Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1981, Seite 173

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 36. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 173 (NW ZK SED DDR 1981, S. 173); duzieren, das sei zu hoch gegriffen. Was uns aber so recht in Harnisch brachte, war, daß schon 1870 und unter junkerlichen Verhältnissen in unserem Gebiet der Börde 400 und mehr Dezitonnen Zuckerrüben je Hektar geerntet wurden. Und das sollte im Sozialismus, wo sich jeder voll entfalten kann, wo seine Initiativen gefragt und gefordert sind, nicht möglich sein? Wir hatten auch übersehen, daß Mitglieder unserer LPG Pflanzenproduktion Bottmersdorf als Einzelbauern reiche persönliche Erfahrungen in der Erzielung hoher Erträge gesammelt und in die Genossenschaft eingebracht hatten, die wir jedoch ungenügend nutzen. Kampf bedeutet bei uns aber auch: Jedem ist klarzumachen, daß eine weitere Ertragssteigerung nur möglich ist, wenn neben der Nutzung des großen Erfahrungsschatzes unserer Genossenschaftsbauern vor allem Wissenschaft und Technik in den Mittelpunkt der Organisation der Produktion gestellt werden. Einen großen, modernen Pflanzenbaubetrieb aus dem Notizbuch zu leiten, diese Zeiten sind ja wohl ein für allemal vorbei. Hier muß ich sagen, daß besonders seit Bestehen der Agrar-Industrie-Vereinigung die Wissenschaft bei uns Einzug gehalten hat - und nicht nur bei uns. Die Betriebe der Agrar-Industrie-Vereinigung haben mit den entsprechenden wissenschaftlichen Einrichtungen einen engen Kontakt. Vieles ist auf dieses enge Bündnis zur Wissenschaft zurückzuführen; ob das die Erträge bei Getreide in Hadmersleben sind oder die Zuckerrübenerträge bei uns. So kann ich heute berichten, daß wir auf über 1100 Hektar 1980 einen Durchschnittsertrag von 432 Dezitonnen Zuckerrüben produzierten. In diesen guten Durchschnittsergebnissen verbirgt sich aber auch bei uns eine noch ungerechtfertigte Differenziertheit. Sie reicht zwischen den einzelnen Schlägen von 360 Dezitonnen je Hektar bis 478 Dezitonnen je Hektar. Diese ungerechtfertigte Differenziertheit zu überwinden, das ist unsere größte Reserve. Es hat sich bewährt, daß wir in unserer Grundorganisation die Aufgaben zur Steigerung und Stabilisierung der Zuckerrübenerträge ständig vom Standpunkt der politischen Bedeutung aus organisiert haben. Hohe Zuckerrübenerträge sind ein gewichtiger Beitrag in der Klassenauseinandersetzung mit dem Imperialismus. Und sie sind eine unerläßliche Voraussetzung für die Versorgung der Bevölkerung mit Zucker und Zuckererzeugnissen, für die Versorgung der Tierproduktion mit hochwertigem Futter. Die Klärung solcher grundsätzlichen Standpunkte in den Partei- und Arbeitskollektiven hat dazu geführt, daß die Kollektive mit hohem Verantwortungsbewußtsein und sehr großer Ein- satzbereitschaft um die Realisierung ihrer Verpflichtungen im sozialistischen Wettbewerb gerungen haben. Dieser ideologische Klärungsprozeß war nicht einfach, verlief nicht widerspruchslos und muß auch heute täglich weitergeführt werden, geht es doch darum, die erreichten Erträge des Jahres 1980 wiederholbar zu machen und weiter auszubauen. So zeigt sich also, auch in einem Gebiet, wo der Zuckerrübenanbau sozusagen zu Hause ist, werden Höchsterträge nicht im Selbstlauf erreicht. Im Ergebnis einer schonungslosen Analyse wurde, besonders durch unsere Spezialistengruppe, Einfluß darauf genommen und gesichert, daß bewährte Erfahrungen genutzt, neue Maßnahmen des wissenschaftlich-technischen Fortschritts straff durchgesetzt wurden. Insbesondere ging es uns um die Orientierung der Bezirksleitung Magdeburg zur Gestaltung der Fruchtfolge, zur Wahl des Kornsollabstandes auf vorwiegend sechs Zentimeter und auf den frühestmöglichen Aussaattermin. Bei der Durchsetzung dieser Maßnahmen, besonders was den frühestmöglichen Aussaattermin betrifft, mußten Argumente, daß die Rübenaussaat Ende März ein zu großes Risiko bedeute, überwunden werden. Die erreichten Ergebnisse des Jahres 1980 haben vielen - und nicht nur bei uns - die „Argumente“ genommen. Auf dem Schlag, auf dem wir am 25. März 1980 begonnen hatten, die Rüben zu legen, erreichten wir einen Ertrag von über 450 Dezitonnen je Hektar! An diesen Ergebnissen haben auch wir Frauen einen entscheidenden Anteil. Doch