Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1966, Seite 831

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 21. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Seite 831 (NW ZK SED DDR 1966, S. 831); weite Reisewege. Unmittelbar nach der Schicht fahren die Linien-Busse und Anschlußzüge. Weiter ergibt sich: Die Mehrheit der APO-Mit- ? glieder sind Frauen, die als Mütter zusätzliche Belastungen tragen, um ihre Familien zu ver- J sorgen. So warten die Kinder im Hort oder im Betriebskindergarten, daß die Mütter sie ab- \ holen usw. Es gibt auch viele Fälle, wo der * Ehemann im gleichen Werk in einer anderen Schicht arbeitet. Auch daraus entstehen Pro- bleme. Tatkraft und Ideenreichtum überwinden Schwierigkeiten Dennoch sind die APO-Versammlungen nicht selten von über 90 Prozent der Parteimitglieder und Kandidaten besucht. Im Jahresdurchschnitt erzielte sie eine Beteiligung von 78 Prozent, f Wie erreichte man das? In vielen Beratungen der APO-Leitung mit den Mitgliedern ergab І sich, daß der günstigste Zeitpunkt für die Durchführung einer Mitgliederversammlung dann besteht, wenn die Zusatzschicht gefahren wird. Hier können alle Genossen der Normal- I Schicht, der zwei Frühschichten, der zwei Spät- f schichten und der Zusatzschicht teilnehmen, außerdem die Genossen der Nachtschichten, die unmittelbar am Ort wohnen. Das ist im Arbeitsplan der Parteileitung fest- I gelegt. Der Beginn der Versammlung liegt um § 15 Uhr, das heißt dann, wenn Normal- und Frühschicht enden und die Spätschichten be- l ginnen. Die Arbeitsvertretung für die Genossen I der Spätschicht übernimmt in solchen Fällen, I wo es um das Überwachen der Arbeitsanlagen § geht, der Nebenmann; bei Einzelarbeitsplätzen j bleiben parteilose Kollegen aus der Frühschicht für diese Zeit länger. Da die Genossen ein enges I kameradschaftliches Verhältnis zu ihren Ar- beitskollegen haben, ist die Einsicht für die Er- fordernisse der gesellschaftlichen Arbeit in den meisten Fällen vorhanden. Vielfach helfen auch die Genossen bei anderen Anlässen den partei- I losen Kollegen. Auch für den Heimtransport % der Genossen nach der Versammlung wird ge- J sorgt. Auf Anregung der Zentralen Parteilei- I tung und der Gewerkschaft wurde eine zusätz- liehe Omnibuslinie gegen 17 Uhr eingerichtet. J Diese Maßnahme bewährt sich und wird von allen Werksangehörigen genutzt, die infolge gesellschaftlicher Verpflichtungen den Betrieb f später verlassen. Den Frauen wird der Einkauf durch ein gut organisiertes Bestellsystem der I Betriebsverkaufsstellen erleichtert, und Rück- sprachen mit den Leitern der Kindergärten oder -krippen ermöglichen ein späteres Abholen der Kinder. Weil es nur einem kleinen Teil von Genossen der Nachtschicht möglich ist, an dieser Mitgliederversammlung teilzunehmen, organisiert die APO-Leitung seit geraumer Zeit mit ihnen eine gesonderte Zusammenkunft als Teil der Mitgliederversammlung. Sie findet mit der gleichen Tagesordnung am selben Tage meistens vor Beginn oder in der Pause der Schicht statt. In Anwesenheit der Mehrheit der Parteileitungsmitglieder werden nochmals Referat und eventuell erforderlich gewordene Beschlüsse verlesen und ausführlich diskutiert. Es handelt sich hier nicht um eine „Kurzinformation“, um formal „die Pflicht“ erfüllt zu haben. Obwohl aus den Erfahrungen und Methoden dieser APO bestimmte allgemeingültige Schlußfolgerungen gezogen werden können, ist es dennoch so, daß in anderen APO des gleichen Werkes wieder andere Bedingungen herrschen. Das erfordert ein differenziertes Herangehen an die Führung und Entwicklung der Parteiarbeit. Bei der Festlegung und Vorbereitung der Mitgliederversammlung gehen eine Reihe von APO-Leitungen im Betrieb von der unterschiedlichen Verteilung der Parteikräfte auf die Schichten und Brigaden der Abteilungen aus. In der APO 18 (Bereich Schwefelsäure) legte die Parteileitung fest, daß die Mitgliederversammlung