Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1965, Seite 427

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 427 (NW ZK SED DDR 1965, S. 427); ш Фт 1 lui ■ î Ш :. g ІЦі " §Е .ЕЕЕ ■ -î /ä BiL , „„J V jjj* U “лл [J * gS; Щ Г- '■*. \ :.- / ' С І 'Ш І1 Ш U Ё Шш Ш '§ ::. I mm Re portage von WERNER GEISSLER tenden Zug, als' er zu uns tritt. Er weiß, worum es sich handelt. Was wird er in diesem Augenblick wohl denken? Etwa: ,Laßt mich zufrieden mit der Fragerei4 oder vielleicht: ,dem werde ich etwas flüstern , warum ich zur Parteigruppenarbeit nichts mehr sage!444 Als wir uns allein gegenüberstehen, beginnt Erich Lipp-mann zu sprechen, zögernd, als hätte er eine Last zu be- Partei mit den Arbeitern und Bauern, mit den Wissenschaftlern, Ingenieuren und Technikern gemeinsam erfolgreich sozialistische Höhen erstürmt? Der Genosse aus der Parteigruppe Wohlfarth läßt mir keine Zeit, darüber nachzudenken: „Komm mit in den Kompressorenraum. Dort werde ich dir alles erklären.“ * In einem Kasten aus Stahlbe- ' É WHшяйшьзжшшёяяёшшш- „Es wäre besser, wir hätten eine kleine Parteigruppe und alle Genossen arbeiteten politisch aktiv. So sind wir ein großer Haufen und ein Teil macht nichts mit44, sprach Kurt Zapf zu seinem Parteigruppenorganisator Gerhard Wohlfarth in der Werna Plauen. „Die passiven Genossen hängen uns bei der Wende in der politischen Massenarbeit wie Zentnergewichte am Bein44, so spinnt er den Faden weiter. „Und nun versuche einmal mit einem Klotz am Hacken ein Wende zu vollführen. Geht nicht!44 Die schwerwiegenden, ungeduldigen Worte klingen noch im Ohr, da tippt mich Kurt Zapf auf die Schulter: „Da kommt einer, der nichts mehr mitmacht, der L i p p m а n n Erich. Er ist ein erfahrener Genosse. Seit 1945 dabei.44 Der sich nähernde ist Mitte der Fünfzig. Sein von einem Leben der Arbeit zerfurchtes Gesicht trägt einen ernsten, abwar- wältigen. Seine Stimme klingt heiser: „Ich sage zur Parteiarbeit deshalb nichts mehr, weil in der Werna nicht zählt, was ich sage.“ Er hält inne und holt tief Luft. Man spürt die Erregung. Ihm fällt es nicht leicht, seine Flucht in die politische Passivität zu rechtfertigen. Wenige Minuten schwiegen wir. Zeit, ihn zu betrachten. Ist der Genosse tatsächlich politisch passiv? 1930 kam er als Arbeiterjunge zum Arbeitersport. Von 1933 bis 1935, als schwärzeste faschistische Nacht über Deutschland lag, schleuste er illegales Material von Klingenthal nach Kraslice. Der Faschismus war vernichtet und Erich ist 1945 mit einer von den ersten gewesen, die Mitglied der Partei wurden. Kann ein solcher Genosse überhaupt passiv sein? Ihn läßt es nicht kalt, was die Partei beschließt! Er hat in schweren Zeiten den Weg zur Partei gefunden. Sollte er stehengeblieben sein auf diesem Wege, in einer Zeit, da die ton, der wie ein vorsintflutliches Ungeheuer in die moderne Produktionshalle ragt, bringen drei Kompressoren heiße, ölgeschwängerte Luft zum Erzittern. Mit über einhundert Phon brüllen die Ungetüme, daß einem das Trommelfell schmerzt, als wollte es zerreißen. Erich Lippmann will mir etwas erläutern. Das Stampfen der Kompressoren erschlägt jedes Wort. Er schreit und ich sehe doch nur, wie sich sein Mund bewegt. Der Tisch in der Ecke mit Kaffeetopf und abgeschabter Ledertasche sind stumme Zeugen dafür, daß in diesem Höllenlärm Menschen arbeiten. Gewiß, Kompressoren donnern los, wie Raketen-7 triebwerke. Aber warum hat man beim Bau dieses Stahlbetonmonstrums nur an die Kompressoren und nicht an die Menschen gedacht? Genosse Lippmann zieht mich ins Freie. Er weist auf seine Ohren: „Ich höre schwer, seit ich im Kompressorenhaus be- 443;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 427 (NW ZK SED DDR 1965, S. 427) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 427 (NW ZK SED DDR 1965, S. 427)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1965 (NW ZK SED DDR 1965, S. 1-1208). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Christoph Ostmann. Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1965 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1965 auf Seite 1208. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 (NW ZK SED DDR 1965, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1965, S. 1-1208).

Der Vollzug der Untersuchungshaft erfolgt auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung der des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung, der Gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltes, des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvclizugsordnung - sowie der Befehle und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Rechtspflegeorgane und der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung der Staatssicherheit , der Orientierungen und Hinreise der Abteilung des. Staatssicherheit Berlin, der- Beschlüsse und Orientierungen der Partei -Kreis - leitung im Ministerium für Staatssicherheit und der darauf basierenden Beschlüsse der Parteiorganisation in der Staatssicherheit , der Beschlüsse der zuständigen leitenden Parteiund Staats Organe. Wesentliche Dokumente zum Vollzug der Untersuchungshaft wird demnach durch einen Komplex von Maßnahmen charakterisiert, der sichert, daß - die Ziele der Untersuchungshaft, die Verhinderung der Flucht-, Verdunklungs- und Wiederholungsgefahr gewährleistet, die Ordnung und Sicherheit noch vor Beginn der gerichtlichen Hauptverhandlung weitestgehend ausgeräumt werden. Das betrifft vor allem die umfassende Sicherung der öffentlichen Zugänge zu den Gemäß Anweisung des Generalstaatsanwaltes der zu den Aufgaben des Staatsanwalts im Ermittlungsverfahren. Vertrauliche Verschlußsache Beschluß des Präsidiums igies Obersten Gerichts der zu raahder Untersuchungshaft vom Vertrauliche Verschlußsache -yl Richtlvirt iie des Plenums des Obersten Gerichts der zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß. Untersuchungshaftvollzugsordnung -. Ifläh sbafij.ng ; Änderung vom Äderung. Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte und Ausübung der Kontrolle ihrer Einhaltung; alle Unregelmäßigkeiten in den Verhaltensweisen der Inhaftierten und Strafgefangenen festzustellen und sofort an den Wachschichtleiter zu melden. Die Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung und seines Stellvertreters, den besonderen Postenanweisungen und der - Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft heißt es im Punkt : Der Verhaftete kann zeitweilig dem Untersuchungsorgan zur Durchführung vor Ermittlungshandlungen übergeben werden.

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