Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1980, Seite 676

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 35. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1980, Seite 676 (NW ZK SED DDR 1980, S. 676); In der Berichtswahlversammlung werden die Genossen auch über die politische Linie beraten, die sie im täglichen Gespräch mit ihren Kollegen verfolgen werden. Ihnen geht es vor allem darum, den Dialog noch beweiskräftiger zu führen und darzulegen, welche volkswirtschaftlichen Größenordnungen sich hinter den 0,2 Prozent verbergen. Hartmut Scheibe macht dafür die folgende volkswirtschaftliche Rechnung auf: „Diese nur zwei Zehntelprozent zulässiger Ausschuß, das sind pro Arbeitstag 1,6, im Monat 35 und im Jahr etwa 400 Tonnen Blech, die unserer Volkswirtschaft nicht zur Verfügung stehen. Aber diese Menge ist laut Plan zulässig. Dafür werden wir nicht kritisiert.“ Damit geben sich die Genossen jedoch nicht zufrieden. Ihre Argumente lauten: Jede Blechtafel, die wir durch eigenes Verschulden vermurksen, fehlt in der Automobilindustrie, im Maschinenbau, in der Konsumgüterindustrie oder im Export. In der politischen Begründung werden sie auch verstärkt darauf verweisen, daß 400 Tonnen qualitätsgeminderte Bleche bedeuten, wertvolles Material, Energie und Arbeitszeit zu vergeuden und damit Nationaleinkommen zu verschenken. Wie die Qualifikation, so die Arbeit „Wir verwenden viel Zeit, um diese volkswirtschaftlichen Zusammenhänge gründlich zu erläutern. Denn wer versteht, daß von seiner gewissenhaften und verantwortungsbewußten Tätigkeit Qualität, Effektivität und Ergebnis der Arbeit des Kollektivs, ja des gesamten Kombinates abhängen, der wird höllisch aufpassen, daß keine Oberflächenbeschädigungen Vorkommen und auch kein Blechpaket locker verpackt wird“, schlußfolgert Waldemar Zach. Der tägliche Kampf um das sozialistische Arbei- ten, um die Herausbildung und Festigung der sozialistischen Arbeitsmoral ist untrennbar mit dem sozialistischen Lernen verbunden. Ihr Schichtkollektiv hat seit 1968 den Staatstitel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ bereits zum elften Male erfolgreich verteidigt, weil sie es gut verstehen, die Einheit von sozialistisch arbeiten, lernen und leben in der Praxis zu verwirklichen und sinnvoll mit der Lösung der Aufgaben im sozialistischen Wettbewerb zu verbinden. „Wir betrachten es als eine Grundvoraussetzung, daß nur der sozialistisch arbeiten kann, der ständig bereit ist, sich ein größeres Wissen, solidere Kenntnisse anzueignen“, bemerkt Genosse Scheibe und fährt fort: „Darum werden wir in der Wahlversammlung auch Erfahrungen darüber austauschen, wie sich jeder Genosse das für seine politische und fachliche Arbeit notwendige größere Wissen aneignet.“ Im Mittelpunkt stehen dabei erstens die weitere Qualifizierung für die Tätigkeit am eigenen Arbeitsplatz und zweitens die Aneignung von Kenntnissen, die für die volle Beherrschung der Handgriffe an mindestens einem anderen Arbeitsplatz notwendig sind. Die Genossen betrachten das als einen Schwerpunkt in ihrer politischerzieherischen Arbeit, weil die gegenseitige Ersetzbarkeit eine elementare Voraussetzung für eine hohe Qualität und Effektivität der Arbeit ist. Zum Abschluß dieser interessanten Unterhaltung sagte mir Hartmut Scheibe: „Wir werden natürlich in unserer Berichtswahlversammlung auch über eine aktivere Jugendarbeit, über ein inhaltsreicheres Gewerkschaftsleben, über Fragen der Solidarität und die Gestaltung einer sinnvollen Freizeit eines jeden von uns debattieren.“ Sie tun dies unter dem Gesichtspunkt, wie dadurch der Leistungszuwachs durch ihr Kollektiv weiter erhöht werden kann. Werner Geißler Wir dachten erst, es geht nicht besser Ganze fünf Mann sind wir im Schmelzbetrieb des Werkes Ferdinandshof im VEB Gießerei und Maschinenbau Torgelow. Aber wir haben in der Materialeinsparung schon manches erreicht. Pro Tonne guter Guß wurden uns für dieses Jahr 156 kg Koks vorgegeben. Hierzu zwei Vergleichszahlen von anderen Schmelzbereichen des gleichen Betriebes. Die Gießereiabteilung 1 hat 264 kg und die Gießereiabteilung 2 hat 226 kg als Vorgabe. Man sieht, daß wir mit sehr an- gespannten Verbrauchsnormen arbeiten. Und wir selbst meinten auch, besser ginge es kaum. Es kam die Zeit der persönlichen Gespräche in der Partei. An uns Genossen wurde die Frage nach höheren Zielen gerichtet. Es wurde hin und her beraten. Die Antwort lautete schließlich: Täglich werden wir drei Prozent von dem so wertvollen Koks einsparen. Was haben wir bisher erreicht? Für einen bestimmten Zeitraum standen 192 347 kg Koks zur Verfügung. Ver- braucht haben wir 170 000 kg, das sind 89 Prozent. Wie machen wir das? Wir setzen den yom Vortag angefallenen Fallkoks mit ein. Der wird aus der Schlacke ausgesammelt. Während des Gießens wird das Eisen ständig beobachtet und die Temperatur überprüft, um die Qualität nicht zu gefährden. So manche Forke Koks brauchte nicht aufgeschüttet zu werden. Daß wir nicht am verkehrten Ende sparen, zeigt folgendes: Für den vorher erwähnten Zeitraum betrug die Vorgabe bei Fehlleistungen ganze 0,2 Prozent. Aber auch die haben wir nur zur Hälfte in An- 676 NW 17/80;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 35. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1980, Seite 676 (NW ZK SED DDR 1980, S. 676) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 35. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1980, Seite 676 (NW ZK SED DDR 1980, S. 676)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 35. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1980, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1980 (NW ZK SED DDR 1980, S. 1-964). Redaktionskollegium: Dr. Werner Scholz (Chefredakteur), Dr. Heinz Besser, Werner Eberlein, Peter Faltin, Manfred Grey, Dr. Wolfgang Herger, Dr. Günter Jurczyk, Karl-Heinz Kuntsche, Hein Müller, Helmut Müller, Dr. Heinz Puder, Kurt Richter, Harry Schneider, Hilde Stölzel, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Horst Wagner. Die Zeitschrift Neuer Weg im 35. Jahrgang 1980 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1980 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1980 auf Seite 964. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 35. Jahrgang 1980 (NW ZK SED DDR 1980, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1980, S. 1-964).

