Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1966, Seite 17

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 21. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Seite 17 (NW ZK SED DDR 1966, S. 17); führlicher begründen, welche Rolle die politisch-moralischen Faktoren im sozialistischen Wettbewerb und, damit in Verbindung, im Kampf um den Titel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ spielen? Georg Lorz: Es war notwendig, zu Beginn des Jahres 1965 außerplanmäßig einige hundert Tonnen Warmband- und Walzstahl in bester Qualität mehr zu produzieren. Einige Vertragspartner unserer Wirtschaft aus dem kapitalistischen Ausland hielten ihre Verträge nicht ein. Wir haben diesen politischen Fakt mit seinen ökonomischen Konsequenzen für unsere Volkswirtschaft auf einer Vertrauensleute-Voll Versammlung dargelegt und die Tage darauf in den Partei- und Gewerkschaftsgruppen darüber diskutiert und konkrete Maßnahmen beraten. An der Warmbandstraße beispielsweise reagierten die Brigaden so: Der Klassengegner will uns Knüppel zwischen die Beine werfen und unseren Aufbau stören. Also Willi Zillmann: Und diese Erfahrungen, die wir in der politischen Arbeit während des letzten Wettbewerbes sammelten, fließen jetzt unmittelbar in die Vorbereitung des Wettbewerbes anläßlich des 20. Jahrestages der Partei ein. Die politische Führung des sozialistischen Wettbewerbes ist für seinen Erfolg entscheidend. „Neuer Weg“: Es ist keine Kleinigkeit, im Jahre 1966 die Produktion weiter erheblich zu erhöhen. Das ist nur möglich, wenn sich die Brigaden zu festen sozialistischen Kollektiven entwickeln und wenn jedes Mitglied einer Brigade seine Aufgabe kennt und wenn sich einer auf den anderen verlassen kann. Wie hauen wir ran! Wir werden das nicht zulassen. Eine solche Atmosphäre wollten wir erreichen. Die Kollegen erkannten völlig richtig, daß der Stahl im Landmaschinenbau, in den Kaltwalzwerken, in der Normteilindustrie usw. dringend gebraucht wird. Die Verantwortung dafür war klar, und in einem kurzen Zeitraum wurde die Mehrproduktion gebracht. Damit möchte ich unterstreichen: Eine solche Initiative kann man eben nicht auslösen, wenn man nur mit Geld winkt, obwohl die Brigademitglieder nach vollbrachter Arbeit natürlich freudig eine Prämie in Empfang nahmen. Das Bewußtsein und das Verantwortungsgefühl der Brigademitglieder, der sozialistischen Volkswirtschaft mehr Qualitätsstahl zur Verfügung zu stellen, entwickelte sich in dem Maße, wie die Genossen zuerst in der Parteigruppe und dann mit ihren Kollegen über die politische Notwendikeit dieses Auftrages sprachen. entwickelt sich im Wettbewerb das innerparteiliche und innergewerkschaftliche Leben an der Warmbandstraße? Wie entsteht dort der sozialistische Kollektivgeist in der Arbeit, das Gefühl der Zusammengehörigkeit? Georg Lorz: Wir werden einige tausend Tonnen Quaii-tätsstahl mehr produzieren. Das ist nur zu erreichen, wenn an der Warmbandstraße und in den anderen Abteilungen alle Reserven aufgedeckt werden. Man kann das zwar theoretisch errechnen, aber um es in die Tat umzusetzen, dazu brauchen wir den Verstand, die Erfahrungen und Aufgeschlossenheit unserer Menschen. Große Reserven /stecken noch in den häufigen Störzeiten und im zu großen Energieverbrauch. Die Störzeiten herabzudrücken und den Material- und Energieverbrauch zu senken, steht darum auch im Mittelpunkt des sozialistischen Wettbewerbs. Die Kollegen der Schicht „Deutsch-Sowjetische Freundschaft“ er-rechneten: Wenn sie die Störzeiten im Jahr um 70 Stunden senken, kommen am Ende 2130 Tonnen mehr Stahl, heraus. Aber schon das verlangt vom ganzen Kollektiv eine kritische Einschätzung der eigenen Arbeit, eine exakte Analyse der Arbeit jedes einzelnen, eine offene und kameradschaftliche Atmosphäre bei der Überwindüng der Unzulänglichkeiten. Man muß sagen, daß die Ursachen vieler Störzeiten nicht einfach in mangelhafter Technologie zu suchen sind. Sie hängen wohl mit der Technologie zusammen, aber es handelt sich hierbei um Verstöße gegen die Technologie. Oft haben kleine Verstöße die in Unachtsamkeit und ungenügender Qualifikation zu suchen sind, große Auswirkungen. Hier setzt die politische Arbeit mit den Menschen ein. Wie konnte aber die Parteigruppe bisher erzieherisch darauf einwirken? Man muß wissen, daß Störzeiten bisher generell auf das ganze Kollektiv aufgeteilt wurden. W о die Störzeiten bisher auf getreten sind, das war gehupft wie gesprungen, wie der Volksmund sagt, weil keiner wußte, wer persönlich dafür verantwortlich war. Wir haben zwar im sozialistischen Wettbewerb immer darum gekämpft, die Störzeiten zu senken, aber die Brigade hat in ihrer Gewerkschaftsversammlung kollektive Selbstkritik geübt und auch Erfahrungen des letzten Wettbewerbes genutzt 17;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 21. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Seite 17 (NW ZK SED DDR 1966, S. 17) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 21. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Seite 17 (NW ZK SED DDR 1966, S. 17)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 21. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1966, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1966 (NW ZK SED DDR 1966, S. 1-1208). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Christoph Ostmann, Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 21. Jahrgang 1966 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1966 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1966 auf Seite 1208. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 21. Jahrgang 1966 (NW ZK SED DDR 1966, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1966, S. 1-1208).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und eigener Untersuchungsergebnisse begründet, daß das Wirken des imperialistischen Herrschaftssystems im Komplex der Ursachen uiid Bedingungen die entscheidende soziale Ursache für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Dynamik des Wirkens der Ursachen und Bedingungen, ihr dialektisches Zusammenwirken sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit der zuständigen Abwehrdiensteinheiten Staatssicherheit ergeben. Von besonderer Bedeutung für die Erhöhung der Effektivität der vorbeug enden Arbeit Staatssicherheit ind allem Erkenntnisse darüber, welche Ansatzpunkte aus den unmittelbaren Lebens- und Entwicklungsbedingungen beim Erzeugen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern durch den Gegner in zwei Richtungen eine Rolle: bei der relativ breiten Erzeugung feindlichnegativer Einstellungen und Handlungen und ihrer Ursachen und Bedingungen; die Fähigkeit, unter vorausschauender Analyse der inneren Entwicklung und der internationalen Klassenkampf situation Sicherheit rforde misse, Gef.ahrenmomsr.tQ und neue bzw, potenter. werdende Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen erlangen können. Aus der Tatsache, daß der Sozialismus ein noch relativ junger Organismus ist und demzufolge bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft sowie die Schaffung der grundlegenden Voraussetzungen für den allmählichen Übergang zum Kommunismus ist das erklärte Ziel der Politik unserer Partei.

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