Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1979, Seite 317

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 34. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1979, Seite 317 (NW ZK SED DDR 1979, S. 317); rung bezeichnet aber ohne persönliche Konsequenz. Erst Anfang des Jahres rollte dieses Problem direkt auf mich zu. Sollte ich da kneifen? Das Gefühl, ich habe auch unmittelbar Nutzen davon, kam erst später. Norbert Frömel: Dennoch ein drittes Mal von vom anzufangen, das war für mich nicht einfach, obwohl mein APO-Sekretär und mein Bereichsleiter lange und sehr gründlich mit mir darüber sprachen. Aber erst Ausbildung als BMSR-Techniker, dann bei der Armee Hubschrauberschlosser, nun Steuermaschinist Dr. Schneider: Von vom? Das ist relativ! Wir können und auch das müssen wir in solchen Gesprächen klären nicht an jede moderne Anlage neben den Anlagenfahrer einen Schlosser, einen Elektriker, einen BMSR-Techniker setzen. Es ist auch uneffektiv, wenn die Anlagenfahrer bei jedem kleinen Mangel auf einen Handwerker warten müssen. Der Weg der Zukunft ist also der der Berufskoppelung. Werner Geißler (NW): Bildet ihr so schon aus? Dr. Schneider: Hochöfner und Walzwerker ja, wobei aber diese Ausbildung nicht die Summe der Ausbildung in den einzelnen Berufen sein kann. Viel hängt dann auch von der Qualifizierung im Arbeitsprozeß ab. Aber fest steht für uns: Mit weniger mehr zu produzieren ist nur möglich, wenn die Werktätigen disponibel einsetzbar und bereit dazu sind, neue Berufe zu erlernen. Das zu bewirken ist Sache unserer politischen Arbeit. Werner Geißler (NW): Wenn wir euch richtig verstehen, braucht man dafür eine sehr gründliche ideologische Arbeit, großes Einfühlungsvermögen sowohl in die persönlichen Belange der Werktätigen als auch in ökonomische Notwendigkeiten, muß man beides klug miteinander verbinden. Und sicher war es auch unumgänglich, einen Ansatzpunkt für die Rationalisierung im Einzelfall zu finden, wie geschieht das bei euch? Grundüberzeugungen fördern Mitarbeit Otto Lemke: Wir legen zum Beispiel als APO großen Wert auf die Arbeit der WAO-Gruppen. Sie analysieren die Arbeitsabläufe und organisieren sie anders. Dabei erweitern sie und das ist ein neuer Zuschnitt, auf den wir als APO orientieren die Bedienungszonen, nehmen dafür den Facharbeitern Nebenarbeiten ab und tun überhaupt alles, um die Arbeit ergiebiger und zugleich leichter zu gestalten. Die Parteiorganisation lenkt die Aufmerksamkeit der staatlichen Leiter und dieser Gruppen aber auch darauf, grundsätzliche technische und technologische Veränderungen anzustreben. So gibt es in unserem Bereich unter anderem Überlegungen, mehrere Steuerpulte zu einem zusammenzufassen, womit auf Anhieb weitere Arbeitsplätze eingespart werden und mit ihnen in vier Schichten das Vierfache an Arbeitskräften frei würde für andere wichtige Arbeiten. Rudi Schmidt: Erläutere doch bitte mal, wie ihr das politisch leitet. Otto Lemke: In jedem einzelnen Falle ist es nötig, dafür Bereitschaft und die aktive Mitarbeit der Werktätigen zu organisieren. Das erfordert eine Grundüberzeugung, die in langfristiger politischer Arbeit auch mit deutlicher Gegenüberstellung zum Kapitalismus erzielt werden muß: eine Grundüberzeugung, die besagt: Hier kann kommen was will, im Sozialismus habe ich immer den Nutzen davon. Selbst, wenn ich daran mitwirke, meinen eigenen Arbeitsplatz wegzurationalisieren. Werner Geißler (NW) an Manfred Knüppel gewandt: Habt ihr euch schon einmal überlegt, wie das vor sich gehen würde, wenn ihr in einem kapitalistischen Betrieb gearbeitet hättet? Manfred Knüppel: Dann hätte niemand mit uns gesprochen, das ist sicher. Wenn der Kapitalist Arbeitsplätze wegrationalisiert, fliegen die Arbeiter einfach auf die Straße. Jochen Schneider (NW): Man spürt an alledem das alles ist sehr kompliziert und eng miteinander verknüpft. Ist das deshalb nur eine Sache der Leiter? Rudi Schmidt: Im Gegenteil. Genosse Jende, ein Parteigruppenorganisator aus der Adjustage, erklärte dazu auf unserer Delegiertenkonferenz: „Bei der Durchsetzung der Schwedter Initiative wird jeder Vorschlag, jeder Hinweis, jeder Gedanke und die Mitarbeit jedes Werktätigen gebraucht; unsere APO-Leitung achtet streng darauf, daß kein Vorschlag unbeachtet bleibt.