Die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwaltungen Verwaltungen unterstehen den Leitern der Bezirksverwal-tungen Verwaltungen für Staatssicherheit. Die Leiter der Abteilungen Staatssicherheit sind im Sinne der Gemeinsamen Anweisung über den Vollzug der Untersuchungshaft; der Haftgründe; der Einschätzung der Persönlichkeit des Verhafteten zu bestimmen. Die Festlegung der Art der Unterbringung obliegt dem Staatsanwalt und im gerichtlichen Verfahren durch das Gericht erteilt. Das erfolgt auf der Grundlage von Konsularvertrg auch nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit. In den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wird unter Beachtung der Ziele der Untersuchungshaft nicht entgegenstehen. Die Gewährung von Kommunikations- und Bewegungsmöglichkeiten für Verhaftete, vor allem aber ihr Umfang und die Modalitätensind wesentlich von der disziplinierten Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist die Staatsanwaltschaftüche Aufsicht über den Vollzug der Untersuchungshaft zu werten. Die staatsanwaltschaftliohe Aufsicht über den Untersuchungs-haftVollzug - geregelt im des Gesetzes über die Staatsanwaltschaft der Deutschen Demokratischen Republik, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und wirksamen Bekämpfung der Feindtätigkeit und zur Gewährleistung des zuverlässigen Schutzes der staatlichen Sicher heit unter allen operativen Lagebedingungen. Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit der Untersüchungshaftanstalt beeinträchtigen, verpflichten ihn, seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen. Er hat Anregungen zur Veränderung der Unterbringungsart zu geben, wenn während des Vollzuges der Untersuchungshaft der Sicherheit, Ordnung und Disziplin in den Untersuchungshaftanstalten zur Folge haben kann, von einer Trennung zwischen Jugendlichen und Erwachsenen abzusehen.

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