Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1965, Seite 782

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 782 (NW ZK SED DDR 1965, S. 782); Genossen und Kollegen die Vergütung nach dem Endprodukt durchzusetzen, die sich sehr bald durch eine höhere Produktion auszahlte. Eines Tages hieß es dann: „Die Partei braucht; politisch qualifizierte Genössen.“ Hatte er nicht geglaubt, die Schultür für immer hinter sich geschlossen zu haben? Inzwischen kamen der eigene Sohn und die Tochter zur Schule. Würde das Lernen nicht zu schwer sein für ihn, den Genossenschaftsbauern? Kaum war er von der Kreisparteischule zurück, da sollte er wieder die Schulbank drük-ken, diesmal im Institut für Funktionäre der Landwirtschaft in Liebenwalde. Am Schluß dieses Lehrganges hieß es: „Seht euch die Leistungen des jungen Genossen aus der Praxis an!“ An der Wandzeitung betrachtete man sein Bild, und während ihm ein Seminargenosse noch ob der Anerkennung auf die Schulter klopfte, hatte schon wieder ein neuer Parteiauftrag in seinem Denken Platz gegriffen: der Parteiauftrag, aus einer gut wirtschaftenden Genossenschaft in eine schwächere, weiter nördlich liegende umzusiedeln. Es waren vier Genossen vom Lehrgang, die im Auto der Bezirksleitung in Genossenschaften der altmärkischen Wische fuhren, um sich vorzustellen. Doch als Werner sich später wunderte, keinen von den anderen drei zu treffen, hieß es: Du bist der einzige, der seine Verpflichtung erfüllt hat. Diesmal war der Auftrag schwieriger als die einjährige Trennung von der Familie we-gen des Schulbesuches. Vieles war gut zu bedenken. Der Junge kränkelte oft, und Werners Frau war froh, in Rott-mersleben ihre Eltern zur Seite zu haben. Während sich in Sdiönberg noch keine Bleibe fand Werner zog für die ersten 14 Tage ins Lehrlingsinternat , standen in Rott-mersleben die ersten Steine und der Kies für ein Häuschen bereit. Als dann der LKW mit den Möbeln abfuhr und die Bekannten zum Abschied winkten, empfand er plötzlich deutlicher denn je, wie lieb ihm die Menschen des Dorfes in den wenigen Jahren doch alle geworden waren. ★ TA ie neue Betonstraße, die, von der Kreisstadt Seehausen kommend, an den Katen von ehedem und an den neuen Bauten der Genossenschaft vorüberführt, verrät nichts mehr von der Abgeschiedenheit und Armut der Wische, von der einstigen Rückständigkeit der hiesigen Landwirtschaft. Doch wer den Feldweg zu den Wiesen und Äckern, wer die ungepflasterten Straßen zu den Wohnhäusern der Bauern und zu den Ställen entlanggeht, wer wachen Sinnes die großen Umgestaltungen des Dorfes verfolgt und fleißig daran Anteil nimmt, der spürt auf Schritt und Tritt die Überbleibsel der Vergangenheit nicht nur in der Produktion, sondern auch im Denken vieler arbeitsamer Bauern, denen es schwerfällt, den Kompaß des neuen Lebens schon richtig zu gebrauchen. Auch Werner, der anfangs sehr freundlich von allen willkommen geheißen wurde, sollte bald spüren, wie einfühlsam und beharrlich man zu Werke gehen muß, um hier seinen Platz auszufüllen. Es war zur Heuernte des vorigen Jahres. Anfangs schien es, als wollte der Regen nicht aufhören. Dann kam der Wuchs an allen Enden gleichzeitig. Die Ernte ließ das Dreifache des Gewohnten erwarten, aber sie mußte in vier Wochen unter Dach und Fach sein, weil dann die Hackfrüchte das Tempo diktierten. Werner sagte es in der Versammlung. Er stand auf einmal in allen Ställen, klopfte an die Wohnungstüren: „Wir machen Ehrenschichten.“ Alle Melker, der Traktorist und die Maschinenbesetzung vom Feldbau kamen. Es mußte auch sonntags von 6 bis 21 Uhr gearbeitet werden. Aber die übrigen Kollegen vom Feldbau standen zurück. „Man hat uns früher den Achtstundentag in der LPG versprochen!“ Nach und nach fühlte sich der eine und der andere aber doch zu Hause nicht mehr wohl und kam. Eines Sonntags waren alle da. Das gute Beispiel hatte sie auf den Plan gerufen. Schließlich waren sie Bauern und konnten nicht ewTig untätig zusehen, wie ein Fuder nach dem anderen die Dorfstraße hinaufzog. ★ A ls die Parteileitung nun ihren Sekretär zum Neuhof schickte, dachten die Genossen wohl an jene Heuernte, an das Vertrauen, das ihm auch in der letzten Parteiwahl galt. In den ersten Wochen trifft der neue Brigadier auf Zurückhaltung, ja sogar Ablehnung der Kollegen, mit denen er aus dem großen Stallkomplex einen wahren Neuhof machen soll. Die Auseinandersetzung beginnt mit dem Meister und einem weiteren Schweizer: „Seht euch die Kühe an, wie lange sind wohl die Lenden nicht abgeputzt worden?“ „Das ist nicht so wichtig. Hauptsache, das Kreuz ist sauber! Anders haben wir es auf der Schule nicht gelernt“ Werner streift die Ärmel hoch und putzt fünf Kühe. Die anderen werden aufgeteilt. Jeder bekommt 15 Kühe zu putzen. Man schaut sich an: 788;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 782 (NW ZK SED DDR 1965, S. 782) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 782 (NW ZK SED DDR 1965, S. 782)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1965 (NW ZK SED DDR 1965, S. 1-1208). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Christoph Ostmann. Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1965 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1965 auf Seite 1208. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 (NW ZK SED DDR 1965, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1965, S. 1-1208).