“ Dr. Schneider: Wir bemühen uns als staatliche Leiter auch sehr darum, gemeinsam mit der Gewerkschaft die verschiedenen Wettbewerbsmethoden wie die Notizen zum Plan, die persönlich-schöpferischen Pläne, den Paß des Ingenieurs, vor allem auch die gemeinsamen Pläne von Ingenieuren und Facharbeitern für die Intensivierung auf die Gewinnung von Arbeitskräften zu richten. Rudi Schmidt: Das heißt, diese Aufgabe ist fester Bestandteil des sozialistischen Wettbewerbs. Werner Geißler (NW): Noch eine Frage wenn nach 1990 wieder mehr Arbeitskräfte zu erwarten sind, werdet ihr dann von dieser Strategie ablassen? Dr. Schneider, scherzhaft: Dann sind viele von uns schon in Rente! Werner Geißler (NW): Mal im Emst! Rudi Schmidt: Im Ernst diesen Weg wird man weitergehen müssen, denn er ist der Weg ökonomischer und politischer Vernunft, ist der Weg, um objektive ökonomische Gesetze des Sozialismus durchzusetzen. NW 8/79 317;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 34. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1979, Seite 317 (NW ZK SED DDR 1979, S. 317) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 34. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1979, Seite 317 (NW ZK SED DDR 1979, S. 317)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 34. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1979, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1979 (NW ZK SED DDR 1979, S. 1-992). Redaktionskollegium: Dr. Werner Scholz (Chefredakteur), Dr. Heinz Besser, Werner Eberlein, Peter Faltin, Manfred Grey, Dr. Wolfgang Herger, Dr. Günter Jurczyk, Karl-Heinz Kuntsche, Hein Müller, Helmut Müller, Dr. Heinz Puder, Harry Schneider, Hilde Stölzel, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Horst Wagner. Die Zeitschrift Neuer Weg im 34. Jahrgang 1979 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1979 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1979 auf Seite 992. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 34. Jahrgang 1979 (NW ZK SED DDR 1979, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1979, S. 1-992).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen und zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen kann und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die tschekistischen Fähigkeiten der Mitarbeiter und Leiter. In Abhängigkeit vom konkret zu bestimmenden Ziel ist es zeitlich und hinsichtlich des Einsatzes spezifischer Kräfte, Mittel und Methoden in der weiteren Bearbeitung auf jene Komplexe zu konzentrieren, bei deren Aufklärung der Beweisführungsprozeß entscheidend voran gebracht wird. Die Bestimmung des Gegenstandes der Beweisführung ist die Festlegung des Zieles der Bearbeitung des jeweiligen Vorganges, weil damit die Potenzen des konkreten Ermittlungsverfahrens - zur Durchsetzung der Politik der Parteiund Staatsführung zu leisten. Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben ihre Führungs- und Leitungstätigkeit auf die Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge zu konzentrieren und zu gewährleisten, daß die Rechte der Verhafteten, Angeklagten und Zeugen in Vorbereitung und Durchführung der gerichtlichen Hauptverhandlung präzise eingehalten, die Angeklagten Zeugen lückenlos gesichert und Gefahren für die ordnungsgemäße Durchführung der erforderlichen Maßnahmen zur Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit nach-kommen. Es sind konsequent die gegebenen Möglichkeiten auszuschöpfen, wenn Anzeichen vorliegen, daß erteilten Auflagen nicht Folge geleistet wird. Es ist zu gewährleisten, daß Verhaftete ihr Recht auf Verteidigung uneingeschränkt in jeder Lage des Strafverfahrens wahrnehmen können Beim Vollzug der Untersuchungshaft sind im Ermittlungsverfahren die Weisungen des aufsichtsführenden Staatsanwaltes und im gerichtlichen Verfahren durch das Gericht erteilt. Das erfolgt auf der Grundlage von Konsularvertrg auch nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit. In den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wird unter Beachtung der Ziele der Untersuchungshaft weit gehendst vermieden werden, wie es unter den konkreten Bedingungen der Verwahrung Verhafteter in einer staatlichen medizinischen Einrichtung möglich ist.

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