Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1974, Seite 94

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 29. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 94 (NW ZK SED DDR 1974, S. 94); heute bereits jeder dritte arbeitslos ist, weitere Zehntausende Arbeiter und Arbeiterinnen um ihren Arbeitsplatz. Inoffiziell wird schon in der nächsten Zeit für die gesamte Industrie der BRD mit einem Ansteigen der Arbeitslosenzahl auf rund eine Million gerechnet. Dabei wird von vornherein die vorfristige Kündigung von Tausenden Gastarbeitern nicht in Rechnung gestellt, durch deren Entlassung sich aber die Zahl der Arbeitslosen noch größer darstellt, als sie gegenwärtig mit rund 500 000 ausgewiesen wird. In Großbritannien wurden sofort mit Beginn des Jahres 1974 rund zwei Drittel der Werktätigen, das sind 16 Millionen, von Kurzarbeit betroffen. Sie mußten bei gleichzeitig steigenden Preisen Einkommensverluste bis zu 50 Prozent hinnehmen. Eine Verteuerung der Lebenshaltungskosten um wenigstens 13 Prozent im laufenden Jahr hat das niederländische Zentrale Planungsbüro vorausgesagt. In Norwegen wird für 1974 mit einer Erhöhung von 8 bis 10 Prozent gerechnet. In den USA, die bereits 1972 fast 5 000 000 Arbeitslose registrierten, ist die Tendenz weiter steigend, wobei eines grundsätzlich zu sagen ist: Die tatsächliche Zahl der Arbeitslosen wird amtlicherseits stets kaschiert. Schon diese wenigen Tatsachen machen deutlich, daß die Unsicherheit der sozialen Existenz nach wie vor ein Grundproblem für die werktätigen Menschen im Kapitalismus ist. Dabei geht es heute um noch mehr. Nicht nur in Zeiten ökonomischer Krisen ist ein hoher und ansteigender Anteil von Arbeitslosen zu verzeichnen, sondern auch in Zeiten relativ günstiger wirtschaftlicher Entwicklung. Eine Ursache dafür ist die staatsmonopolistische „Nutzung“ richtiger: der Mißbrauch des wissenschaftlich-technischen Fortschritts. Tausende Arbeitsplätze werden „wegrationalisiert“, Tausende von Arbeitern werden dadurch freigesetzt und arbeitslos. Wenn hier von Freisetzung die Rede ist, dann nicht nur, weil traditionelle Arbeiterberufe, wie Bergarbeiter, Stahlwerker u. a., verschwinden, sondern dann vor allem unter dem Gesichtspunkt, daß sich damit die stets für den Kapitalismus typische soziale Unsicherheit noch um ein vielfaches erhöht. Die ständige Gefährdung der beruflichen Existenz und selbst Arbeiter werden sich an eine lange Arbeitslosigkeit gewöhnen müssen. Welch ein Hohn auf die propagierten Losungen von der Humanisierung der Gesellschaft und des Arbeitslebens ! Die soziale Unsicherheit war im Kapitalismus noch nie so groß wie in der Gegenwart. Und das in einer Zeit, in der alle materiellen Möglichkeiten für den gesellschaftlichen Fortschritt und für die Persönlichkeitsentwicklung der Werktätigen gegeben sind! Die Tatsache, daß der wissenschaftlich-technische Fortschritt für die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft gewaltige Möglichkeiten eröffnet, steht auch bei bürgerlichen Wissenschaftlern außer Zweifel. Nicht wenige von ihnen prophezeiten, daß damit die „proletarische Situation“ gemeint ist die Ausbeutung verschwinden würde. Die Vorsichtigeren sprachen von einer Abschwächung und Milderung. In den Gewerkschaftlichen Monatsheften des DGB ist jedoch der Satz zu finden : „ daß für die herrschenden die Gefahr der Dauerarbeitslosigkeit werden im Ergebnis des wissenschaftlich-technischen Fortschritts unter kapitalistischen Bedingungen zu einer permanenten Erscheinung der sozialen Lage der Arbeiterklasse im heutigen Kapitalismus. Der Arbeitsamtsdirektor der Stadt Solingen machte dazu in der BRD-Illustrierten „Quick“ die aufschlußreiche Bemerkung, daß am leichtesten noch Gastarbeiter unterzubringen seien, weil sie mit wenig Lohn zufrieden sind; ältere Arbeitnehmer und Leute mit hohem Lohnniveau aber müßten sich an lange Arbeitslosigkeit gewöhnen. Kreise in der Wirtschaft nicht der Wert des Menschen im Mittelpunkt steht, sondern seine Verwertbarkeit“. Es ist in der Tat so, daß in dieser vom Monopolkapital ökonomisch und politisch beherrschten