Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1965, Seite 547

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 547 (NW ZK SED DDR 1965, S. 547); Nicht „überreden", sondern Als vor kurzem in der Mitglie'-derversammlung einer APO im VEB Waggonbau Gotha über die politische Massenarbeit gesprochen wurde, bat ein Genosse um eine Begründung, warum die westdeutschen und Westberliner Besucher, die zu uns kommen, fünf bzw. drei Mark Umtauschen müssen. Im Wohngebiet habe man ihm die Frage gestellt, und er hätte darauf keine Antwort geben können. Darauf erklärte ein Leitungsmitglied: Genosse B., wenn du die Presse aufmerksam verfolgt hättest und unsere Argumentation besser studieren würdest, brauchtest du hier nicht so zu fragen. Aber einigen Versammlungsteilnehmern gefiel der „Zeigefinger“ nicht. Es wurde die Probe aufs Exempel gemacht, und siehe da nur einer konnte die Frage des Genossen erschöpfend beantworten. Diese Geschichte wurde auf einem Seminar erzählt, das vom Sekretariat der Bezirksleitung Erfurt mit Parteisekretären aus den Großbetrieben durchgeführt wurde. Ein anderer Parteisekretär sagte daraufhin nachdenklich: Ja, wir machen wohl alle mal solche Fehler; auch mir ist es schon passiert, daß ich einem Genossen, der Unklarheiten zeigte, gesagt habe: ,Na, das klingt mir aber sehr nach Westfunk.* In diesem Seminar ging es in erster Linie um die schnellere und bessere Durchführung des Wettbewerbs. Aber diese am Rande erwähnte Episode wirft eigentlich das ganze Problem der politischen Massenarbeit der Partei auf. Warum? „Heiße Eisen“ in die Mitgliederversammlung In keinem Referat eines Genossen, das nach dem 7. Plenum gehalten wurde, fehlt wohl die Forderung auf die Wende in der politisch-ideologischen Arbeit. Aber viele Parteileitungen machen sich gleichzeitig zu wenig Gedanken darüber, daß diese Wende auch in der Gestaltung der Mitgliederversammlungen vollzogen werden muß. Hier sollen die Mitglieder und Kandidaten für die Überzeugungsarbeit unter den Werktätigen ausgerüstet werden. Hier muß eine qualifizierte Beratung über die Grundfragen beim umfassenden Aufbau des Sozialismus, über die Strategie und Taktik der Partei zur Sicherung des Friedens und zur Lösung der nationalen Frage erfolgen. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, daß ein Genosse, der mit einer komplizierten politischen oder ökonomischen Frage nicht zurechtkommt, zu seinem Parteisekretär geht oder sich an die Mitgliederversammlung damit wendet und daß er auch eine Antwort erwarten darf. Es ist aber auch verständlich, daß er sich hüten wird, wieder eine Frage zu stellen, wenn er eine überhebliche Antwort bekommt oder wenn seine Frage als ideologische Unklarheit, als Einfluß gegnerischer Propaganda o. ä. klassifiziert wird. Im Beschluß des Politbüros vom 23. Februar „Für eine neue Qualität der politisch-ideologischen Arbeit mit den Menschen“*) steht *) „Neuer Weg“ Nr. 7 überzeugen! die Bedeutung inhaltsreicher Mitgliederversammlungen, wo die Genossen Antwort auf ihre Fragen erhalten, an erster Stelle. Hier ist der Platz, wo dem schöpferischen Meinungsstreit zur erfolgreichen Durchführung der Parteibeschlüsse der größte Raum gegeben werden muß. Niemals darf zugelassen werden, „daß Mitglieder der Partei auf berechtigte Fragen und kritische Hinweise unqualifizierte Antworten erhalten und vor den Kopf gestoßen werden.“ Ein Genosse, der den Auftrag hatte, zur Einleitung de genannten Seminars ein Kurzreferat über die Methoden der politischen Massenarbeit seiner Parteiorganisation bei der Unterstützung des sozialistischen Wettbewerbs zu halten, berichtete u. a. darüber, daß einigen Genossen es handelt sich um mittlere Wirtschaftskader Parteistrafen wegen Inaktivität ausgesprochen wurden. Wir können ohne nähere Untersuchung nicht beurteilen, ob das der richtige Weg ist oder ob der Parteileitung nach langen Bemühungen der Geduldsfaden gerissen ist. Aber eines müßte klar sein: Bevor eine Parteileitung sich zu solchen weitgehenden Maßnahmen entschließt, ist es notwendig, genau zu prüfen, ob Inaktivität oder Zurückweichen vor Auseinandersetzungen nicht in Unklarheiten über Grundfragen oder in oberflächlicher Durcharbeitung von Parteibeschlüssen begründet liegen, so daß die betreffenden Genossen sich nicht in der Lage fühlen, auf spezifische Fragen der Werktätigen zu antworten. „Die systematische Erläuterung der Zusammenhänge in der 563;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 547 (NW ZK SED DDR 1965, S. 547) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 547 (NW ZK SED DDR 1965, S. 547)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1965 (NW ZK SED DDR 1965, S. 1-1208). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Christoph Ostmann. Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1965 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1965 auf Seite 1208. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 (NW ZK SED DDR 1965, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1965, S. 1-1208).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit erfordert das getarnte und zunehmend subversive Vorgehen des Gegners, die hinterhältigen und oft schwer durchschaubaren Methoden der feindlichen Tätigkeit, zwingend den Einsatz der spezifischen tschekistischen Kräfte, Mittel und Methoden, die geeignet sind, in die Konspiration des Feindes einzudringen. Es ist unverzichtbar, die inoffiziellen Mitarbeiter als Hauptwaffe im Kampf gegen den Feind sowie operative Kräfte, Mittel und Methoden Staatssicherheit unter zielgerichteter Einbeziehung der Potenzen des sozialistischen Rechts tind der Untersuchungsarbeit fester Bestandteil der Realisierung der Verantwortung der Linie Untersuchung bei der Durchführung von Aktionen und Einsätzen sowie der Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlungen Jugendlicher, Anforderungen an die weitere Qualifizierung der Tätigkeit der Linie Untersuchung bei der Durchführung von Aktionen und Einsätzen sowie der Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, an denen jugendliche Bürger der beteiligt ind Anforderungen an die Gestaltung einer wirk- samen Öffentlichkeitsarbeit der Linio Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung von Havarien, Bränden, Störungen und Katastrophen Erarbeitung von - über das konkrete Denken bestimmter Personenkreise und Einzelpersonen Erarbeitung von - zur ständigen Lageeinschätzung Informationsaufkommen. Erhöhung der Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit den standigMi den Mittelpunkt ihrer Führungs- und Leitungstätigkeit zu stellen. JßtääjSi? Sie hab emIlg Möglichkeiten zur politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischeiffezleyung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Ich habe bereits auf vorangegangenen Dienstkonferenzen hervorgehoben, und die heutige Diskussion bestätigte diese Feststellung aufs neue, daß die Erziehung und Befähigung festgelegt und konkrete, abrechenbare Maßnahmen zu ihrer Erreichung eingeleitet und die häufig noch anzutreffenden globalen und standardisierten Festlegungen überwunden werden; daß bei jedem mittleren leitenden Kader und der führenden Mitarbeiter für die Gewährleistung der Konspiration und Geheimhaltung hingewiesen, habe ihr konspiratives Verhalten als maßstabbildend für die charakterisiert.

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