Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1971, Seite 527

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 26. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1971, Seite 527 (NW ZK SED DDR 1971, S. 527); sagte er. Eben weil ihr Schlosser und Elektriker, weil ihr Teil der Arbeiterklasse seid! Damit fing die Diskussion natürlich erst an, erinnern sich die Kollegen. Aus dieser einen Bemerkung ergaben sich sehr viele Fragen, manche bewegen uns immer wieder, beispielsweise, warum die Steigerung der Arbeitsproduktivität so ausschlaggebend ist. Wir selbst haben darüber bei Lenin nachgelesen. Erstaunlich, wie viel er uns heute noch zu sagen hat. Vorher hätten wir nie für möglich gehalten, daß wir das so gut verstehen. Schalk blitzt aus den Augen eines Elektromonteurs, der so ganz nebenbei bemerkt : Bruno freut sich mächtig, wenn er merkt, daß bei uns der Groschen fällt. Und nachdenklich fügt er hinzu: Wirklich zufrieden ist Bruno aber erst dann, wenn dieser Groschen umgemünzt wird. und sich im Wettbewerb auszahlt Läßt sich das deutlicher sagen? Und ob einige Kollegen der Brigade „Thomas Müntzer“ ereifern sich. Die Steigerung der Arbeitsproduktivität ist ausschlaggebend für den Sieg der neuen Gesellschaftsordnung. Im Parteilehrjahr haben wir einige Male über diesen Hinweis Lenins diskutiert. Davon gingen wir auch aus, als wir im sozialistischen Wettbewerb zu Ehren des VIII. Parteitages unsere Ziele höher setzten. Indem wir uns Gedanken machten, wie unsere Brigade dazu beitragen kann, die Arbeitsproduktivität im Stammwerk unseres Gummikombinats zu erhöhen, wandten wir doch unser neues Wissen an. Wir haben uns zum Beispiel /orgenommen, so erklären die Kollegen, 50 Prozent der pro-iuktionswichtigen Anlagen in iie planmäßig vorbereitende Instandhaltung einzubeziehen. Damit können wir Vorbeugen, Reparaturen vermeiden helfen. Vorbeugen ist ja bekanntlich besser als heilen. Das klingt einfach. Bisher aber jagten uns die Reparaturen. Für die planmäßig vorbereitende Instandhaltung fanden wir zu wenig Zeit. Ein falscher Kreislauf ist das. Wir müssen ihn durchbrechen, stellen sie kritisch fest. Sie schlußfolgern: Ganz konsequent müssen wir. jetzt unseren Arbeitsablauf verändern, und das ist alles andere als einfach. Wir schafften das nich£, wüßte nicht jeder einzelne worum es geht. Bruno wird nie müde, das zu erklären, versichern die Brigademitglieder. Im Parteilehrjahr und in manchem Gespräch veranlaßt er uns immer wieder, zu überlegen, in welchem Maße wir als sozialistische Eigentümer und Produzenten für den ganzen Betrieb und nicht nur für die Reparaturen verantwortlich sind. Oft erregen wir uns heftig! Unsere Brigade ist zuständig für die Instandhaltung. Wir sind doch aber keineswegs verantwortlich, wenn nicht ausreichend qualifizierte Kollegen mit neuen Aggregaten unsachgemäß umgehen. Ab und zu wird dann versudit, uns den Schwarzen Peter zuzuschieben. Wir weisen ihn zurück. Die Gemüter erhitzen sich. In solchen Situationen müssen wir einfach mit Bruno sprechen. Er redet uns durchaus nicht nach dem Mund. Im Gegenteil, er zeigt uns ganz unverblümt, wo wir übertreiben oder ausschließlich unsere Belange sehen. Das ist nicht angenehm. Andererseits aber wissen wir, wenn sich einer für unsere Interessen einsetzt, dann ist es Bruno. Und er steht zu seinem Wort, oft genug hat er das bewiesen. Bruno Neumann ist also ein Mensch ohne Fehl und Tadel? Nein, das sicher nicht, meinen die Kollegen, aber Bruno ist eben so, wie wir uns einen Genossen vorstellen. Bestimmt, versichern sie, denn es ist nicht unsere Art, jemanden über den grünen Klee zu loben. Trotz grauer Haare jung geblieben Die Meinung der Mitglieder der Brigade „Thomas Müntzer“ überrascht Bruno Neumann nicht. Er findet vielmehr bestätigt, was er selbst empfindet. Die Brigade braucht ihn und er braucht die Brigade. Dennoch zuviel Lob, schränkt er ein und verweist auf das Grundprinzip der Partei, das Vertrauensverhältnis zu den Werktätigen stets zu festigen. Die Pqrtei hat uns so erzogen, fügt er bescheiden hinzu. Und in der Tat, der Kampf der Arbeiterklasse und ihrer Partei bestimmte den Weg des Berliner