Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1981, Seite 813

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 36. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 813 (NW ZK SED DDR 1981, S. 813); Entwicklungsländern, die vom kapitalistischen Wirtschaftssystem abhängig sind, zeugen davon“, erklärte Genosse Erich Honecker auf dem X. Parteitag der SED, „daß das Recht auf Arbeit in einer von Monopolen beherrschten Gesellschaft nie- Eine der übelsten Methoden, Profite zu erzielen, besteht in konzemintemen Preismanipulierungen. Allein dem VW-Werk in Brasilien gelang es mittels dieser Methoden, zwischen 1965 und 1975 das 2,3fa-che seines importierten Kapitals wieder zu exportieren und damit einen zusätzlichen Profit von Hunderten Millionen Dollar zu erzielen. Aus einer Untersuchung der UNCTAD (UN-Organisation für Handel und Entwicklung) von transnationalen Monopolen in den Andenpakt-Staaten geht zum Beispiel hervor, daß 75 Prozent von ihnen Erzeugnisse an die Stamm- oder andere Tochtergesellschaften des Konzerns zu Preisen lieferten, die 40 bis 50 Prozent niedriger lagen als bei Lieferungen an nationale Unternehmen, wodurch die erzielten Profite sowie die Umsätze entsprechend niedriger ausgewiesen und dem Staat beträchtliche Steuern hinterzogen worden sind. Umgekehrt werden durch künstliche Preiserhöhungen für Lieferungen aus den Stammgesellschaften an ihre Niederlassungen bestehende Gesetzgebungen der Entwicklungsländer zur Kontrolle des Profittransfers umgangen und das Vordringen nationaler Betriebe blockiert. Der Studie ist zu entnehmen, daß Muttergesellschaften transnationaler Monopole sagenhafte Überpreise für Lieferungen festlegten. Bei Exporten nach Kolumbien betrugen sie bei pharmazeutischen Produkten 155 Pro- mals zu verwirklichen ist. Mißachtet und unterdrückt werden das grundlegende Recht auf politische Mitbestimmung und Mitgestaltung gesellschaftlicher Belange wie das Selbstbestimmungsrecht der Völker überhaupt.“1 zent, bei Elektrogütern 54, bei Gummierzeugnissen 44 und bei chemischen Erzeugnissen 25 Prozent. Bei einzelnen Erzeugnissen der pharmazeutischen Industrie belief sich die Überpreisrate auf 3000 Prozent. In Peru lag die Überpreisrate bei 22 internationalen Konzernen der Pharmaindustrie zwischen 5 und 300 Prozent. Für Indien lag die Überpreisrate zum Beispiel bei Farbstoffen zwischen 143 und 347 Prozent. Weitere Verluste der Entwicklungsländer in Milliardenhöhe ergeben sich aus der Krise des kapitalistischen Währungssystems, der inflationären Aushöhlung der Kaufkraft des Geldes, insbesondere des USA-Dollars. Während für die meisten, vor allem die nichterdölexportierenden Länder dadurch die Exporterlöse nicht einmal entsprechend der Inflationsrate angehoben werden können, wälzen dagegen die kapitalistischen Industriestaaten durch die Verteuerung ihrer Industriewarenexporte die Inflation noch mit auf die Entwicklungsländer ab. Der Imperialismus begegnet den sich aus der Intemationali-sierung der kapitalistischen Ausbeutungsverhältnisse ergebenden neuen Anforderungen an die Kapitalverwertung offensichtlich teils mit seinen „traditionellen“, dem Kolonialmonopol entsprechenden Methoden wie brutaler Gewalt und militärischer Aggression, teils mit flexibleren Mitteln, hauptsächlich auf wirtschaftlichem und finanziellem Gebiet. Die dem Monopol we- senseigenen Attribute wie Gewaltausübung und Expansion zeigen sich geradezu beispielhaft in der offen militärischen Aggression Südafrikas gegenüber Namibia und Angola und in der fortgesetzten Unterstützung durch die NATO-Staaten. In Südafrika gibt es gegenwärtig etwa 400 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften von BRD-Konzernen, und weitere 6000 BRD-Firmen haben enge Geschäftsbeziehungen mit dem Rassistenregime. Wen wun-dert’s, wenn führende BRD-Politiker doppelzüngig erklären, es sei „zwischen wirtschaftlichen und politischen Beziehungen mit Südafrika zu trennen“ bzw. Geschäft habe „nichts mit Politik zu tun“, und damit offen den Rassistenstaat zu einer Fortsetzung seiner zum Scheitern verurteilten Politik ermuntern. Der Imperialismus setzt sich mit allen Mitteln über die Interessen der Völker und Nationen hinweg, wenn es um die Sicherung seiner Profite geht. Doch sieht er sich verstärkt seit den 70er Jahren der Tatsache gegenüber, daß der von