Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1971, Seite 766

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 26. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1971, Seite 766 (NW ZK SED DDR 1971, S. 766); Niemand kann leugnen, daß die von Bonn seit mehr als zwanzig Jahren betriebene Politik der Nichtanerkennung der DDR eine der Hauptursachen für das Fortbestehen der Spannungen im Herzen Europas ist. Diese Politik der Alleinvertretungsanmaßung, der Einmischung in die inneren Angelegenheiten der DDR, der völkerrechtswidrigen Tätigkeit gegen den sozialistischen deutschen Staat, der ständigen Versuche, ihn zu diskriminieren, hat die Atmosphäre vergiftet. Die Fortsetzung dieser Politik, in welcher Form auch immer, birgt die Gefahr von Konflikten in sich und stellt damit eine permanente Bedrohung des Friedens dar. Schließlich gibt es genügend Bonner Selbstzeugnisse über die Motive der Verweigerung völkerrechtlicher Beziehungen, zur DDR. Die „Frankfurter Allgemeine“, Sprachrohr der CDU/CSU, gestand wörtlich noch am 19. Mai 1970: „Wir haben die DDR nicht anerkannt, weil wir hofften, sie beseitigen zu können.“ Nicht anders Springers „Welt“ am 18. Februar 1970: „Vom Zeitpunkt der Anerkennung an wäre die Bundesrepublik verpflichtet, die DDR als Mitglied der Völkergemeinschaft mit allen sich daraus ergebenden Rechten und Pflichten zu behandeln.“ Und Herbert Weh-ner, Vorsitzender der SPD-Bundest'agsfraktion, sieht wie die „Welt“ am 19. Januar 1970 berichtete „bei einer völkerrechtlichen Anerkennung der DDR keine Chancen für revolutionäre Regungen' in Osteuropa“. Es ist also keine Erfindung von uns, wenn wir sagen, daß die Weigerung, die DDR völkerrechtlich anzuerkennen, darauf abzielt, sich den Weg für feindliche Aktionen gegen die DDR und die anderen sozialistischen Staaten offen zu halten. Wer das Völkerrecht als Grundlage für die Beziehungen zu seinem Nachbarstaat ablehnt, führt etwas gegen das Völkerrecht im Schilde. Dabei ist vor allem zu beachten: Die Grenze zwischen der DDR und der BRD ist keine Grenze schlechthin. An dieser Nun hat sich bekanntlich in den letzten Jahren das Kräfteverhältnis erheblich zugunsten des Sozialismus verändert. Die Hallstein-Doktrin ist bankrott. Angesichts der Gefahr völliger Isolierung sehen sich die Gegner des Sozialismus genötigt, ihre alte Zielsetzung mit neuen Methoden und neuen Formeln anzugehen. Die Regierung Brandt/Scheel beteuert heute, auch sie strebe ein friedliches Nebeneinander mit der DDR an, nur müßten das „besondere“ Beziehungen sein, die das „innerdeutsche Verhältnis“ berücksichtigen. Was aber soll das „Besondere“ an diesen Beziehungen sein? Wodurch ♦ sollen sie sich von denen anderer Staaten unterscheiden? Die alte Leier: Das Völkerrecht soll ausgeschlossen werden. Die BRD will den Beziehungen zur DDR keinen normalen völkerrechtlichen Charakter verleihen. Das ist natürlich unhaltbar. Nur wer gegenüber dem anderen Staat uneingeschränkt die Regeln des Völkerrechts zugrunde legt, zeigt damit, daß er die Unverletzlichkeit der Grenzen dieses Staaten vor aller Welt anerkennt und garantiert, daß er sich jeder Einmischung zu enthalten verpflichtet, daß er die Rechtshoheit des anderen Staates in vollem Umfange, ohne Winkelzüge und Vorbehalte, zu achten gewillt ist. Nur auf diese Weise können rechtsverbindliche Beziehungen zustande kommen und zur-Grundlage vertraglicher Vereinbarungen werden, die keine Grenze stehen sich die beiden entgegengesetzten Gesellschaftssysteme Sozialismus und Imperialismus unmittelbar gegenüber. Hier liegt unzweifelhaft ein neuralgischer Punkt für den Frieden. Gerade hier darf das Völkerrecht nicht ausgeklammert werden. Seite ungestraft brechen kann. Und was hat es mit der Konstruktion eines „innerdeutschen Verhältnisses“ auf sich? Das ist im Grunde die alte revanchistische Alleinvertretungsanmaßung in neuem Gewände. Die Herren in Bonn bilden sich ein, auf diese Weis.e die souveräne sozialistische DDR doch noch zu einem Teil der Bundesrepublik stempeln zu können. Man will Illusionen über eine Vereinbarkeit von Imperialismus und Sozialismus wecken und sich Möglichkeiten zur Unterminierung unserer Ordnung und zum Export bürgerlicher, nationalistischer ideologischer Konterbande schaffen. Bonn spricht von einem „innerdeutschen Dach“. Über dieses „innerdeutsche Dach“ möchte der westdeutsche Imperialismus den „Einstieg in die DDR“ bewerkstelligen, wie man sich offenherzig auszudrücken beliebt. Das ist natürlich ebenso unhaltbar. Zwischen der sozialistischen DDR und der imperialistischen BRD kann es keine „innerdeutschen Beziehungen“ geben. So wenig wie man Feuer und Wasser vereinen kann, lassen sich Sozialismus und Imperialismus unter ein „innerdeutsches Dach“ zwängen. Sogenannte „innerdeutsche Beziehungen“, die das Völkerrecht ausklammern und Möglichkeiten einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten der DDR offenhalten, wären keine Barriere gegen eine Was steckt hinter der „innerdeutschen“ Formel? 766;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 26. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1971, Seite 766 (NW ZK SED DDR 1971, S. 766) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 26. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1971, Seite 766 (NW ZK SED DDR 1971, S. 766)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 26. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1971, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1971 (NW ZK SED DDR 1971, S. 1-1168). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Dr. Günter Jurczyk, Karl-Heinz Kuntsche, Inge Meyer, Christoph Ostmann, Dr. Werner Scholz, Hilde Stölzel, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland. Die Zeitschrift Neuer Weg im 26. Jahrgang 1971 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1971 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1971 auf Seite 1168. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 26. Jahrgang 1971 (NW ZK SED DDR 1971, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1971, S. 1-1168).

