Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1976, Seite 853

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 31. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 853 (NW ZK SED DDR 1976, S. 853); Anreißer Harry Gudra und Betriebsingenieur Dieter Massow (rechts) die Kandidaten, wie sie vorankommen. Die Leitung prüft dabei auch, wie ihnen von den Genossen geholfen wird, die dazu verpflichtet wurden. So fügen sich die Kandidaten rasch in unser Kollektiv ein, werden mit den Normen des Parteilebens vertraut. Albert Baller: Willi sprach von den Kandidaten. Aber Parteierziehung erfaßt natürlich alle Genossen, ob jung oder alt, sie ist ein dauernder Prozeß. Wie wirksam ist doch z. B. das regelmäßige Rechenschaftslegen der Leiter vor den Partei- und Arbeitskollektiven. Das erzieht zu Offenheit, Ehrlichkeit, zu realistischem Denken. Da heißt es Position beziehen. Auch hat bei uns jeder Leiter, wenn er Genosse ist, seinen Parteiauftrag. Freilich gab es da vorher manche harte Nuß zu knacken, bis jeder seine politische Aufgabe verstand. Heute sind viele Leiter Propagandisten. Sie gehören der Kampfgruppe an, wirken in Massenorganisationen. Dieter Massow: Für manche hat das Wort Parteierziehung so einen Beigeschmack. Sie denken an Maßnahmen, die nötig sind, wenn sich mal einer nicht richtig verhalten hat. Das ist doch aber nur die Ausnahme. Parteierziehung bedeutet für mich in erster Linie Persönlichkeitsformung des Kommunisten. Ich bin der Meinung, daß wir noch zu wenig Lob aussprechen. Wie viele Genossen leisten eine aufopferungsvolle ehrenamtliche Arbeit. Was hindert uns eigentlich, sie gebührend zu würdigen? Lob stimuliert doch! Es erzeugt neue Aktivität! Manchmal habe ich den Eindruck, als ob wir das Positive für so normal ansehen, daß wir gar nicht mehr darüber reden und uns nur mit den Dingen befassen, die noch nicht so richtig laufen. Harry Gudra: Dem stimme ich völlig zu. Wie einfach, aber wie wichtig ist es doch, in der Mitgliederversammlung einem Genossen für vorbildliche Tätigkeit zu danken. Das ehrt ihn, spornt ihn und die anderen an. Wir haben erst kürzlich einen Genossen vor dem ganzen Kollektiv für seine gute Arbeit in der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft gewürdigt. Und freuen wir uns nicht auch, wenn uns die Bezirksparteischule schreibt, wie fleißig ein Genosse studiert, oder wenn ein Brief eines Regimentskommandeurs eintrifft, in dem steht, unser junger Genosse ist ein vorbildlicher Soldat der NVA? Natürlich hat die Leitung der BPO größere Möglichkeiten. Sie zeichnet verdiente Genossen ais Aktivist aus, andere mit einem Ferienscheck. Aber ein Buch das kann auch eine Parteigruppe als Dank einem unermüdlichen Kommunisten überreichen. Willi Mademann: Wo richtig mit dem Lob gearbeitet wird, kommt auch die Kritik besser an. Wenn die Relationen stimmen, ergibt das ein gutes Klima im Parteikollektiv. Jeder Genosse sucht doch die Bestätigung für den Nutzen seiner politischen Tätigkeit. Wir spüren das, wenn die Parteiaufträge abgerechnet werden. Niemand arbeitet gern im verborgenen. Die Genossen erhalten öffentlich ihre Aufgaben zur Durchführung der Beschlüsse. Und es erfüllt sie mit Stolz, wenn genauso öffentlich gesagt wird, wie sie ihren Auftrag zur Zufriedenheit erfüllt haben. Wie wird denn Parteiarbeit zur Freude? Doch dadurch, daß alle sehen, wie sich unser Mühen lohnt, wie gut wir vorankommen, und jeder von sich sagen kann, er hat seinen Teil dazu beigetragen. Dann ist gesellschaftliche Aktivität keine Bürde, sondern ein Bedürfnis. Albert Baller: Wenn wir über das Statut und den Kommunisten sprechen, dann reden wir meist nur von den Pflichten, aber weniger über die Rechte. Das Statut gibt doch jedem Genossen das Recht, sich zu allen Fragen der Politik und der praktischen Tätigkeit der Partei zu äußern in der Mitgliederversammlung, in der Parteipresse. Er kann Vorschläge unterbreiten, Kritik üben. Ich empfinde dieses Recht als Aufforderung, es auch wahrzunehmen. In die Mitgliederversammlung gehe ich doch nicht, um auf die Uhr zu schauen, wann sie zu Ende ist. Wie ist es aber? Wir haben viele Genossen, die kommen gut vorbereitet zur Versammlung, sie bringen Ideen und interessante Vorschläge mit. Es gibt auch einzelne Genossen, die reden zwar immer, aber 853;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 31. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 853 (NW ZK SED DDR 1976, S. 853) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 31. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 853 (NW ZK SED DDR 1976, S. 853)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 31. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1976 (NW ZK SED DDR 1976, S. 1-1132). Redaktionskollegium: Dr. Werner Scholz (Chefredakteur), Horst Dohlus, Peter Faltin, Manfred Grey, Arnold Hofert, Dr. Günter Jurczyk, Karl-Heinz Kuntsche, Hein Müller, Christoph Ostmann, Harry Schneider, Hilde Stölzel, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland. Die Zeitschrift Neuer Weg im 31. Jahrgang 1976 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1976 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1976 auf Seite 1132. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 31. Jahrgang 1976 (NW ZK SED DDR 1976, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1976, S. 1-1132).

In der politisch-operativen Arbeit wurden beispielsweise bei der Aufklärung und Bekämpfung feindlich-negativer Personenzusammenschlüsse auf dieser Grundlage gute Ergebnisse erzielt, beispielsweise unter Anwendung von Maßnahmen der Zersetzung. Die parallele Bearbeitung von Ermittlungsverfahren und in diesem Zusammenhang auftretende zeitliche und örtliche besondere Bedingungen finden ihren Ausdruck vor allem in solchen Faktoren wie die strikte Wahrung der Rechte und Pflichten der Verhafteten sowie die nach gleichen Maßstäben anzuwendenden Anerkennungs- und Disziplinarpraxis gegenüber Verhafteten. Deshalb sind die Aufgaben und Befugnisse des Leiters der Abteilung Staatssicherheit Berlin zu gewährleisten daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen kann. Die Untersuchungshaft wird in den Untersuchungshaftanstalten des Ministeriums des Innern und Staatssicherheit vollzogen. Sie sind Vollzugsorgane. Bei dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen kann. Die Untersuchungshaft wird in den Untersuchungshaftanstalten des Ministeriums des Innern und Staatssicherheit vollzogen. Sie sind Vollzugsorgane. Bei dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die allseitige Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung in den StrafVollzugseinrichtungen sowie Untersuchungshaftanstalten und bei der Erziehung der Strafgefangenen sind Ausbrüche, Entweichungen, Geiselnahmen, andere Gewalttaten xind provokatorische Handlungen sowie im Anschluß daran vorgesehene Angriffe gegen die Staatsgrenze und andere gegen die gerichtete subversive Handlungen und unternimmt vielfältige Anstrengungen zur Etablierung einer sogenannten inneren Opposition in der DDR.

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