Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1974, Seite 95

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 29. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 95 (NW ZK SED DDR 1974, S. 95); namentlich in der metallverarbeitenden Industrie in Erscheinung. In der Autoindustrie der BRD wurde gerade durch die Automatisierung in den letzten Jahren die Arbeitsintensität derartig erhöht, daß die Arbeiter heute in 30 Minuten die gleiche Leistung wie zuvor in einer Normalstunde bringen müssen. Schöpfertum des Arbeiters ist in diesem System, dessen absolutes Gesetz in der Profound Plusmacherei besteht, nicht gefragt. Hier ist und bleibt der Arbeiter Objekt der Ausbeutung. Zwar ist heute durch die Automatisierung die Herrschaft des Kapitals über die Arbeiter weniger offensichtlich als noch vor 20, 30, 50 oder gar 100 Jahren. Aber Kapitaldiktat und Ausbeutung existieren nach wie vor. Allein die Methode der Ausbeutung änderte sich; mit ihr aber erhöhte sich der Ausbeutungsgrad enorm. Es ist deshalb auch kein Zufall, Die Situation ist derart, daß selbst führende Funktionäre des DGB in den „Gewerkschaftlichen Monatsheften“ unter dem Motto „Mängel und Mißstände“ feststellen müssen, daß die Arbeiter ausgepowert, körperlich ruiniert und, wenn ihre Kräfte erschöpft sind, zum alten Eisen geworfen werden.* Nachdrücklich wird festgestellt: Die Auswirkungen des Gebots größtmöglicher Gewinnerzielung springen überall ins Auge. Der antihumanistische Gehalt dieser „modernen Industriegesellschaft“ offenbart sich auch in zunehmender Diskriminierung von Teilen der Arbeiterklasse. In jenen Bereichen in denen Monotonie und Arbeitshetze besonders krasse Formen annehmen, werden in der BRD daß die BRD die Weltspitze bei den tödlichen Arbeitsunfällen hält und die rapide zunehmenden Streßkrankheiten, wie Herz- und Nierenleiden, zu den häufigsten Berufskrankheiten gehören. Dabei treten psychische Schäden weniger offen zutage; deren Folgen werden meist erst viel später wirksam. Körperliche Verschleißerscheinungen hingegen zeigen sich oft sofort. Raubbau an der menschlichen Arbeitskraft und Sinnentlee-rung des Arbeiterlebens ist eine der Grundtendenzen der staatsmonopolistischen „Nutzung“ moderner Produktivkräfte. Deshalb bemühen sich heute die Apologeten der staatsmonopolistischen Ordnung verstärkt, in der BRD ein humanes Ziel vorzutäuschen, und rufen nach einer „Humanisierung des Arbeitslebens“. Diese Losungen dienen zur Verschleierung des immer offener zutage tretenden antihumanistischen Charakters dieser Gesellschaft. vor allen Dingen ausländische Arbeiter und Frauen eingesetzt. Bei Ford sind etwa 13 000 ausländische Arbeiter am Fließband beschäftigt. 80 Prozent davon sind Türken, und die Altersgrenze liegt bei 30 Jahren. Während die bei Ford beschäftigten 8500 Arbeiter der BRD nach den Lohngruppen 7 bis 10 entlohnt werden, erhalten die 13 000 ausländischen Arbeiter die Lohngruppen 4 bis 6. 23,6 Prozent} aller in der Industrie tätigen Arbeiter in der BRD sind weibliche Arbeitskräfte, das heißt, jeder vierte Arbeiter ist eine Frau. Uber 90 Prozent der Industriearbeiterinnen üben dabei Tätigkeiten aus, die nur kurze Einarbeitungszeiten erfordern, die faktisch Hilfsarbeiten darstellen. Nach den jüngsten statistischen Erhebungen in der BRD sind 6 Prozent der Frauen Facharbeiter, 48 Prozent sind ungelernte und 46 Prozent angelernte Arbeiter. Zwei Drittel der Arbeiterinnen arbeiten dabei an Fließbändern und Halbautomaten ohne jegliche Qualifizierungsmöglichkeiten Die Delegierte auf dem Parteitag der DKP in Hamburg Christel Tomschak sagte zur Lage der Arbeiterinnen in der BRD, daß in der Industrie der durchschnittliche Brutto ver- dienst je Stunde bei Frauen um 30 Prozent niedriger liegt als bei den männlichen Kollegen. Das sei weniger in der Lohntüte, das sei im Alter weniger Rente. Die Monopole erschließen sich mit der Ausbeutung der ausländischen Arbeiter und auch der Frauen eine Quelle zusätzlichen Profits. Wir müssen erkennen, daß sich die verschärfte Ausbeutung der Arbeiterklasse dabei nicht nur auf den unmittelbaren Arbeitsprozeß beschränkt. Das System der kapitalistischen Ausbeutung nimmt immer umfassenderen Charakter an, es durchdringt alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Deutlicher als je zuvor äußert sich das in den sozialen Auswirkungen der Inflation. Die im harten Klassenkampf der Arbeiter errungenen Reallohnsteigerungen werden von der Inflation wieder „auf gef ressen“. In den kapitalistischen Ländern wird wie nie zuvor deutlich, daß die monopolkapitalistischen Besitz- und Machtverhältnisse die Nutzung der gewaltigen Möglichkeiten der modernen Produktivkräfte im Interesse des gesellschaftlichen Fortschritts verhindern. Prof. Dr. Helmut Kolbe 1) Aus dem Bericht des Politbüros an das ZK der SED, 11. Tagung, Dietz Verlag Berlin 1973, S. 26 2) ebenda, S. 26 3) Marx/Engels Werke, Bd. 23, S. 532 Besonders betroffen: Gastarbeiter und Frauen 95;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 29. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 95 (NW ZK SED DDR 1974, S. 95) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 29. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 95 (NW ZK SED DDR 1974, S. 95)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 29. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1974 (NW ZK SED DDR 1974, S. 1-1152). Redaktionskollegium: Dr. Werner Scholz (Chefredakteur), Horst Dohlus, Manfred Grey, Arnold Ho-fert, Dr. Günter Jurczyk, Karl-Heinz Kuntsche, Inge Meyer, Christoph Ostmann, Hilde Stölzel, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland. Die Zeitschrift Neuer Weg im 29. Jahrgang 1974 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1974 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1974 auf Seite 1152. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 29. Jahrgang 1974 (NW ZK SED DDR 1974, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1974, S. 1-1152).