In Abhängigkeit von der konkret zu lösenden Aufgabe sowie der Persönlichkeit der ist zu entscheiden, inwieweit es politisch-operativ notwendig ist, den noch weitere spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln anzuerziehen. Die Leiter der operativen Diensteinheiten und mittleren leitenden Kader haben in Vorbereitung der Werbung als Höhepunkt im Gewinnungsprozeß insbesondere zu sichern, daß die Werbung auf der Grundlage der Strafprozeßordnung, des Gesetzes über die Staatsanwaltschaft der Deutschen Demokratischen Republik, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die tschekistischen Fähigkeiten der Mitarbeiter und Leiter. In Abhängigkeit vom konkret zu bestimmenden Ziel ist es zeitlich und hinsichtlich des Einsatzes spezifischer Kräfte, Mittel und Methoden zur politisch-operativen Absicherung der Die Festigung des Vertrauensverhältnisses und der Bindung der inoffiziellen Kontajktpersonen an das; Ministerium für Staatssicherheit Einige Probleme der Qualifizierung der Auftragserteilung und Instruierung sowie beim Ansprechen persönlfcHeiÄ Probleme, das Festlegen und Einleiten sich daraus ergebender MaßnälmeS zur weiteren Erziehung. Befähigung und Überprüfung der . Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß bei politisch-operativer Notwendigkeit Zersetzungsmaßnahmen als unmittelbarer Bestandteil der offensiven Bearbeitung Operativer Vorgänge angewandt werden. Zersetzungsmaßnahmen sind insbesondere anzuwenden: wenn in der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt.

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