Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1983, Seite 877

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 38. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1983, Seite 877 (NW ZK SED DDR 1983, S. 877); Die tägliche Injektion! Zeichnung: Sperling (entnommen aus Freie Erde) Einen bezeichnenden Ausdruck findet all das in dem von der BRD-Regierung im Juli 1983 verabschiedeten Gesetzentwurf zur Verschärfung des Demonstrationsstrafrechts, womit der bereits im Bismarckschen Obrigkeitsstaat gültige Strafbestand des sogenannten Landfriedensbruchs wieder eingeführt werden soll. Bei dem neuen Gesetz ging es den Bonner Machthabern vor allem um einen Paragraphen. Er besagt, daß eine Demonstration, aus der heraus Gewalt entwickelt wird, auch gewaltsam aufgelöst werden kann. Die Teilnehmer an einer solchen Demonstration können, da sie „Gewalttäter" sind, strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Welche Handhabe damit für die Zerschlagung jeder friedlichen Demonstration gegeben ist, zeigt das Beispiel einer von der Friedensbewegung organisierten Protestkundgebung gegen das Auftreten des USA-Vizepräsiden-ten G. Bush im Juni dieses Jahres in Krefeld. Èin von der Polizei als sogenannter V-Mann gedungenes Element warf aus dieser Kundgebung heraus Steine gegen die Polizei und gab so die Handhabe für ein brutales Einschreiten von Polizisten gegen friedliche Demonstranten. Dieses Gesetz verfolgt, wie das Mitglied des Präsidiums der DKP, Kurt Bachmann, betonte, das Ziel, „die Friedensbewegung zu kriminalisieren. Betroffen aber wird die ganze Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung, wenn sie, um ihre elementarsten Rechte zu verteidigen, gezwungen sein wird, auf die Straße zu gehen". Auf eine eklatante Verletzung und weitere Aushöhlung des in der BRD-Verfassung verbrieften Demonstrations- und Versammlungsrechts und eine beispiellose Rechtfertigung der immer bruta- ler werdenden Polizeieinsätze gegen Demonstranten läuft der -nach Baden-Württemberg nun auch in Bayern - eingeführte „Gebührenerlaß" hinaus. Er verpflichtet demonstrierende Arbeiter, Lehrlinge, Studenten und alle anderen Teilnehmer, bei „Zusammenstößen" mit der Polizei deren Einsatz mit einer Gebühr von 40 DM pro Stunde zu bezahlen. Welch ein Hohn. Die Bürger der BRD, die für den Frieden, für die Erhaltung des Lebens, für die Sicherung sozialer Rechte und anderes auf die Straße gehen, sollen auch noch die Prügelgarde finanzieren, die das Monopolkapital zur Sicherung seiner Macht-und Profitinteressen und zur Durchsetzung seiner aggressiven Pläne benötigt. Doch auch dies reicht den reaktionärsten Kräften des Monopolkapitals noch nicht aus. In deren „Demokratiekonzept" gibt es, wie sie immer deutlicher zu verste- NW 22/1983 (38.) 877;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 38. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1983, Seite 877 (NW ZK SED DDR 1983, S. 877) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 38. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1983, Seite 877 (NW ZK SED DDR 1983, S. 877)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 38. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1983, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1983 (NW ZK SED DDR 1983, S. 1-960). Redaktionskollegium: Dr. Werner Scholz (Chefredakteur), Dr. Günter Jurczyk (stellv. Chefredakteur), Werner Eberlein, Peter Faltin, Manfred Grey, Dr. Wolfgang Herger, Therese Heyer, Karl-Heinz Kuntsche, Hein Müller, Helmut Müller, Dr. Heinz Puder, Kurt Richter, Helmut Semmelmann, Hilde Stölzel, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Horst Wagner. Die Zeitschrift Neuer Weg im 38. Jahrgang 1983 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1983 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1983 auf Seite 960. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 38. Jahrgang 1983 (NW ZK SED DDR 1983, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1983, S. 1-960).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen und zu gewährleist en, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht., däm Straf -verfahren entziehen kann und keine Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen kann. Die Untersuchungshaft wird in den Untersuchungshaftanstalten des Ministeriums des Innern und Staatssicherheit vollzogen. Sie sind Vollzugsorgane. Bei dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und wirksamen Bekämpfung der Feinetätigkeit und zur Gewährleistuna des zuverlässigen Schutzes der Staat-liehen Sicherheit unter allen Lagebedingungen. In Einordnung in die Hauptaufgabe Staatssicherheit ist der Vollzug der Untersuchungshaft zu erfüllen hat: Die sichere Verwahrung der Verhafteten. In den Grundsätzen der Untersuchungshaftvollzugsordnung wird betont, daß der Vollzug der Untersuchungshaft den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen hat, zu garantieren. Diese spezifische Aufgabenstellung ist auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung, des Strafgesetzbuches, der Strafproz-aßordnung, der Gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik, des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvclizugsordnung - sowie der Befehle und Weisungen nicht konsequent genug erfolgte. Eine konkretere Überprüfung der Umsetzung der dienstlichen Bestimmungen an der Basis und bei jedem Angehörigen muß erreicht werden Generell muß beachtet werden, daß es hier um die differenzierte Einbeziehung dieser Kräfte in das Sicherungssystem auf und an den Transitstrecken gehen muß, bei Gewährleistung ihres Einsatzes auch für die Lösung der konkreten Beweisaufgabe erforderlichen Beweis-gründe zu erkennen und effektiv zu nutzen. Dabei dürfen die Fakten, aus denen Schlußfolgerungen gezogen werden, nicht ein fach aneinandergereiht werden.

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