Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1965, Seite 926

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 926 (NW ZK SED DDR 1965, S. 926); genausowenig den Administrator. Sie lebten sauber und angenehm. Mir soll keiner kommen und sagen, daß wir ja nichts für Wohnung, Licht und Feuerung zu zahlen brauchten und deshalb jeder Vorwurf ungerechtfertigt sei. Ich werfe diesen Herren vor. daß sie sich bereicherten und gesundstießen, alles ging auf unsere Knochen. Ich wurde nach Stücklohn, also je Kuh, bezahlt. Aber wie raffiniert waren doch die Herren Besitzer. Von diesem Geld mußte ich nach dem gültigen Tarif, den sie zusammen mit ihren Kumpanen auf den anderen Gütern abgekartet hatten, das gesamte Stallpersonal bezahlen. So sah das aus. Nein, meine Bäume konnten damals nicht in den Himmel wachsen.“ Karl Matthies erzählt: „Ich bin alter Bredower, von Beruf Maurer, seit 1927 Mitglied der Kommunistischen Partei. Ich weiß, was sich hier auf Gut Bredov/ abgespielt hat. Es war genauso wie es geschildert wird. Nur beschränkte sich das nicht allein auf Willi Liepe, Stefan Kalek und Stanislaus Switalla. Hunderten ging es auf Gut В redo w so. Gut Bredow hatte vielleicht 60 bis 70 ständige Landarbeiter, hinzu kam das Vieh-personal, also 30 bis 40 Schweizer, Kutscher, Schweinepfleger usw. In der Saison zogen rund 150 Schnitter in den Ort. Sie alle und viele andere Einwohner wurden im wahrsten Sinne des Wortes skrupellos auf dem Besitz derer von Bredow ausgebeutet. Darauf, und auf nichts anderes, war alles ausgerichtet. Besessen hat keiner etwas. Alles gehörte den Bredows und der Zucker-AG. Da gab es das Schloß für die Herrschaft, es gab den Gutshof mit Ställen und Scheunen, zwei Schnitterkasernen, zwei Blöcke mit Tagelöhnerwohnungen und vier vom Gut aufgekaufte Grundstücke ruinierter Bauern. Die Schule war vielleicht das einzige, das nicht zu dem Anlagevermögen des Gutes Bredow gerechnet werden kann. Das war Bredow unter den von Bredows.“ Die Bodenreform und die Jahre danach Karl Matthies erzählt: „Nach der Befreiung im April/Mai 1945 wurde ich Bürgenmeister in Bredow, ich, ein Maurer! Es war zuerst nicht leicht, sich in der Verwaltung und Leitung einer Gemeinde wie Bredow mit fast tausend Menschen zurechtzufinden. Aber mit. Hilfe der Genossen von der Roten Armee und auch unserer Partei, die wir wieder aufbauten, ging es dann doch voran. Viele ehemalige Landarbeiter, Stefan Kalek und Willi Liepe zum Beispiel, wurden Mitglieder der Partei, sie wurden meine Genossen. Die Bodenreform in Bredow habe ich selbst mitgemacht, das Land derer von Bredow selbst mit verteilt. Im Durchschnitt erhielt jeder sechs Hektar, Willi Liepe, Stefan Kalek, Stanislaus Switalla und die anderen. Sie, die ehemaligen Landarbeiter, Schnitter und Knechte wurden freie Bauern auf eigenem Land.“ Willi Liepe erzählt: „Der Anfang war schwer, sehr schwer. Man hatte doch nichts. Pferde, Kühe, Geflügel, Saatgut das alles war rar. Aber der Boden mußte bestellt werden. Unsere Menschen brauchten zu essen. Wir schafften es durch die gegenseitige Hilfe. Da hieß es dann: ,Du gibst mir heute dein Pferd, und ich unterstütze dich morgen/ Wir schafften es durch die Partei, die mit uns Bauern beriet, mit uns überlegte, die sich einschaltete, wenn Saatgut nötig war, die der Inspirator der Maschinenausleihstationen war und die auch mit uns zusammen den nächsten Schritt unserer Entwicklung auf dem Lande durchdachte. Ich meine damit die Gründung der Genossenschaften. Einige von uns hier in Bredow sagten sich schon 1952/53: Warum sollen wir nicht Zusammengehen? Gemeinsam geht es leichter. Die Praxis hatte uns gezeigt, daß die großen Maschinen der damaligen MAS besser auf großen Flächen als auf unseren kleinen einzusetzen sind, daß eine gemeinsame Viehwirtschaft sich besser rentieren wird, daß also bei genossenschaftlicher Arbeit mehr herauskommen könnte als in unseren ei nzel bäuerlich en Wirtschaften. Wir alle waren inzwischen auch reicher geworden. Wir begannen in der Genossenschaft mit 30 Milchkühen, 20 Färsen, 12 Pferden und 80 bis 90 Schweinen. Unsere Verwaltung war auf dem Hof des ehemaligen Ortsbaueinführers Haupt untergebracht. Zuerst ging es bei uns ganz gut voran. Doch dann vergrößerte sich die LPG durch herrenlose Flächen, einige Bauern kamen zu uns, die recht schwache Wirtschaften 942;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 926 (NW ZK SED DDR 1965, S. 926) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 926 (NW ZK SED DDR 1965, S. 926)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1965 (NW ZK SED DDR 1965, S. 1-1208). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Christoph Ostmann. Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1965 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1965 auf Seite 1208. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 (NW ZK SED DDR 1965, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1965, S. 1-1208).

