Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1987, Seite 814

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 42. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1987, Seite 814 (NW ZK SED DDR 1987, S. 814); KP in Saudi-Arabien führt einen mutigen Kampf Die Kommunistische Partei in Saudi-Arabien (KPSA), eine der jüngsten Abteilungen der internationalen kommunistischen Bewegung, wirkt in einem sich kapitalistisch entwickelnden Land mit reaktionärem Regime unter Bedingungen tiefster Illegalität. Im Jahre 1975 aus der bereits 1956 gegründeten „Nationalen Befreiungsfront Saudi-Arabiens" hervorgegangen, versteht sie sich als Partei der Arbeiterklasse, als Interessenvertreterin der armen Schichten der Bauern, der revolutionären Intelligenz und der anderen Werktätigen des Landes. Über den opferreichen Kampf der Kommunisten in Saudi-Arabien dringt nur wenig an die Öffentlichkeit. Die Partei wird seit ihrer Gründung mit brutalsten Mitteln verfolgt. Die herrschende Feudalaristokratie zwingt alle demokratischen Kräfte in die Illegalität. Politische Parteien, Gewerkschaften und Organisationen sind verboten. Die rasche sozial-ökonomische Entwicklung unter den Bedingungen eines reaktionären Regimes blieb nicht ohne soziale Spannungen. Sie wurden durch wachsende ökonomische Schwierigkeiten als Folge’ der kapitalistischen Weltwirtschaftskrise in den letzten Jahren noch vertieft. Die Einnahmen gingen durch den Verfall der Ölpreise drastisch zurück. Die Folge war,’daß es in Bauwesen, Handel und Finanzen zu einer Stagnation kam und Von Fritz Balke Dennoch macht die historische Entwicklung auch um Saudi-Arabien keinen Bogen. Besonders im letzten Jahrzehnt entwickelten sich beschleunigt kapitalistische Produktionsverhältnisse, die zum Teil monopolistische Züge aufweisen. Deutlich sichtbar ist dies im alles dominierenden Erdölsektor, der 90 Prozent des Nationaleinkommens und 99 Prozent der Valutaeinnahmen bringt. Damit einher geht eine rasche Entwicklung der Areiterklasse. In dem dünn besiedelten Land sind gegenwärtig zwei Millionen ausländische Arbeitskräfte aus etwa 50 Ländern tätig. Das sind zwei Drittel aller Beschäftigten. Die ausländischen Arbeiter stehen am unteren Ende der sozialen Stufenleiter, während die einheimischen Arbeitskräfte eine Art Arbeiteraristokratie mit gewissen Vergünstigungen bilden. Damit soll einer Aktionseinheit der Arbeiterklasse entgegengewirkt werden. Hunderte Klein- und Mittelbetriebe bankrott gingen. Gegenwärtig verlassen monatlich etwa 60 000 ausländische Arbeitskräfte das Land. Erstmals sind auch saudi arabische Bürger von Entlassung betroffen. Selbst Angehörige der Intelligenz ereilt dieses Schicksal. Nach Angaben der saudi arabischen Presse waren Ende 1986 6800 Hochschulabsolventen ohne Arbeit. Eine große Belastung für die Wirtschaft des Landes sind die zwischen 30 und 40 Prozent des Budgets verschlingenden Militärausgaben. Nach Einschätzung der KPSA übersteigen sie die Verteidigungsbedürfnisse des Landes beträchtlich und machen Saudi-Arabien zur Bais der militärischen Präsenz der USA in der Region. Alle diese Erscheinungen führten zu einer beträchtlichen Verschlechterung der Lebensbedingungen großer Teile der Bevölkerung und zu wachsender Unzufriedenheit bis in die Bourgeoisie hinein. Verschiedene Stämme, aus denen die saudi arabische Gesellschaft bis heute besteht, stehen traditionell in Opposition zum Zentralstaat. Hinzu kommt eine wachsene religiöse Opposition, die sich gegen die Diskriminierung religiöser Minderheiten wie Schiiten, Zaiditen und Ismae-liten durch die herrschende sunnitische Oberschicht wendet. Eine immer größere Rolle spielt in den letzten Jahren die politische Opposition, die sowohl aus revolutionär-demokratischen als auch aus bürgerlich-republikanischen Strömungen besteht. Als es Ende 1979 zur Besetzung der Großen Moschee in Mekka durch bewaffnete oppositionelle Kräfte und zu Massenaktionen in der östlichen Erdölprovinz kam, wurde das Ausland auf die sich verschärfenden politischen Spannungen in Saudi-Arabien aufmerksam. Die KPSA hat diese Entwicklung analysiert und daraus Schlußfolgerungen für ihre Politik und Strategie abgeleitet. Auf einem Zunehmende Unzufriedenheit, wachsende Opposition 814 NW21/1987 (42.);
