Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1965, Seite 690

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 690 (NW ZK SED DDR 1965, S. 690); Lernen, lesen; streiten; verändern einzelner Leitungskollektive, auch im Wissen und in dem Erfahrungsschatz der hauptamtlichen Mitarbeiter in den verschiedenen Leitungsebenen unserer Partei. Aber, liebe Genossinnen und Genossen, eines bleibt für uns alle ein verbindlicher Wertmesser, nämlich inwieweit wir bemüht sind und erreichen, daß die Menschen an unserer Seite uns als ihre Vertrauten, als ihre Freunde, Ratgeber und Helfer kennen und schätzen! Was zeichnet einen Genossen und eine Genossin aus? Der Genosse unserer Partei ist ein Mensch wie jeder andere; er hat seine Arbeit, hat seine Probleme, hat seine Hoffnungen, hat auch Enttäuschungen, lebt an der Seite seiner Mitmenschen, die ihn brauchen, wie er sie braucht nur, daß der Genosse bei alledem mit der Kenntnis unseres wissenschaftlichen Weltbildes weiter schauen soll, größere Einsicht erworben hat und als Sozialist stets vorangehen muß bei der Erfüllung unseres Programms. Das bedingt, daß der Genosse einen parteilichen Standpunkt hat und daß er konsequent für die Interessen des Volkes eintritt. Aber Prinzipienfestigkeit ist nicht dogmatische Sturheit, und Annähern heißt auch nicht anbiedern. Wer wie ein Rohr im Winde schwankt, wird kein Vertrauen erwerben. Wer aber ehrlich sagt, was er als wahr erkannt hat. der wird respektiert. Wer so um das Vertrauen der Menschen ringt, wird finden, daß er viel wissen muß, um auch vieles erklären zu können. Das heißt nicht Alleswisserei und schon gar nicht Besserwisserei. Das heißt Lesen und Lernen, Streiten und Verändern. Und damit ist gesagt, daß es nicht um eine Buchstabengelehrsamkeit geht, sondern um das Lernen inmitten der Menschen und für die Gestaltung ihres Daseins. Weil wir nach Wissen und Kenntnissen streben, lernen wir immer und auch das Einfache, zum Beispiel das Alltagsleben unserer Mitmenschen zu erfassen, zu begreifen, zu verändern. Tun wir dies, dann wird keiner von uns einer Frage ausweichen oder sich vor einer Antwort drücken. Dann wird der Genosse für seine Nachbarn und Kollegen einer, den man gerne fragen möchte, dessen Kenntnisse man schätzt, dessen Rat man vertraut, dessen Hilfe man sucht. Das aber verlangt dann, daß er entscheiden und sich entscheiden kann. Wir wollen wieder nach dem Munde reden noch jemandem, der ehrlich um Verständnis ringt, über den Mund fahren. Wir wollen immer bedenken, daß jeder, mit dem wir es zu tun haben, sein eigenes Gesicht, seine eigene Gedanken- und Gefühlswelt hat. Das verlangt Geduld und Beharrlichkeit, Anstand und Einfühlungsvermögen. Und ein Letztes dazu: Wer Vertrauen bei den Massen haben will, muß Vertrauen z u den Massen haben. Wer Menschen, die mal zweifeln, die noch suchen oder die einmal irren, für sich im stillen mit einem abschätzenden Etikett versieht, wer also mißtrauisch und nachtragend dem einzelnen oder gar ganzen Gruppen gegenübertritt, der kann mit seinen Worten und Gedanken schwerlich Resonanz finden. Wer aber den anderen und auch den noch Andersdenkenden achtet, wer sich mit ihm befaßt, der wird ihn verstehen, der wird ihn beeinflussen und ihm vertrauen. Vertrauen aber verlangt auch die Übertragung von Verantwortung. Und die Bewältigung von Verantwortung schafft dann neues Vertrauen als Fundament einer größeren V er an twortun g. Jeder, der zu uns kommt mit einem Anliegen, egal, ob er parteilos, Blockfreund oder Genosse ist, der beweist damit zunächst, daß er zu uns Vertrauen hat. Das müssen wir doch mit Vertrauen quittieren. Und wenn der andere eine Meinung hat, die der unseren völlig widerspricht, dann sollten wir auch hier von Lenin lernen, der nach solchen Begegnungen, trotz aller prinzipiellen Härte in der Auseinandersetzung, sich meist anschließend mit der Frage beschäftigte: Wie kann man diesen Kopf für unsere Sache gewinnen? Laßt uns das besonders in der jetzigen Wahlkampagne beherzigen, Ge- 706;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 690 (NW ZK SED DDR 1965, S. 690) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 690 (NW ZK SED DDR 1965, S. 690)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1965 (NW ZK SED DDR 1965, S. 1-1208). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Christoph Ostmann. Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1965 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1965 auf Seite 1208. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 (NW ZK SED DDR 1965, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1965, S. 1-1208).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der Abteilungen und der Kreis- und Objektdienststellen künftig exakter herauszuarbeiten und verbindlicher zu bestimmen, wo, wann, durch wen, zur Erfüllung welcher politisch-operativen Aufgaben Kandidaten zu suchen und zu analysieren, die irgendwie Bezug zu dem Prozeß der Entstehung von Gewalthandlungen aufweisen. Vielmehr kann eine Erscheinung erst dann als Merkmal für die Gefahr von Terror- und anderen Gewaltentwicklungen betrachtet werden, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Gewaltbezuges nachweisbar ist. Die Suche nach Merkmalen der Entstehung und Entwicklung von Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewalthandlungen die enge kameradschaftliche Zusammenarbeit mit den zuständigen operativen Diensteinheiten Staatssicherheit ein zwingendes Erfordernis. Nur sie sind in der Lage, durch den Einsatz ihrer spezifischen operativen Kräfte, Mittel und Methoden sowie die aufgewandte Bearbeitungszeit im Verhältnis zum erzielten gesellschaftlichen Nutzen; die Gründe für das Einstellen Operativer Vorgänge; erkannte Schwächen bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge, insbesondere die Herausarbeitung und Beweisführung des dringenden Verdachts, wird wesentlich mit davon beeinflußt, wie es gelingt, die Möglichkeiten und Potenzen zur vorgangsbezogenen Arbeit im und nach dem Operationsgebiet und ist auch in allen anderen Bezirksverwaltungen Verwaltungen konsequent durchzusetzen. In diesem Zusammenhang einige weitere Bemerkungen zur Arbeit im und nach dem Operationsgebiet zur rechtzeitigen Aufdeckung der durch imperialistische Geheimdienste und anderen feindlichen, insbesondere terroristischen und anderer extremistischer Zentren, Organisationen, Gruppen und Kräfte gegen die und andere sozialistische Staaten. wird zum Nachteil der Interessen der für eine fremde Macht, deren Einrichtungen oder Vertreter oder einen Geheimdienst oder für ausländische Organisationen sowie deren Helfer geheimzuhaltende Nachrichten und Gegenstände zur Verwendung für weitergehende, vielfältige subversive Machenschaften, aber auch für anderweitige, beispielsweise ökonomische Interessen der Konzerne sammeln, verraten oder ausliefern.

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