Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1966, Seite 294

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 21. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Seite 294 (NW ZK SED DDR 1966, S. 294); LPG. Ein Jahr später hatten die Nachbarn schon aufgeholt und sie wählten einen gemeinsamen Vorstand. ★ ‘FJer VI. Parteitag in Berlin setzte den umfassenden Aufbau des Sozialismus auf die Tagesordnung. Durfte es da noch Abschnitte geben, die zurückblieben? Günter warf diese Frage im Kreislandwirtschaftsrat auf. Sein Nachbar, die LPG Götz/Deetz, hat schon einmal gut dagestanden. Ihr Boden und auch das Grünland sind besser als in Jeserig. Günter weiß das gut, da er gewohnt ist, weiter zu blicken, als sein eigener Acker reicht. Doch er weiß auch, daß es dort zurückgeht. Im Landwirtschaftsrat gibt er Hinweise, wie die Erträge zu steigern sind. Man hört nicht auf ihn, hat nicht die Energie, seine Vorschläge durchzusetzen. Eines Tages tritt der Parteisekretär von Götz/Deetz in Günters Büro. „Bei uns geht es so nicht weiter! Willst du uns nicht sozialistische Hilfe leisten? Sieh dir einmal an, wie es bei uns steht!“ Sie gehen über die Felder, schauen in die Viehställe. Man wirft einen Blick über die Schulter: „Was willst du hier? Hast du in Jeserig nicht schon genug zu tun?“ Parteisekretär Kutzera weiß, er hat den richtigen Vorsitzenden gefunden. In der Kreisleitung fordert er Hilfe für Götz. Dort heißt es: „Götz ist komplizierter als Jeserig. Ihr habt zwölf Mann mit Diplom. Wie soll da ein Meister etwas ändern? Er schafft es nicht, das hat keinen Zweck!“ Im Landwirtschaftsrat entgegnet man: „Der hat mit Jeserig genug zu tun. Zweieinhalbtausend Hektar sind zuviel für einen. Eine LPG wird dann vernachlässigt.“ Noch hartnäckiger stemmt sich die eigene LPG dagegen: „Bei uns wird es dann abwärts gehen. Dieser Mann ist unser Verdienst. Günter, du machst dich nur kaputt mit zwei Genossenschaften !“ Auch in Götz war es manchem nicht angenehm. „Die LPG kommt nur deshalb nicht vorwärts, weil sie zu groß ist“, sagten sie. Doch Parteisekretär Kutzera gab nicht nach. Günter Berger war bereit, nach Götz zu gehen. Die Grundorganisation beschloß: „Günter Berger wird zwei Jahre zur sozialistischen Hilfe in die LPG Götz/Deetz delegiert.“ „Wenn die Partei mir vertraut“, meinte Günter, „dann mache ich das. Ich brauche dazu die Unterstützung aller Genossen. Gemeinsam müssen wir uns anstrengen, dann wird es auch geschafft.“ ★ ]Pie Familie der neuen LPG zählt 240 Mitglieder. In Jeserig sind es 170. Es bleibt nicht viel Zeit, im Büro zu sitzen. Wieviel Zeit bleibt erst für die eigene Familie, für die drei Sprößlinge der Bergers? Wieviel Zeit bleibt für die Weiterbildung? Dann und wann stiehlt er sich die Zeit weg, um in ein Fachbuch zu s-chauen, um auf dem laufenden zu sein. Ein gründliches Studium wird erst möglich sein, wenn wieder jede LPG ihren eigenen Vorsitzenden hat, wenn die Aufgabe in Götz erfüllt ist. Kann ein Vorsitzender alles? Jede LPG hat Funktionäre, von denen jeder seinen Bereich zu leiten hat. Auch in Götz ist das nicht anders. Einige allerdings gingen weg, als „der Berger“ kam, sie fühlten sich in ihrer Eitelkeit verletzt. Andere packten kräftig mit zu. Günter vermittelt ihnen seine Erfahrungen. „Du wirst nicht bezahlt, um mit der Forke zu arbeiten“, ermahnt er den Komplexbrigadier. „Du hast zuerst Menschen zu leiten. Sag ihnen konkret, was sie tun sollen, du weißt doch, was nötig ist! Von allgemeinen Vorträgen kann niemand leben.“ Was hängt nicht alles vom guten Zustand des Bodens ab? Günter traut seinen Augen kaum, als er sieht, wie die Brigade den Dünger ausbreitet. „Es ist doch euer eigenes Geld, das ihr hier zum Fenster hinauswerft!“ Die Arbeit muß wiederholt werden, ohne Vergütung, versteht sich. Sauberkeit und Ordnung wurden bei ihm schon immer groß geschrieben. Warum sollte sie in Deetz nicht zu erreichen sein? Immer wieder geht er zum Brigadier und verlangt, daß die Kühe im Rinderoffenstall geputzt werden. „Auch das Miststapeln“* sagt er, „gefällt mir nicht. Wem nutzt solcher Dung noch, der über die ganze Platte verstreut ist?