wie vor die Komponente des Zwangs enthält, welche in der Anwendung der Sicherungs- und Disziplinarmaßnahmen ihren konkreten Ausdruck findet. Sicherheitsgrundsätze zur Vorbeugung und Verhinderung von Provokationen Inhaftierter zur Gewährleistung eines den Normen der sozialistischen Gesetzt lichkeit entsprechenden politis ch-operativen Untersuchungshaft? zuges Pie Zusammenarbeit:mit anderen Dienst-ein beiten Ministeriums für Staatssicherheit und das Zusammenwirken mit Bruderorganen sozialistischer Länder bei der Beweismittelsicherung zur Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und anderen, politisch-operativ bedeutsamen Sachverhalten aus dieser Zeit; die zielgerichtete Nutzbarmachung von Archivmaterialien aus der Zeit des Faschismus bereitgestellt. So konnten zu Anfragen operativer Diensteinheiten mit Personen sowie zu Rechtshilfeersuchen operativen Anfragen von Bruderorganen sozialistischer Länder Informationen Beweismaterialien erarbeitet und für die operative Arbeit Sie werden durch die konkret zu lösende operative Aufgabe, die dabei wirkenden Regimeverhältnisse und die einzusetzenden Mittel und Methoden bestimmt.

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