Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1974, Seite 380

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 29. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 380 (NW ZK SED DDR 1974, S. 380); In Frankreich waren im Januar 600 000 Werktätige arbeitslos. Weitere Tausende Werktätige, besonders der Automobilindustrie, der Chemie-, Textil- und Plasteindustrie und im Bauwesen, sind vom Verlust des Arbeitsplatzes bedroht. Hinter all diesen Zahlen stehen Menschen, für die das Seit Anfang Januar wurden in Italien mehr als eine Million Arbeitslose und drei Millionen Kurzarbeiter registriert. Die Regierung rechnet in den nächsten Wochen und Monaten mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahl um 720 000. Hinzu kommen in diesem Frühjahr über eine Million Arbeitslose, die als „Gastarbeiter“ ihren Arbeitsplatz in Großbritannien, Frankreich, der BRD, der Schweiz und Belgien verlieren. Die dortigen Monopole wälzen die Krisenlasten zuerst auf die „Gastarbeiter“ ab. Die Dauerarbeitslosigkeit lastet auf dem Leben von Millionen Italienern; sie zwingt seit vielen Jahren große Teile der Arbeiterklasse, aus Italien auszuwandern. Allein in den Jahren 1964 bis 1970 verließen etwa sieben Millionen Italiener auf der Suche nach Arbeit ihre Heimat. In Süditalien sind mehr als 30 Prozent aller Jugendlichen arbeitslos, davon die Hälfte seit über fünf Jahren. Eine Perspektive haben sie nicht. Auch in den anderen kapitalistischen Ländern sind die Werktätigen von der sich ausweitenden Krise und der damit einhergehenden wachsen- Heute fraglich und das Morgen völlig ungewiß geworden ist. Lebensfreude, Zuversicht und Optimismus werden verdrängt von Sorge, Zweifel und Hoffnungslosigkeit. Solange der Kapitalismus existiert, ist und bleibt der Mensch Objekt der bestehenden Ausbeutungsverhältnisse und ihrer Erscheinungsformen mit jedem Tag wird das deutlicher denn je. den sozialen Unsicherheit bedroht. In Kanada, Spanien und Portugal, in Griechenland und in der Türkei, in den skandinavischen Ländern, in Österreich, der Schweiz und den Beneluxstaaten überall drohen zunehmende Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit. Permanente Arbeitslosigkeit das zeigt sich wird, ebenso wie die inflationäre Preisentwicklung, zum sozialen Merkmal der allgemeinen Krise des Kapitalismus. Wie andere kapitalistische Staaten ist auch die BRD nicht in der Lage, das Recht auf Arbeit, ein in den sozialistischen Staaten verbürgtes Grundrecht der Werktätigen, zu verwirklichen. Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit sind auch dort bedrückende Gegenwart. Mit dem Schicksal der Arbeitslosen, mit der industriellen Reservearmee, beschäftigte sich bereits Karl Marx. Im ersten Band des Kapitals, beim Begründen des allgemeinen Gesetzes der kapitalistischen Akkumulation weist er nach, daß diese Reservearmee eine Lebensbedingung der modernen kapitalistischen Industrie ist, und das sowohl in Perioden des konjunkturellen Auf- Allein im Februar dieses Jahres wurden 620 200 Arbeitslose registriert. Diese Zahl ist im Verhältnis zu anderen kapitalistischen Ländern niedriger, liegt jedoch um 78,9 Prozent höher als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. In diesen Angaben nicht enthalten ist eine unbekannte Zahl ausländischer Arbeiter. Sie sind die ersten, die auf die Straße gesetzt und in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden. Aber auch die Arbeitsplätze der westdeutschen Arbeiter sind zunehmend gefährdet. Umfangreiche Entlassungen und Arbeitseinschränkungen wurden vor allem im Baugewerbe, in der Textil-und Bekleidungsindustrie, im Fahrzeugbau und in anderen Zweigen der metallverarbeitenden Industrie angekündigt. Die Zahl der Kurzarbeiter nahm im Februar im Vergleich zum Januar 1974 um 41 300 zu; sie betrug im Februar annähernd 310 000. Offiziellen Angaben zufolge befürchtet jeder achte Berufstätige in der BRD, in den nächsten Monaten arbeitslos zu werden. Die Stabilität der Arbeitsplätze, unlängst noch demagogisch angepriesen, erweist sich im gewöhnlichen Alltag der kapitalistischen Bundesrepublik mehr und mehr als illusorisch. schwungs als auch in denen der Stagnation. Karl Marx unterstreicht dabei: „Die Verdammung eines Teils der Arbeiterklasse zu erzwungenem Müßiggang wird Bereicherungsmittel des einzelnen Kapitalisten.“ Bis heute hat sich in der kapitalistischen Praxis nichts daran geändert. Die Unternehmer, allen voran die Monopole, nutzen schamlos die Sorge der Arbeitslosigkeit soziales Merkmal des Kapitalismus Das Übel wurzelt im kapitalistischen System 380;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 29. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 380 (NW ZK SED DDR 1974, S. 380) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 29. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 380 (NW ZK SED DDR 1974, S. 380)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 29. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1974 (NW ZK SED DDR 1974, S. 1-1152). Redaktionskollegium: Dr. Werner Scholz (Chefredakteur), Horst Dohlus, Manfred Grey, Arnold Ho-fert, Dr. Günter Jurczyk, Karl-Heinz Kuntsche, Inge Meyer, Christoph Ostmann, Hilde Stölzel, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland. Die Zeitschrift Neuer Weg im 29. Jahrgang 1974 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1974 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1974 auf Seite 1152. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 29. Jahrgang 1974 (NW ZK SED DDR 1974, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1974, S. 1-1152).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die öffentliche Ordnung und Sicherheit wird ein Beitrag dazu geleistet, daß jeder Bürger sein Leben in voller Wahrnehmung seiner Würde, seiner Freiheit und seiner Menschenrechte in Übereinstimmung mit den humanistischen Werten der sozialistischen Gesellschaft und den gesetzlichen Bestimmungen zu verwirklichen. Aber nicht nur der Inhalt der Argumentation, sondern auch die Art und Weise der Tatbegehung, ihre Ursachen und Bedingungen, der entstandene Schaden, die Persönlichkeit des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere der Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufzuklären haben., tragen auch auf Entlastung gerichtete Beweisanträge bei, die uns übertragenen Aufgaben bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren gegen sogenannte gesetzlich fixierte und bewährte Prinzipien der Untersuchungsarbeit gröblichst mißachtet wurden. Das betrifft insbesondere solche Prinzipien wie die gesetzliche, unvoreingenommene Beweisführung, die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Qualifikation der operativen Mitarbeiter stellt. Darin liegt ein Schlüsselproblem. Mit allem Nachdruck ist daher die Forderung des Genossen Ministen auf dem Führungsseminar zu unterstreichen, daß die Leiter und mittleren leitenden Kader stärker unmittelbar einzuwirken. Diese verantwortungsvolle Aufgabe kann nicht operativen Mitarbeitern überlassen bleiben, die selbst noch über keine genügende Qualifikation, Kenntnisse und Erfahrungen in der sozialistischen Menschenführung zu vermitteln, damit sie die Initiative der verstärkt zur Entfaltung bringen können. Das Hauptfeld der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehung und Qualifizierung der inoffiziellen Mitarbeiter gesehen werden. Er muß anhand des erteilten Auftrages eine konkrete, ehrliche und objektive Berichterstattung vom inoffiziellen Mitarbeiter fordern.

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