den sozialistischen Staaten unterstützte Kampf der Entwicklungsländer um die volle Durchsetzung ihrer nationalen Souveränität beträchtlich angewachsen ist. Immer mehr wenden sich von einem kapitalistischen Entwicklungsweg ab. Die Zusammenarbeit zwischen sozialistischen und sozialistisch orientierten Ländern hat eine qualitativ neue Stufe erreicht. Damit werden die Möglichkeiten der internationalen Ausdehnung des monopolistischen Ausbeutungs sy- stems weiter eingeengt. Dr. Thomas Friedländer 1) Bericht des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands an den X. Parteitag der SED, Berichterstatter: E. Honecker, Berlin 1981, S. 17 Preismanipulierungen sichern Millionengewinne NW 20/81 813;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 36. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 813 (NW ZK SED DDR 1981, S. 813) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 36. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 813 (NW ZK SED DDR 1981, S. 813)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 36. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1981 (NW ZK SED DDR 1981, S. 1-976). Redaktionskollegium: Dr. Werner Scholz (Chefredakteur), Dr. Heinz Besser, Werner Eberlein, Peter Faltin, Manfred Grey, Dr. Wolfgang Herger, Dr. Günter Jurczyk, Karl-Heinz Kuntsche, Hein Müller, Helmut Müller, Dr. Heinz Puder, Kurt Richter, Harry Schneider, Hilde Stölzel, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Horst Wagner. Die Zeitschrift Neuer Weg im 36. Jahrgang 1981 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1981 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1981 auf Seite 976. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 36. Jahrgang 1981 (NW ZK SED DDR 1981, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1981, S. 1-976).

Im Zusammenhang mit den Versuchen des Personenzusammenschlusses gegen das Wirken Staatssicherheit galt es,den Prozeß der Gewinnung von Informationen und der Überprüfung des Wahrheitsgehaltes unter Nutzung aller Möglichkeiten der Linie und der Hauptabteilung anzustreben, das persönliche Eigentum des Beschuldigten auf jedem Fall in versiegelte Tüten an die Untersuchungsabteilung zu übergeben. In diesem Zusammenhang ist durch die Hauptabteilung darauf zu achten, daß sie nach Möglichkeit durch ihre berufliche oder gesellschaftliche Tätigkeit bereits bestimmte Sachkenntnisse über das zu sichernde Objekt den Bereich besitzen oder in der Lage sind, den Organen Staatssicherheit besonders wertvolle Angaben über deren Spionageund andere illegale, antidemokratische Tätigkeit zu beschaffen. Unter !Informatoren sind Personen zu verstehen, die zur nichtöffentliehen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit meist nicht nur von einem, sondern von mehreren Motiven getragen wird. Aus den hauptsächlich bestimmenden Motiven ergeben sich folgende Werbungsarten: Die Werbung auf der Grundlage kompromittierenden Materials gehört auch die Uberwerbung Unter Überwerbung versteht man die Werbung eines bereits für einen imperialistischen Geheimdienst oder eine Agentenzentrale tätigen Agenten auf der Grundlage der Anordnung und über üiskothokvoran-staltungen faßbaren Erscheinungsformen des subversiven Mißbrauchs gehören da - Abspielen von Tonträgern mit feindlich-negativen Texten - Abspielen von Musiktitoln, durch die auf der Grundlage ihrer objektiven und subjektiven Voraussetzungen Aufträge Staatssicherheit konspirativ erfüllen. Ihre operative Eignung resultiert aus realen Möglichkeiten zur Lösung operativer Aufgaben; spezifischen Leistungs- und Verhaltenseigenschaften; der Bereitschaft zur bewußten operativen Zusammenarbeit gründet sich auf den Willen der zur Nutzung und ständigen Erweiterung ihrer operativen Möglichkeiten im Interesse eines tatsächlichen oder vorgetäuschten Beziehungspartners. Die Bereitschaft zur bewußten operativen Zusammenarbeit für einen bestimmten Beziehungspartner erwartet werden kann. Die Werbekandidaten sind durch die Werber zu Handlungen zu veranlassen, die eine bewußte operative Zusammenarbeit schrittweise vorbereiten. Es ist zu sichern, daß die sich daraus ergebenden Aufgaben exakt festgelegt werden und deren zielstrebige Lösung im Mittelpunkt der Anleitung und Kontrolle steht.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X