bei einer näheren Betrachtung müssen wir eingestehen, daß dieser, unser Anteil, nur an einer bestimmten Stelle - wenn auch an einer nicht unwesentlichen, nämlich der Handhacke - geleistet wird. Das ist ein Problem, das mich eigentlich schon seit längerer Zeit bewegt. Dieser Anteil reicht nach meiner Meinung nicht aus. Seit fast zwei Jahren nehme ich meine Aufgabe wahr, zur Überwindung von Arbeitsspitzen die moderne Technik zu bedienen. Daß Frauen die Tätigkeit eines Mechanisators durchaus meistern können, habe ich durch meinen Einsatz gezeigt. Aber mein Beispiel setzte sich bisher - selbst in unserer eigenen Produktionsgenossenschaft - nicht genügend durch. Auch bei mir gab es die gleichen Probleme wie bei einem großen Teil unserer Genossenschaftsbäuerinnen. Auch ich bin Mutter und habe eine Familie zu versorgen. Ich muß zugeben, daß es am Anfang für mich nicht leicht gewesen ist, die Technik zu bedienen. Selbstverständlich bringt der Einsatz von Frauen als Mechanisator im Schichtsystem eine Menge Probleme für die NW 5/81 173;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 36. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 173 (NW ZK SED DDR 1981, S. 173) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 36. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 173 (NW ZK SED DDR 1981, S. 173)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 36. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1981 (NW ZK SED DDR 1981, S. 1-976). Redaktionskollegium: Dr. Werner Scholz (Chefredakteur), Dr. Heinz Besser, Werner Eberlein, Peter Faltin, Manfred Grey, Dr. Wolfgang Herger, Dr. Günter Jurczyk, Karl-Heinz Kuntsche, Hein Müller, Helmut Müller, Dr. Heinz Puder, Kurt Richter, Harry Schneider, Hilde Stölzel, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Horst Wagner. Die Zeitschrift Neuer Weg im 36. Jahrgang 1981 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1981 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1981 auf Seite 976. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 36. Jahrgang 1981 (NW ZK SED DDR 1981, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1981, S. 1-976).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Peind gewonnen wurden und daß die Standpunkte und Schlußfolgerungen zu den behandelten Prägen übereinstimmten. Vorgangsbezogen wurde mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane erneut bei der Bekämpfung des Feindes. Die Funktionen und die Spezifik der verschiedenen Arten der inoffiziellen Mitarbeiter Geheime Verschlußsache Staatssicherheit. Die Rolle moralischer Faktoren im Verhalten der Bürger der Deutschen Demokratischen Republik das Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht die Durchführungsbestimmungen zum Verteidigungsgesetz und zum Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht die Befehle, Direktiven und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit erlanqt; sie dienen ausschließlich der f-ÜFfnternen Informationsgewinnung und WahrheitsSicherung und dürfen im Interesse der weiteren Konspirierurig der inoffiziellen Kräfte, Mittel und Methoden zur politisch-operativen Absicherung der Die Festigung des Vertrauensverhältnisses und der Bindung der inoffiziellen Kontajktpersonen an das; Ministerium für Staatssicherheit Einige Probleme der Qualifizierung der Auftragserteilung und Instruierung sowie beim Ansprechen persönlfcHeiÄ Probleme, das Festlegen und Einleiten sich daraus ergebender MaßnälmeS zur weiteren Erziehung. Befähigung und Überprüfung der . Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß bei politisch-operativer Notwendigkeit Zersetzungsmaßnahmen als unmittelbarer Bestandteil der offensiven Bearbeitung Operativer Vorgänge angewandt werden. Zersetzungsmaßnahmen sind insbesondere anzuwenden: wenn in der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die diesbezügliche Meldepflicht der Leiter der Diensteinheiten und die Verantwortlichkeit des Leiters der Hauptabteilung Kader und Schulung zur Einleitung aller erforderlichen Maßnahmen in Abstimmung mit dem Leiter der des und dem Leiter der Zollfahndung einen Erfahrungsaustausch zu Grundfragen der Untersuchungs- und Leitungstätigkeit sowie ihrer Weiterentwicklung durch.

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