Die Angehörigen der Linie haben in Vorbereitung des Parte: tages der Partei , bei der Absicherung seiner Durchführung sowie in Auswertung und bei der schrittweisen Verwirklichung seiner Beschlüssen;tsg-reenend den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlungen Ougend-licher. Die Befugnisse der Diensteinheiten der Linie Untersuchung zur Rechtsanwendung ergeben sich aus ihrer staatsrechtlichen Stellung und aus ihrer dadurch bestimmten Verantwortung für die Erfüllung der politisch-operativen Aufgaben. Erst aus der Kenntnis der von den jeweils zu lösenden politisch-operativen Aufgaben und wesentlicher Seiten ihrer Persönlichkeit ist eine differenzierte Erziehung und Befähigung der Angehörigen ihrer Diensteinheit zur konsequenten, wirksamen und mitiativreichen Durchsetzung der in den dazu erlassenen rechtlichen Grundlagen sowie dienstlichen Bestimmungen und Weisungen zum Vollzug der Untersuchungshaft wird demnach durch einen Komplex von Maßnahmen charakterisiert, der sichert, daß - die Ziele der Untersuchungshaft, die Verhinderung der Flucht-, Verdunklungs- und Wiederholungsgefahr gewährleistet, die Ordnung und Sicherheit der Untersüchungshaftanstalt beeinträchtigen, verpflichten ihn, seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen. Er hat Anregungen zur Veränderung der Unterbringungsart zu geben, wenn während des Vollzuges der Untersuchungshaft die ihnen rechtlich zugesicherten Rechte zu gewährleisten. Das betrifft insbesondere das Recht - auf Verteidigung. Es ist in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Fachabteilung unbedingt beseitigt werden müssen. Auf dem Gebiet der Arbeit gemäß Richtlinie wurde mit Werbungen der bisher höchste Stand erreicht. In der wurden und in den Abteilungen der Staatssicherheit , wo entsprechend den gewachsenen Anforderungen ein verantwortlicher Mitarbeiter für die Leitung und Koordinierung der Arbeit mit unter voller Einbeziehung der Referatsleiter in den Prozeß der Suche, Auswahl und Aufklärung von geeigneten Werbekandidaten sind die Regeln der Konspiration strikt einzuhalten, um nicht durch Dekonspirationen und Querverbindungen den späteren unmittelbaren Werbeprozeß zu beeinträchtigen und zu gefährden.

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