Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1988, Seite 841

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 43. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 841 (NW ZK SED DDR 1988, S. 841); Vorwärts, und nicht vergessen Reportage zum 70. Jahrestag der Gründung der KPD Dresden. In dieser Stadt lebt, arbeitet und kämpft Familie Marschner. Seit nunmehr drei Generationen: Franz Marschner, 1879 geboren, sein Sohn Rolf 1922 und der jüngste Marschner, Uwe, 1958. Alle drei sind Arbeiter. Unterschiedlich ist ihr Leben, beeinflußt von den Bedingungen ihrer Zeit. Was ihnen wichtig ist, gibt einer dem anderen mit auf den Lebensweg. Der Kommunist Rolf Marschner sagt heute: „Mein Vater erzog mich, die Augen aufzuhalten, meinen Kopf zum Denken zu gebrauchen und nicht zu vergessen, wo ich hergekommen bin." Herbst 1988. Die Ereignisse der Novemberrevolution 1918 liegen weit zurück, doch vergessen sind sie nicht. Die, die heute in die Schule gehen, erfahren, daß im Dezember, der den stürmischen Novembertagen folgt, die Kommunistische Partei Deutschlands gegründet wird. Die Lehre, daß die Arbeiterklasse in ihrem Kampf eine mit ihr fest verbundene, eine revolutionäre Avantgardpartei lebensnotwendig braucht, ziehen die Arbeiter aus jenen Novembertagen 1918. Doch sie ist teuer bezahlt: mit dem Blut Tausender. Und noch manches Mal danach geben die besten Söhne und Töchter Deutschlands ihr Leben, bis Wirklichkeit wird, wovon die Kommunisten auf jenem Gründungsparteitag träumen: „Die Arbeitsmittel müssen aufhören, das Monopol einer Klasse zu sein, sie müssen Gemeingut aller werden. Keine Ausbeuter und Ausgebeuteten mehr." Erfahrungen werdervLebensmaximen Mit dieser Sehnsucht drückt die junge KPD aus, was vielen Arbeitern am Herzen liegt. Selbst denen, die den Weg zur revolutionären Partei noch nicht finden. Einer von diesen ist der 39jähri@e Sozialdemokrat Franz Marschner. Sein Sohn Rolf, Kommunist, sagt, daß der Schritt des Vaters in die Reihen der SPD - 1905 - der entscheidende für die folgenden Generationen der Marschners war. Die Familie hat bis dahin alle ihre Nachkommen streng katholisch erzogen: Nicht murren, die Hände falten und beten. Das widerspricht dem, was Franz Marschner erlebt. Um die Jahrhundertwende verschärfen sich die Klassengegensätze, hervorgerufen durch den Übergang zum Imperialismus. Der Schlosserlehrling Franz Marschner erfährt, als es um seine Lehrgroschen geht' daß Arbeiter weiterkommen, wenn sie sich organisieren. Er wird 1903 Gewerkschafter und tritt 1905 der SPD bei. „Die Partei ist der Geist, die Gewerkschaft die Faust", sagt Franz Marschner. Er liebt das Leben und will darüber selbst bestimmen. Dafür tritt er ein. Herbst 1914. Die deutschen Militaristen treiben die Völker in den ersten Weltkrieg. Franz Marschner wird eingezogen und lernt ihn hassen. Für einen Arbeiter wie ihn ist der Krieg ein Verbrechen. Den Aktionären, wie beispielsweise denen der in Dresden ansässigen Hille-Werke-AG, bekommt er wie eine Badekur. Während die Hille-Aktionäre noch 1918 über eine halbe Million Mark Reingewinn einstreichen, hat das Volk für „Kaiser und Vaterland" geblutet. „Arbeiter dürfen sich damit nicht abfinden", erklärt Franz Marschner dem Sohn. Doch bis sich erfüllt, was die Kommunisten 1918 beschlossen, müssen Arbeiter lernen, einheitlich zu handeln. Bis Franz Marschner diese Erfahrung zu seiner eigenen macht, wird noch Zeit vergehen. Herbst 1932: Wahlen zum Reichstag. Ein Dutzend Parteien bewirbt sich um die Mandate. Aktionseinheit! - beschwören die Kommunisten die Arbeiterschaft. Vergeblich! Noch folgen viele Sozialdemokraten wie Franz Marschner der Führung der SPD. Das deutsche Volk wählt: 5,9 Millionen kommunistische, 7 Millionen sozialdemokratische Stimmen. 11 Millionen geben ihre Stimmen der Hitlerpartei. Was die Kommunisten bei den Reichspräsidentenwahlen im Frühjahr 1932 prophezeiten, „Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler, " wird bittere Wahrheit. 30. Januar 1933: Hitler wird Reichskanzler. Aber noch ist die Kraft der Arbeiterparteien, der Gewerkschaft nicht gebrochen, noch ist es möglich, dem Faschismus den Weg zu versperren. Franz Marschner ist davon Xiberzeugt. Für ihn gibt es jetzt nur eins: Generalstreik! Das ZK der KPD unterbreitet dem Parteivorstand der SPD den Voréchlag, gemeinsam dazu aufzurufen. Abgelehnt. „Warum?" fragt Franz Marschner seine Genossen. Soll der Krieg verhindert, Hitler gestürzt werden, müssen die Arbeiter zusammenstehen. Diese Haltung der Kommunisten ist auch seine. SPD und KPD werden verboten. Franz Marschner arbeitet inzwischen in der Ziegelei bei Torna. Unter der Ziegelpresse versteckt er die Mitgliedskartei der SPD aus Dresden-Reick, rettet damit das Leben vieler Genossen. Hitler bereitet den Krieg vor. Wieder blüht das Rüstungsgeschäft. Das Volk wird unter der Parole „Kanonen statt Butter" angehalten, den Gürtel enger zu schnallen. In den Werken der Hille-AG, inzwischen eine Hochburg der Nazis, steigen, dank der Rü- NW 22/1988 (43.) 841;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 43. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 841 (NW ZK SED DDR 1988, S. 841) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 43. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Seite 841 (NW ZK SED DDR 1988, S. 841)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 43. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1988, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1988 (NW ZK SED DDR 1988, S. 1-960). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Günter Jurczyk, Karl-Heinz Kuntsche, Inge Meyer, Christoph Ostmann, Werner Scholz, Hilde Stölzel, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland. Die Zeitschrift Neuer Weg im 43. Jahrgang 1988 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1988 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1988 auf Seite 960. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 43. Jahrgang 1988 (NW ZK SED DDR 1988, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1988, S. 1-960).

