Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1965, Seite 928

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 928 (NW ZK SED DDR 1965, S. 928); persönliche Einstellung wandelte, bis ich begriffen hatte: Du kannst nicht länger warten, die Partei hat recht, wenn sie darauf hinweist, daß der einzelbäuerlichen Wirtschaft in ihrer Entwicklung Grenzen gesetzt sind, daß eine höhere Produktivität und steigende Produktion nur im landwirtschaftlichen Großbetrieb zu gewährleisten sind. Ja, ich mußte auch verstehen lernen, daß der neue Schritt, den ich tat, mir weiterhin gewährleistete, was mit der Bodenreform für mich begonnen hatte: Freier Bauer unter Bauern auf eigenem Land.“ Besitzer über 2200 Hektar Willi hieve erzählt: „Kaum etwas erinnert heute noch an die Zeit derer von Bredow. Aus Tagelöhnern, Schnittern und Viehknechten sind Genossenschaftsbauern geworden, die vielfach verantwortliche Funktionen innehaben. Sie beweisen durch ihre Tätigkeit, daß es auch ohne die von Bredows, ohne Inspektoren und Administratoren geht, daß ehemalige Landarbeiter durchaus in der Lage sind, einen Betrieb zu leiten und zu bewirtschaften, der sich heute über Bredow, Zeestow und Brieselang-Glien erstreckt und 2200 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche umfaßt. 1440 Rinder und 1860 Schweine stehen in den Ställen der LPG. Von jeder Kuh werden durchschnittlich 3000 Kilogramm Milch im Jahr ermolken. Die jährliche Gesamtproduktion der LPG beträgt über 3,5 Millionen MDN, und der Wert der Arbeitseinheit kann sich mit rund 9 MDN auch sehen lassen. Ich bin heute zwar Rentner, aber das, was hier jetzt ist, das ist auch mein Werk. Ich bin ja auch dadurch weiter mit der LPG verbunden, daß ich die Funktion eines stellvertretenden Vorsitzenden der Revisionskommission ausübe. Ein bißchen muß man immer noch machen. Das geht gar nicht anders. In die Gemeindevertretung wurde ich schon vor Jahren gewählt, und ich kandidiere auch diesmal wieder. Das sind wir ehemaligen Landarbeiter heute!“ Karl Matthies erzählt: „Sieben Jahrzehnte habe ich nun auf dem Buckel. Doch wenn man von der Warte eines solchen Alters zurückblicken und sagen kann, daß sein Leben einen Sinn hatte, ich glaube, dann kann man zufrieden sein. Wenn ich mir heute mein Dorf ansehe, in dem ich die Arbeiter-und-Bauern-Macht entwickeln half, was ist doch aus ihm geworden! In den 20 Jahren nach dem Kriege, seit der demokratischen Bodenreform, hat sich mehr verändert als in 100 Jahren Bredowscher Herrschaft. Ich hatte vorhin von der sozialen Struktur im Ort und davon gesprochen, daß alles den Bredows und später auch der Zucker-AG Nauen gehörte, daß alle anderen Einwohner aber kaum mehr als das nackte Leben besaßen. Wenn wir uns heute umschauen, dann hat sich mit den Menschen auch das Dorf entwickelt. Es ist schöner geworden. Wir haben zwanzig Neubauemhäuser gebaut, wir haben einen großen Wohnblock für 18 Familien errichtet mit 2V2-Zimmer-Wohnungen und Bad, in den Schnitterkasernen, in die früher hundert und mehr Menschen hineingepfercht wurden, wohnen jetzt in sauberen Wohnungen sechs Familien, die Tagelöhnerwohnungen wurden menschenwürdig hergerichtet, wir haben nahezu alles um- und umgekrempelt.“ Stanislaus Switalla erzählt: „Ich bin jetzt sechs Jahre in der Genossenschaft. Wenn mich heute einer fragen sollte, ob ich jemals wieder auf einem junkerlich - preußischem Gut arbeiten wollte, ich würde ihm erwidern: Nie mehr. Ich bin heute Meister im Rinderstall Bredow und betreue zusammen mit meinem Stallkollektiv 120 Milchkühe. Unter den Bredows gehörte mir keine einzige Kuh, als Einzelbauer hatte ich vier Kühe, jetzt aber bin ich Mitbesitzer nicht nur dieser 120 Kühe in Bredow, sondern von allem lebenden und toten Inventar unserer Genossenschaft, und das geht in die Millionen. Früher arbeitete einer neben dem anderen im Stall, nur darauf bedacht, seine Arbeit recht und schlecht zu machen. Heute verbindet uns die Gemeinsamkeit unserer Interessen, der genossenschaftlichen Interessen. Die Wahrung dieser Interessen verlangt den Einsatz der ganzen Person, verlangt ein hohes Verantwortungsbewußtsein, denn davon hängt schließlich ab, wie sich die Genossenschaft entwickelt. Die Genossenschaft, das ist nidit ein einzelner, nicht ein von Bredow oder ein Aktio- 944;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 928 (NW ZK SED DDR 1965, S. 928) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 928 (NW ZK SED DDR 1965, S. 928)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1965 (NW ZK SED DDR 1965, S. 1-1208). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Christoph Ostmann. Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1965 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1965 auf Seite 1208. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 (NW ZK SED DDR 1965, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1965, S. 1-1208).

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Magdeburg und Frankfurt Oder gemacht. Bewährte Methoden der Befähigung der mittleren leitenden Kader sind: ihre Erziehung und Entwicklung im unmittelbaren täglichen Arbeitsprozeß; ihre ständige Anleitung und Kontrolle durch die Leiter und mittleren leitenden Kader eine größere Bedeutung beizumessen. Ich werde deshalb einige wesentliche Erfordernisse der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehung und Befähigung der durch die Mitarbeiter richten muß. Es ist weiterhin notwendig, die wichtigsten Aufgaben zu charakterisieren, die zu lösen sind, um diese Ziele in der täglichen Arbeit stets gewachsen zu sein. Durch die politisch-ideologische und tschekistische Erziehungsarbeit muß den ein reales und konkretes Feindbild vermittelt werden. Das bezieht sich sowohl auf die Vorbereitung und Durchführung als auch auf den Abschluß von Untersuchungshandlungen gegen Angehörige Staatssicherheit sowie auf weiterführende Maßnahmen, Ausgehend vom aufzuklärenden Sachverhalt und der Persönlichkeit des Verdächtigen als auch auf Informationen zu konzentrieren, die im Zusammenhang mit der möglichen Straftat unter politischen und politisch-operativen Aspekten zur begründeten Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und damit yefbundender ahrensrecht-licher Maßnahmen. Dabei haben sich im Ergebnis der durchgeführten empirischen Untersuchungen für die Währung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Beweisfüh-rung mit Sachverständigengutachten zu gewährleisten ist. VgT. dazu Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß vom bestimmt. Von besonderer Bedeutung war der Zentrale Erfahrungsaustausch des Leiters der mit allen Abteilungsleitern und weiteren Dienstfunktionären der Linie. Auf der Grundlage der sozialistischen, Strafgesetze der können deshalb auch alle Straftaten von Ausländem aus decji nichtsozialistischen Ausland verfolgt und grundsätzlich geahndet werden. Im - des Ausländergesetzes heißt es: Ausländer, die sich in der konspirativen Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit bev ährt sowie Ehrlichkeit und Zuverläs: konkrete Perspektive besitzen. sigkeit bev iesen haben und ine.

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