Der Leiter der Hauptabteilung hat dafür Sorge zu tragen und die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen, daß die Bearbeitung von Ermittlungsverfahren wegen nachrichtendienstlicher Tätigkeit und die Untersuchung damit im Zusammenhang stehender feindlich-negativer Handlungen, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anweisung zur einheitlichen Ordnung über das Betreten der Dienstobjekte Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit . Anweisung zur Verstärkung der politisch-operativen Arbeit in Operativ-Gruppen Objektdienststellen Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie des Ministers für die Planung der politisch-operativen Arbeit in den Organen Staatssicherheit - Planungsrichtlinie - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Arbeitsbereich Vollzug. Der Arbeitsbereich Vollzug umfaßt folgende Sachgebiete - Sachgebiet operativer Vollzug, Sachgebiet Effekten und Er kenn ungs dienst, Inhaftiertenvorführung. Der Arbeitsbereich Vollzug ist dem Leiter der Abteilung der Staatssicherheit . In Abwesenheit des Leiters- der Abteilung trägt er die Verantwortung für die gesamte Abteilung, führt die Pflichten des Leiters aus und nimmt die dem Leiter der Abteilung rechtzeitig zu avisieren. ffTi Verteidiger haben weitere Besuche mit Verhafteten grundsätzlich mit dem Leiter der Abteilung in mündlieher oder schriftlicher Form zu vereinbaren. Dem Leiter der zuständigen Abteilung der Hauptabteilung ist der Termin unverzüglich mitzuteilen. Die Genehmigung für Besuche von Strafgefangenen ein- schließlich der Besuchstermine erteilen die Leiter der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von Minuten den Besuch einer Person des unter Ziffer und aufgeführten Personenkreises zu empfangen. Die Leiter der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung und der Leiter der Abteilung - wenn es die Umstände zulassen - dies mit dem Leiter der zuständigen Diensteinheit der Linie abzustimmen, Bei der Durchführung von Disziplinär-, Sicherungs- und Zwangsmaßnahmen ist zu gewährleisten, daß nach der Realisierung festgelegter Maßnahmen eine unverzügliche Aktualisierung Ergänzung der entsprechenden Dokumente der Kreis-und Objektdienststellen erfolgt. Diese Anweisung tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft.

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