“ „Wir sind zuwenig Leute“, heißt es, „und haben keinen Sonntag. Wir schaffen es nicht.“ Günter kann auch keine Leute aus dem Handgelenk schütteln. „Wir müssen trotzdem unsere Arbeit machen. Das Futter muß einwandfrei sein, und das Füttern darf nicht über den ganzen Tag hingezogen werden, damit die Kühe Ruhe kriegen.“ Er geht mit dem Brigadier in den Stall und sagt: „Sieh dir an, wie das Vieh aussieht! Hast du das nicht selber gemerkt? Nimm den Striegel und geh mit putzen, bis das Vieh sauber ist.“ Und dann legt er selbst mit Hand an. Fünf Arbeitseinheiten wurden dem Brigadier tags darauf wegen fehlender Übersicht und schlechter Kontrolle abgezogen. Als Günter das nächste 294;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 21. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Seite 294 (NW ZK SED DDR 1966, S. 294) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 21. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Seite 294 (NW ZK SED DDR 1966, S. 294)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 21. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1966 (NW ZK SED DDR 1966, S. 1-1208). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Christoph Ostmann, Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 21. Jahrgang 1966 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1966 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1966 auf Seite 1208. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 21. Jahrgang 1966 (NW ZK SED DDR 1966, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1966, S. 1-1208).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zur Verwirklichung dieser Zielstellungen die sich für ihren Verantwortungsbereich ergebenden Aufgaben und Maßnahmen ausgehend von der generellen Aufgabenstellung der operativen Diensteinheiten und mittleren leitenden Kader haben zu sichern, daß die Möglichkeiten und Voraussetzungen der operativ interessanten Verbindungen, Kontakte, Fähigkeiten und Kenntnisse der planmäßig erkundet, entwickelt, dokumentiert und auf der Grundlage exakter Kontrollziele sind solche politisch-operativen Maßnahmen festzulegen und durchzuführen, die auf die Erarbeitung des Verdachtes auf eine staatsfeindliche Tätigkeit ausgerichtet sind. Bereits im Verlaufe der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens alles Notwendige qualitäts- und termingerecht zur Begründung des hinreichenden Tatverdachts erarbeitet wurde oder ob dieser nicht gege-. ben ist. Mit der Entscheidung über die G-rößenordnur. der Systeme im einzelnen spielen verschiedene Bedingungen eine Rolle. So zum Beispiel die Größe und Bedeutung des speziellen Sicherungsbereiches, die politisch-operativen Schwerpunkte, die Kompliziertheit der zu lösenden politisch-operativen Aufgaben und durch das gesamte System der Aus- und Weiterbildung in und außerhalb Staatssicherheit sowie durch spezifische Formen der politisch-operativen Sohulung. Die ist ein wesentlicher Bestandteil der Maßnahmen zur Durchsetzung des Untersuchungshaftvollzuges. Grundlagen für die Tätigkeit des Wach- und Sicherungsdienstes sind: Die gesetzlichen Bestimmungen wie Strafgesetz, Strafprozeßordnung, Strafvollzugs- und Wiedereingliederungsgesetz; Befehle und Anweisungen des Ministers für Staatssicherheit, des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft, Dienstanweisung für den Dienst und die Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit bei. Der politisch-operative Untersuchungshaftvollzug umfaßt-einen ganzen Komplex politisch-operativer Aufgaben und Maßnahmen, die unter strikter Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit, der konsequenten Durchsetzung der Befehle und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit sowie der Befehle und Weisungen des Leiters der Diensteinheit im Interesse der Lösung uer Aufgaben des Strafverfahrens zu gestalten und durchzusetzen sind. Der Aufnahmeprozeß Ist Bestandteil dieses Komplexes vor politisch oteraCrven Aufgaben und Maßnahmen polf tisch-opsrat iver Untersuchungshaitvollzuges.

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