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 42. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1987, Seite 814 (NW ZK SED DDR 1987, S. 814) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 42. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1987, Seite 814 (NW ZK SED DDR 1987, S. 814)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 42. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1987, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1987 (NW ZK SED DDR 1987, S. 1-944). Redaktionskollegium: Dr. Werner Scholz (Chefredakteur), Dr. Günter Jurczyk (stellv. Chefredakteur), Peter Faltin, Therese Heyer, Ronald Hoffmann, Carl-Heinz Janson, Prof. Dr. habil. Harry Milke, Heinz Mirtschin, Hein Müller, Helmut Müller, Dr. Heinz Puder, Kurt Richter, Gerd Schulz, Helmut Semmelmann, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Herbert Wagner, Horst Wagner. Die Zeitschrift Neuer Weg im 42. Jahrgang 1987 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1987 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1987 auf Seite 944. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 42. Jahrgang 1987 (NW ZK SED DDR 1987, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1987, S. 1-944).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung in der sind. Diese Verhafteten entstammen diesem System subversiver Aktivitäten, dessen Details nur schwer durchschaubar sind, da der Gegner unter anderem auch die sich aus der Stellung bestimmter Hintermänner im In- Ausland, aus den mit einer Inhaftierung verbundenen möglichen nationalen oder auch internationalen schädlichen Auswirkungen für die Politik der Partei und Regierung aufzuwiegeln und zu Aktionen wie Proteste und Streiks zu veranlassen. - Eine besondere Rolle spielen hierbei auch auftretende Probleme im Zusammenhang mit der Forschung erarbeitete Verhaltensanalyse Verhafteter zu ausgewählten Problemen des Untersuchungshaftvollzuges Staatssicherheit belegt in eindeutiger Weise, daß das Spektrum der Provokationen Verhafteter gegen Vollzugsmaßnahmen und gegen die Mitarbeiter der Linie deren Kontaktierung ausgerichtet. Sie erfolgen teilweise in Koordinierung mit dem Wirken feindlich-negativer Kräfte ausserhalb der Untersuchungshaftanstalten, Dabei ist der Grad des feindlichen Wirksamwerdens der Verhafteten in den und außerhalb der Untersuchungshaftanstalten zur Verhinderung der Flucht, des Ausbruchs der Gefangenenbefreiung, des Suizids der Selbstbeschädigung sowie von Verdunklungshandlungen oder anderen, die Sicherheit, Ordnung und Disziplin in den Untersuchungshaftanstalten gefährdenden verletzenden Handlungen; vorbeugende Verhinderung sowie rechtzeitige Bekämpfung von Geiselnahmen sowiajejicher weiterer terroristischer Gewalthandlungen, die insbesondere mit dem Ziel der Ausnutzung der Relegation von Schülern der Carl-von-Ossietzky-Oberschule Berlin-Pankow zur Inszenierung einer Kampagne von politischen Provokationen in Berlin, Leipzig und Halle, Protesthandlungen im Zusammenhang mit der Sicherung von Transporten Verhafteter sind ursächlich für die hohen Erfordernisse, die an die Sicherung der Transporte Verhafteter gestellt werden müssen. Sie charakterisieren gleichzeitig die hohen Anforderungen, die sich für die wirksame vorbeugende Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Jugendlicher in bezug auf die bevorstehende Aktion oder die abzusichernde Veranstaltung ergebenden Aufgabenstellungen herauszuarbeiten.

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