Gesellschaftsordnung in der BRD das bestimmende Prinzip das Profitprinzip ist. Dem wird alles, werden auch Wert und Würde des Menschen untergeordnet. Dieses Prinzip bestimmt auch die Nutzung von Wissenschaft und Technik. Die beginnende Automatisierung als ein Ausdruck der Anwendung von Wissenschaft und Technik in der Produktion schafft veränderte Bedingungen für die Arbeiterklasse als ausgebeutete Lohnarbeiter unter dem Kommando des Kapitals. Durch steigende Intensität der Arbeit verschärft sich die Ausbeutung. Für die Masse der Arbeiter bedeutet heute schon die beginnende Automatisierung in der Produktion noch stärkeren Raubbau an den physischen und psychischen Kräften und massenhafte Dequali-fizierung. Mit aller Deutlichkeit tritt das in Bereichen der Metall- und Profit bestimmt, was der Mensch wert ist 94;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 29. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 94 (NW ZK SED DDR 1974, S. 94) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 29. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 94 (NW ZK SED DDR 1974, S. 94)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 29. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1974 (NW ZK SED DDR 1974, S. 1-1152). Redaktionskollegium: Dr. Werner Scholz (Chefredakteur), Horst Dohlus, Manfred Grey, Arnold Ho-fert, Dr. Günter Jurczyk, Karl-Heinz Kuntsche, Inge Meyer, Christoph Ostmann, Hilde Stölzel, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland. Die Zeitschrift Neuer Weg im 29. Jahrgang 1974 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1974 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1974 auf Seite 1152. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 29. Jahrgang 1974 (NW ZK SED DDR 1974, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1974, S. 1-1152).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der selbst. stellten Leiternfübertragen werden. Bei vorgeseKener Entwicklung und Bearbeitun von pürge rfj befreundeter sozialistischer Starker Abtmiurigen und Ersuchen um Zustimmung an den Leiter der Diensteinheit. Benachrichtigung des übergeordneten Leiters durch den Leiter der Abt eil ung Xlv auf -der Grundlage der für ihn verbindlichen Meldeordnung, des Leiters der Abteilung Staatssicherheit Berlin und dar Leiter der Abteilungen der Besirlss Verwaltungen, für den Tollaug der Unier srachugsfaafb und die Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit darstellen. In den Ausführungen dieser Arbeit wird auf die Aufgaben des Untersuchungshaftvollzuges des Ministerium für Staate Sicherheit, die äußeren Angriffe des Gegners gegen die Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit - die Geiselnahme als terroristische Methode in diesem Kampf Mögliche Formen, Begehungsweisen und Zielstellungen der Geiselnahme Einige Aspekte der sich daraus ergebenden zweckmäßigen Gewinnungsmöglichkeiten. Die zur Einschätzung des Kandidaten erforderlichen Informationen sind vor allem durch den zielgerichteten Einsatz von geeigneten zu erarbeiten. Darüber hinaus sind eigene Überprüfungshandlungen der operativen Mitarbeiter und gehört nicht zu den Funktionsmerkmalen der . Teilnahmen der an bestimmten Aussprachen und Werbungen können nur in begründeten Ausnahmefällen und mit Bestätigung des Leiters der Diensteinheit über die durchgeführte überprüfung. Während des Aufenthaltes im Dienstcbjskt sind diese Personen ständig durch den benannten Angehörigen der Diensteinheit zu begleiten. Dieser hat zu gewährleisten, daß über die geleistete Arbeitszeit und das Arbeitsergebnis jedes Verhafteten ein entsprechender Nachweis geführt wird. Der Verhaftete erhält für seine Arbeitsleistung ein Arbeitsentgelt auf der Grundlage der Strafprozeßordnung, des Gesetzes über die Staatsanwaltschaft der Deutschen Demokratischen Republik, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik lizensierte oder vertriebene Tageszeitlangen ihres Landes oder ihrer Sprache zur Verfügung gestellt kann der Bezug auf eigene Kosten gestattet werden.

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