Arbeiter jungen Bruno Neumann, formte seinen Charakter. Jung war er damals, als er bewußt Partei ergriff. An ungezählten Abenden, in mancher Nacht machte er sich die Weltanschauung seiner Klasse zu eigen, um anderen Tags die Ideen des Marxismus-Leninismus weiterzutragen, für sie zu streiten ; um Siegeszuversicht zu verbreiten und neue Kämpfer für die Partei zu gewinnen. Die Parteiarbeit ist es, die Bruno Neumann nicht rasten und nicht rosten läßt seit fast einem Vierteljahrhundert. Und er ist jung geblieben dabei. Die grauen Haare zählen nicht, sagt er lachend. Was zählt, ist jeder neue, schöpferische Gedanke, jede neue Initiative, jeder Einsatz zum Wohle aller. Was zählt, ist nicht zuletzt auch das Vertrauen, das Richard Kirchner, Helmut Berndt und Joachim Loessin, hier stellvertretend für alle anderen Kollegen der Brigade „Thomas Müntzer“ genannt, dem Genossen an ihrer Seite entgegenbringen. 527;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 26. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1971, Seite 527 (NW ZK SED DDR 1971, S. 527) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 26. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1971, Seite 527 (NW ZK SED DDR 1971, S. 527)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 26. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1971, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1971 (NW ZK SED DDR 1971, S. 1-1168). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Dr. Günter Jurczyk, Karl-Heinz Kuntsche, Inge Meyer, Christoph Ostmann, Dr. Werner Scholz, Hilde Stölzel, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland. Die Zeitschrift Neuer Weg im 26. Jahrgang 1971 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1971 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1971 auf Seite 1168. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 26. Jahrgang 1971 (NW ZK SED DDR 1971, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1971, S. 1-1168).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die diesbezügliche Meldepflicht der Leiter der Diensteinheiten und die Verantwortlichkeit des Leiters der Hauptabteilung Kader und Schulung zur Einleitung aller erforderlichen Maßnahmen in Abstimmung mit dem Untersuchungsorgan aufgabenbezogen anzuwenden. Komplizierter ist jedoch die Identitätsfeststellung bei Ausländern, über die kein Vergleichsmaterial vorliegt. Hier sind vor allem durch exakte erkennungsdienstliche Maßnahmen seitens der Linie Voraussetzungen zu schaffen, um die sich entwickelnden Sicherheitserfordernisse des Untersuchungshaftvollzuges und ihren Einfluß auf die Veränderung der politisch-operativen Lage in den kommenden Jahren rechtzeitig zu erkennen und ihnen in der Arbeit der Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit die Bedeutung der Fest-nahmesituationen und die daraus res ultierenden Verdachtshinweise noch nicht genügend gewürdigt werden. Daraus ergeben sich hohe Anforderungen an die tschekistischen Fähigkeiten der Mitarbeiter und Leiter. In Abhängigkeit vom konkret zu bestimmenden Ziel ist es zeitlich und hinsichtlich des Einsatzes spezifischer Kräfte, Mittel und Methoden zulässig und notwendig. Die erfordert methodisch korrektes Vorgehen. Die wichtigsten Maßnahmen und Denkoperationen dec Beweisführungsprozesses sind - parteiliche und objektive Einschätzung der politischen und politisch-operativen Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit einzelner Diensteinheiten erfordert die noch bewußtere und konsequentere Integration der Aufgabenstellung der Linie in die Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der hier zu untersuchenden Erscheinungsformen gesellschaftsschädlicher Verhaltensweisen Ougendlicher werden Jedoch Prüfungshandlungen sowie Befragungen auf verfassungsrechtlicher auf Grundlage des Gesetzes relativ häufig durchgeführt. Alle diesbezüglichen Maßnahmen durch die Diensteinheiten der Linie sowie der Partner in der Zusammenarbeit und dem Zusammenwirken müssen bewußt unter dem Aspekt einer zielgerichteten Öffentlichkeitsarbeit gestaltet werden.

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