Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1977, Seite 693

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 32. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1977, Seite 693 (NW ZK SED DDR 1977, S. 693); Die Parteigruppe im Arbeitskollektiv Siegfried Lange, Meister im VEB Leuna-Werke Die Verantwortung endet nicht bei Schichtschluß Seit 60 Jahren wird in der Düngemittelfabrik der Leuna-Werke Ammonsulfat produziert. Wir arbeiten rund um die Uhr sowie sonnabends, sonntags und an allen Feiertagen, um der Landwirtschaft ausreichend Düngemittel in guter Qualität zur Verfügung zu stellen. Es gab aber auch eine Zeit, da erfüllten wir in unserem Bereich wesentliche Kennziffern des Planes nicht. Die Qualität und die Kosten, die in starkem Maße vom Dampfverbrauch abhängen, wiesen erhebliche Abweichungen von den geforderten Normativwerten auf. Das befriedigte uns als Genossen nicht und es war nicht selten, daß wir mißmutig unsere Schichtzüge bestiegen. Eine Situation also, mit der wir uns nicht abfinden konnten und auch nicht mehr abfinden wollten. Hohe Ansprüche an die eigene Arbeit Um vor uns bestehen zu können, mußten wir neue moralische Ansprüche an uns selbst stellen und kritisch die eigene Arbeit, die jedes Mitglied unseres Kollektivs und, das war das Neue, auch die Arbeit der vorhergehenden Schicht bewerten. Leserbriefe Die Genossen der Parteigruppe vertraten den Standpunkt, daß zu einem kontinuierlichen Produktionsablauf die Sicherung der Einheit von Menge und Qualität für 24 Stunden, also rund um die Uhr gehört. Deshalb konnte die Verantwortung des Kollektivs auch zum Schichtende nicht aufhören. Wir stellten uns das Ziel, für die Einheit von Menge und Qualität der Produktion, für die Einhaltung der Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit in den Anlagen die Garantie zu übernehmen sowie sparsam mit eingesetztem Material und Energien umzugehen. Es kam darauf an, so zu arbeiten, daß die nachfolgende Schicht für mindestens zwei Stunden optimale Bedingungen für die Erreichung der gleichen Ziele vorfindet. Dieser neuen Form der Garantieleistung, die das Kollektiv übernahm, gaben wir den Namen „Schichtgarantie“. Die darin enthaltenen Verpflichtungen wurden aus den wichtigsten Kennziffern unseres Volkswirtschaftsplanes und den Intensivierungsschwerpunkten abgeleitet. Wir setzten sie konkret auf die Bedingungen unseres Arbeitsbereiches um. Jedes Kollektivmitglied verpflichtet sich durch seine Unterschrift auf einer Garantieurkunde zur Einhaltung der übernommenen Verpflichtungen. Diese Urkunde ist am Arbeitsplatz für jeden sichtbar und kontrollierbar ausgehängt. Das Erkennen der eigenen Verantwortung war die eine Seite der Medaille. Das Umsetzen in der täglichen praktischen Arbeit die andere. Immer mehr zeigte sich, daß vor allem der Anspruch an die politisch-ideologische Arbeit der Parteigruppe wuchs. Unsere neuen Gedanken setzten sich nicht von allein durch. Es gab zunächst auch Die „Älteren" gaben Seit den Parteiwahlen 1977 bin ich Leitungsmitglied unserer Grundorganisation im VEB Leipziger Wollkämmerei. Das Vertrauen meiner Genossen ehrte mich, warf aber auch neue Probleme auf. Obwohl seit 1968 Mitglied der Partei, hatte ich noch keine Leitungserfahrungen in der Partei, lediglich als Vertrauensmann (oder besser -frau) der Gewerkschaft. Die Arbeit als Leitungsmitglied finde ich interessant. Aus zwei Gründen: Einmal wird man mit mir Starthilfe allen neuen Aufgaben, die uns Partei und Regierung stellen, zuerst vertraut gemacht, und man ist gezwungen, sich gründlich damit zu befassen. Zum zweiten - und das ergibt sich notwendigerweise aus der Wahl , muß man über alle Fragen mit dem Kollektiv diskutieren und den Kollegen Antwort geben. Dabei stehe ich selbstverständlich nicht allein, „ältere“ Parteileitungsmitglieder geben mir stets Hilfe, wo ich selbst noch nicht genügend Bescheid weiß. Natürlich muß ich ihren Rat suchen, muß selbst bestrebt sein, aus ihren langjährigen Parteierfahrurigen zu lernen und nicht warten, bis sie zu mir kommen.1 Gut finde ich beispielsweise, daß, bevor Beschlüsse in der Parteileitung gefaßt werden, jeder um seine Meinung gefragt wird. Das festigt die Kollektivität der Leitung, stärkt aber auch das Selbstbewußtsein, weil man zu allen aktuellen Fragen, zum Wettbewerb oder anderem, seinen Standpunkt an dem des Kollektivs der Leitung überprüfen kann, und macht die Mitverantwortung für die Verwirklichung der 693;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 32. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1977, Seite 693 (NW ZK SED DDR 1977, S. 693) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 32. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1977, Seite 693 (NW ZK SED DDR 1977, S. 693)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 32. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1977, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1977 (NW ZK SED DDR 1977, S. 1-1072). Redaktionskollegium: Dr. Werner Scholz (Chefredakteur), Dr. Heinz Besser, Harry Bretschneider, Werner Eberlein, Peter Faltin, Manfred Grey, Arnold Hofert, Dr. Günter Jurczyk, Karl-Heinz Kuntsche, Hein Müller, Harry Schneider, Hilde Stölzel, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Horst Wagner. Die Zeitschrift Neuer Weg im 32. Jahrgang 1977 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1977 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1977 auf Seite 1072. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 32. Jahrgang 1977 (NW ZK SED DDR 1977, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1977, S. 1-1072).

Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit noch vor Beginn der gerichtlichen Hauptverhandlung weitestgehend ausgeräumt werden. Das betrifft vor allem die umfassende Sicherung der öffentlichen Zugänge zu den Gemäß Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Vorgangsführungtedlen: von operativen Mitarbeitern mit geringen Erfahrungen geführt werden: geeignet sind. Methoden der operativen Arbeit zu studieren und neue Erkenntnisse für die generellefQüalifizierung der Arbeit mit zu erreichen ist. Die Diskussion unterstrich auch, daß sowohl über die Notwendigkeit als auch über die grundsätzlichen Wege und das. Wie zur weiteren Qualifizierung der Entscheidungsvorbereitung über die Einleitung von Ermittlungsverfahren und zur Gewährleistung der Rechtssicherheit. Das Strafverfahrensrecht der bestimmt nicht nur die dargestellten Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens, daß der Verdacht einer Straftat besteht und die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Das verlangt, vor Einleitung des Ermittlungsverfahrens anhand objektiver Kriterien und Umstände gewissenhaft zu prüfen und zu entscheiden, ob der Verdächtige durch den Untersuchungsführer mit dieser Maßnahme konfrontiert werden soll oder ob derartige Maßnahmen konspirativ durchgeführt werden müssen. Im Falle der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens nach durchgeführten Prüfungshandlungen ist in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit eine in mehrfacher Hinsicht politisch und politisch-operativ wirkungsvolle Abschlußentscheidung des strafprozessualen Prüfungsvertahrens.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X