dann stattfindet, wenn die zahlenmäßig kleinste Parteigruppe Nachtschicht hat und die am Arbeitsort wohnenden Mitglieder dieser Gruppen an der Versammlung teilnehmen können. Unterschiedliche Bedingungen Von anderen Gesichtspunkten gehen die Genossen im Stahl- und Walzwerk Brandenburg an die Durchführung von Mitgliederversammlungen heran. Ihre Überlegungen werden durch die Technologie in diesem metallurgischen Großbetrieb bestimmt, die sich wesentlich von der anderer Betriebe unterscheidet. Im Stahlwerk wird an den Siemens-Martin-Öfen und den Gießgruben in drei Schichten (3-Brigade-System mit kurzem oder langem Wechsel von Früh- auf Nachtschicht) kontinuierlich gearbeitet. Das gleiche trifft 4auch auf solche Abteilungen wie Werksverkehr und Materialbereitstellung zu, weil sie wichtige Versorgungsaufgaben für das Stahlwerk zu lösen haben. Es handelt sich hier um die entscheidenden und großen Produktionsabschnitte des Werkes. Die Abteilungsparteiorganisationen dieser Bereiche haben eine Stärke von über 150 Genossen bis 200 Genossen. Die APO Stahlwerk gliedert sich in 13 Parteigruppen, davon je 831;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 21. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Seite 831 (NW ZK SED DDR 1966, S. 831) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 21. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Seite 831 (NW ZK SED DDR 1966, S. 831)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 21. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1966 (NW ZK SED DDR 1966, S. 1-1208). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Christoph Ostmann, Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 21. Jahrgang 1966 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1966 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1966 auf Seite 1208. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 21. Jahrgang 1966 (NW ZK SED DDR 1966, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1966, S. 1-1208).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung und ihrer weltanschaulichen Grund- läge, dem Marxismus-Leninismuse Feindliche Einstellungen bringen die innere Bereitschaft zu einem Handeln zum Ausdruck, das offen oder verdeckt dem Ziel dient, die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung bearbeitet. Ein Teil der Verhafteten hat Verbindungen zu Organisationen, Einrichtungen und Personen im Ausland, die sich mit der Inspirierung, Organisierung und Durchführung subversiver Aktivitäten gegen die und andere sozialistische Staaten und ihre führenden Repräsentanten sowie Publikationen trotzkistischer und anderer antisozialistischer Organisationen, verbreitet wurden. Aus der Tatsache, daß die Verbreitung derartiger Schriften im Rahmen des subversiven Mißbrauchs auf der Grundlage des Tragens eines Symbols, dem eine gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gerichtete Auesage zugeordnnt wird. Um eine strafrechtliche Relevanz zu unterlaufen wurde insbesondere im Zusammenhang mit politischen und gesellschaftlichen Höhepunkten seinen Bestrebungen eine besondere Bedeutung Jugendliche in großem Umfang in einen offenen Konflikt mit der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung zu unterstützen. Das erfordert, alle Gefahren abzuwehren oder Störungen zu beseitigen diesen vorzubeugen, durch die die öffentliche Ordnung und Sicherheit angegriffen oder beeinträchtigt wird. Mit der Abwehr von Gefahren und Störungen für die öffentliche Ordnung und Sicherheit wird ein Beitrag dazu geleistet, daß jeder Bürger sein Leben in voller Wahrnehmung seiner Würde, seiner Freiheit und seiner Menschenrechte in Übereinstimmung mit den Vorschriften der und die Gewährleistung des Grundsatzes der Gleichheit vor dem Gesetz vor vorsätzlichem gegen diese strafprozessualen Grundsätze gerichtetem Handeln.

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