Dabei ist zu beachten, daß die möglichen Auswirkungen der Erleichterungen des Reiseverkehrs mit den sozialistischen Ländern in den Plänen noch nicht berücksichtigt werden konnten. Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Im Prozeß der Leitungstätigkeit gelangt man zu derartigen Erkenntnissen aut der Grundlage der ständigen Analyse des Standes der Sicherheit und Ordnung in jedem Verantwortungsbereich der Linie zunehmende Bedeutung, Das Anliegen des vorliegenden Schulungsmaterials besteht darin, die wesentlichsten theoretischen Erkenntnisse und praktischen Erfahrungen der Abteilung Staatssicherheit Berlin Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit , Aus-ffSiung; Durchführungslbastimmung zur Anweisung zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in den Dienstobjekten der Abteilung Staatssicherheit Berlin. Die weitere Qualifizierung der politisch-operativen Arbeit zur Aufdeckung ungesetzlicher Grenzübertritte unbekannter Wege und daraus zu ziehende Schlußfolgerungen für die Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung von Erscheinungen des ungesetzlichen Verlassens der zunehmend über die Territorien anderer sozialistischer Staaten zu realisieren. Im Zusammenhang mit derartigen Schleusungsaktionen erfolgte die Eestnahme von Insgesamt Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die an der AusSchleusung von Bürgern. mitwirkten. Davon hatten Verbindung zu Merscherhändier-banden und anderen feindlichen Einrichtungen Personen, die von der oder Westberlin aus illegal in das Staatsgebiet der einreisten; durch in die reisende. Rentner aus der DDR; durch direktes Anschreiben der genannten Stellen. Im Rahmen dieses Verbindungssystems wurden häufig Mittel und Methoden der Tatbegehung, im engeren Sinne: Die in den speziellen Strafrechtsnormen vorhandene exakte Beschreibung der in der die Straftat realisiert werden kann.

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