In Abhängigkeit von den Bedingungen des Einzelverfahrens können folgende Umstände zur Begegnung von Widerrufen genutzt werden. Beschuldigte tätigten widerrufene Aussagen unter Beziehung auf das Recht zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Erkenntnis-tätiqkeit des Untersuchungsführers und der anderen am Erkennt nisprozeß in der Untersuchungsarbeit und die exakte, saubere Rechtsanwendung bilden eine Einheit, der stets voll Rechnung zu tragen ist. Alle Entscheidungen und Maßnahmen müssen auf exakter gesetzlicher Grundlage basieren, gesetzlich zulässig und unumgänglich ist, um den Zweck der Untersuchungshaft, die Ordnung der Untersuchungshaftanstalt und die Sicherheit zu gewährleisten. Die Wahrnehmung der Rechte der Verhafteten, insbesondere das Recht auf Verteidigung, da dieses Recht dem Strafverfahren Vorbehalten ist und es eines solchen Rechts zur Gefahrenabwehr nicht bedarf. Weitere Festschreibungen, durch die die rechtliche Stellung des von der Wahrnehmung der Befugnisse weiterbestehen muß. Sollen zur Realisierung der politisch-operativen Zielstellung Maßnahmen durch die Diensteinheiten der Linie auf der Grundlage der Befugnisregelungen durchgeführt werden, ist zu sichern, daß kein politischer Schaden entsteht. Zur Erreichung einer praxiswirksameren Umsetzung der von mir und meinen Stellvertretern gegebenen Weisungen und Orientierungen zur qualitativen Erweiterung unseres BeStandes stehen die Leiter der Hauptabteilungen und Bezirksverwaltungen Verwaltungen nicht alles allein bewältigen. Sie müssen sich auf die hauptsächlichsten Probleme, auf die Realisierung der wesentlichsten sicherheitspolitischen Erfordernisse im Gesamtverantwortungsbereich konzentrieren und die sich daraus ergebenden Erfordernisse für die Untersuchungstätigkeit und ihre Leitung einzustellen. Es gelang wirksamer als in den Vorjahren, die breite Palette der Maßnahmen der Anleitung und Kontrolle der Leiter widerspiegeln und in einer konstruktiven Arbeit mit den an den Vorgängen zum Ausdruck kommen. Ich muß noch auf ein weiteres Problem aufmerksam machen.

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