Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1968, Seite 378

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 23. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 378 (NW ZK SED DDR 1968, S. 378); moralischen Erziehung verbinden. Vor allem der Leiter hat darauf einzuwirken, daß sich die Werktätigen ihrem Arbeitskollektiv nicht nur „organisatorisch zugeordnet“ fühlen, 2. In der sozialistischen Leitungstätigkeit wird die politisch-ideologische Überzeugung der Menschen untrennbar mit der wissenschaftlichen Organisation der Produktion und der ständigen Sorge um die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen verbunden. Eine Grunderkénntnis der marxistisch-leninistischen Führungswissenschaft besteht darin, bei der politisch-ideologischen Überzeugungsarbeit die Erfahrungen der Werktätigen zu beachten. Um welche für die Persönlichkeitsentwicklung besonders bedeutsamen Erfahrungen handelt es sich dabei? Das sind neben den Erfahrungen in den zwischenmenschlichen Beziehungen vor allem die Erfahrungen mit der Organisation der Produktion. In einigen Betrieben gibt es noch schlechte Arbeitsorganisation und unzulängliche Arbeitsbedingungen. Die aus diesen Mißständen resultierenden Auswirkungen auf die Arbeitseinstellung der Werktätigen lassen sich nicht durch Appelle an das Bewußtsein oder die Moral kompensieren. Facharbeiter aus dem Berliner Ka- 3. Ein weiterer Grundsatz sozialistischer Leitungstätigkeit, der für die Entwicklung selbstbewußter, sozialistischer Persönlichkeiten bedeutsam ist, besteht in der exakten Information der Werktätigen, ihrer sachkundigen und verantwortlichen Teilnahme an der Lö- sondern sie sich zu einer sozialistischen Gemeinschaft zusammenfinden. In dieser Gemeinschaft zu arbeiten muß jedem Freude machen und echtes Bedürfnis sein. belwerk Oberspree zum Beispiel gaben zu bedenken, wie die politisch-ideologische Erziehung und die geistig-kulturelle Entwicklung im Kollektiv wirksam werden sollen, wenn sie unnötige Überstunden machen müßten, damit der Plan erfüllt wird. Wenn sich auch die Situation im К WO inzwischen geändert hat, so weist diese Aussage jedoch auf ein grundsätzliches Problem der Leitungstätigkeit hin: Die Arbeitsorganisation ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern vor allem eine Frage der Einstellung zu den Menschen. Eine gute, wissenschaftlich durchdachte Organisation der Produktion erschließt wesentlich die persönlichkeitsbildende Kraft der sozialistischen Arbeit. Die Werktätigen überzeugen sich an Hand ihrer eigenen Erfahrungen vom neuen Charakter der sozialistischen Arbeit, der für sie auch durch die Arbeitsorganisation, die Arbeitsbedingungen und die Produktionsästhetik erlebbar wird. Über ihre eigene Erkenntnis wird die Arbeit immer mehr zu einem echten Bedürfnis, zum Feld ihrer Bewährung und Bestätigung als Persönlichkeiten. sung der einem Kollektiv übertragenen Aufgaben und ihrer Einbeziehung in die Entscheidung herangereifter Probleme. Um diese persönlichkeitsbildende gesellschaftliche Aktivität zu sichern, sind durch die Leitungstätigkeit drei wesentliche Voraussetzungen zu schaffen. Erstens: Die Werktätigen müssen stets ausreichend, sachgerecht und wahrheitsgemäß über die Lage ihres Betriebes, über den Weltstand ihrer Erzeugnisse, über geplante Veränderungen und über die sich daraus ergebenden betrieblichen und persönlichen Perspektiven informiert werden. Erst eine ausreichende Information gibt den Werktätigen das notwendige Wissen, um sachkundig mitplanen und mitregieren zu können. Erst dieses Wissen befähigt sie, mit schöpferischer Initiative die neuen Aufgaben zu lösen. Eine Bilanz der Entwicklung im Funkwerk Berlin-Köpenick ein Jahr nach der Forderung von Gerhard Käst, „Unser Betrieb darf nicht mehr auf Kosten anderer leben“, hat erwiesen: Der Umschwung wurde vor allem dadurch erzielt, daß die gesamte Belegschaft rückhaltlos und umfassend über die Lage im Betrieb informiert und ihre schöpferische Initiative zur Veränderung der Lage bewußt herausgefordert, gefördert und genutzt wurde. Zweitens: Die Initiative, der Ideenreichtum und das Verantwortungsbewußtsein der Werktätigen müssen bewußt geweckt, gefördert und genutzt werden. Die Probleme der wissenschaftlich - technischen Revolution können nur unter Führung der Arbeiterklasse gemeistert werden; dazu bedarf es der produktiven Nutzung der Ideen und schöpferischen Potenzen aller Werktätigen in der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit. Der die schöpferische Rolle der Volksmassen negierenden imperialistischen Theorie und Praxis der „Ex-pertokratie“ setzen wir die umfassende Entfaltung der sozialistischen Demokratie entgegen. Ein sozialistischer Staat ist wie Lenin uns lehrte gerade dadurch stark, daß die Massen alles wissen, über alles Sozialistische Arbeit persönlichkeitsbildende Kraft Information Initiative Entscheidung 378;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 23. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 378 (NW ZK SED DDR 1968, S. 378) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 23. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Seite 378 (NW ZK SED DDR 1968, S. 378)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 23. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1968, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1968 (NW ZK SED DDR 1968, S. 1-1168). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus. Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Inge Meyer, Christoph Ostmann. Werner Scholz, Hilde Stölzel, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzseh, Irma Verner, Heinz Wieland. Die Zeitschrift Neuer Weg im 23. Jahrgang 1968 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1968 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1968 auf Seite 1168. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 23. Jahrgang 1968 (NW ZK SED DDR 1968, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1968, S. 1-1168).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmenkomplexe zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Instruktion zum Befehl des Ministers für Staatssicherheit zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens der und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels. Im engen Zusammenhang damit ergibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Klärung der Frage er ist wer? besonders unter den Personen, die in der Regel in der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit als inoffizielle Mitarbeiter ihre besondere Qualifikation und ihre unbedingte Zuverlässigkeit bereits bewiesen haben und auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrer gesellschaftlichen Stellung und anderer günstiger Bedingungen tatsächlich die Möglichkeit der konspirativen Arbeit als haben. Durch die Leiter ist in jedem Fall zu prüfen und zu entscheiden, ob der Verdächtige durch den Untersuchungsführer mit dieser Maßnahme konfrontiert werden soll oder ob derartige Maßnahmen konspirativ durchgeführt werden müssen. Im Falle der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlen. Gegenüber Jugendlichen ist außer bei den im genannten Voraussetzungen das Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfahrens. Gemäß ist nach Durchführung strafprozessualer Prüfungshandlungen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, wenn entweder kein Straftatverdacht besteht oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege. In Ausnahmefällen können im Ergebnis durchgeführter Prüfungshandlungen Feststellungen getroffen werden, die entsprechend den Regelungen des eine Übergabe der Strafsache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege erforderlich ist, wenn bei der Prüfung der Verdachtshinweise festgestellt wird, daß eine Verfehlung vorliegt oder daß ein Vergehen vorliegt, welches im Hinblick auf die Erforschung dominierender und differenzierter Motive für eine inoffizielle Zusammenarbeit, Charaktereigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten, politische Ein-stellüngen zu schematisch und oberflächlich erfolgt.

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