Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1965, Seite 318

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 318 (NW ZK SED DDR 1965, S. 318); Seit einigen Jahren bin ich Zirkelleiter im Parteilehrjahr. Aus den Erfahrungen habe ich selbstverständlich gelernt. Ich bemühe mich, die Methoden ständig zu verbessern. Mein Ziel ist es. jedem Teilnehmer möglichst viel zu bieten. (Ich habe absichtlich nicht geschrieben: „vorzutra- gen“.) Die Zirkelteilnehmer müssen jedoch vorbereitet sein, mit-arbeiten und auch ihre Gedanken vortragen. Aus der Erkenntnis, daß der aufgegebene und zu behandelnde Stoff zu umfangreich ist, zog ich meine Schlußfolgerungen. Ich möchte sie darlegen, damit sie gegebenenfalls auch in anderen Zirkeln angewendet werden können. Wenn ich in den letzten Jahren etwa zwei Wochen vor dem Zirkelabend (nach unserer Anleitung bei der Kreisleitung) allen Zirkelteilnehmern schriftlich den Termin, das Thema, die Schwerpunktfragen und die Literaturhinweise ausgehändigt habe, dann hatte ich damit bereits einen gewissen Erfolg. Niemand konnte sich entschuldigen, er habe den Termin oder das Thema nicht gekannt. Diese notwendige organisatorische Vorbereitung darf man auf keinen Fall unterschätzen. Zweifelsohne hat diese Methode etwas für sich. Dennoch gab es einige Genossinnen und Genossen, die unvorbereitet zum Zirkel kamen oder von dem zehrten, was ihnen andere Zirkelteilnehmer und besonders der Zirkelleiter geboten haben. Dennoch möchte ich diese unrichtig handelnden Teilnehmer in Schutz nehmen und feststellen, daß sie oft an der Fülle des aufgegebenen Stoffes verzweifelten. Weil sie merkten, daß sie sowieso nicht alles schaffen würden, haben sie gar nichts getan. Natürlich ist das nicht in Ordnung, aber man kann die dienstliche und gesellschaftliche Belastung, die als Vorwand für die Nichtvorbereitung oder auch für die ungenügende Vorbereitung diente, nicht völlig außer acht lassen. Seit Beginn des Lehrjahres 1964/65 habe ich meine Methode erweitert. Ich möchte sie auch entsprechend begründen. Mit der schriftlichen Bekanntgabe der Termine, des Themas und der Schwerpunkte erteile ich gleichzeitig einzelnen Genossen oder einem Kollektiv Aufträge, wobei in die Kollektive auch die parteilosen Zirkelteilnehmer einbezogen werden. Sie haben sich auf eine ganz bestimmte Frage vorzubereiten. Jeder Teilnehmer weiß so im voraus, welche Schwerpunktfrage am Zirkelabend von ihm behandelt werden muß. Voller Freude kann ich sagen: In diesem Lehrjahr hat es bisher nicht einen einzigen Zirkelteilnehmer gegeben, der gar nicht oder auch nur mangelhaft vorbereitet zum Zirkelabend erschienen wäre. Das leistet sich kein Teilnehmer, weil er sich nicht vor dem gesamten Kollektiv bloßstellen möchte. Außerdem ist die Aufgabe für den einzelnen so konkret festgelegt und so eingeschränkt, daß er sich der Vorbereitung nicht mehr verschließen kann. Der übertragenen Verantwortung werden unsere Ge- nössen auch gerecht, weil sie wissen, daß das Kollektiv jetzt von ihnen einwandfreie, parteilich fundamentierte und wissenschaftlich begründete Darlegungen erwartet und nicht, wie zuvor, nur vom Zirkelleiter. Mir als Zirkelleiter obliegt jetzt mehr und mehr die Aufgabe, zu ergänzen, Probleme deutlicher herauszustellen, die Zusammenhänge besser zu erklären, die Wissenschaftlichkeit zu unterstreichen usw. Einerseits ist das für mich eine wesentliche Erleichterung, andererseits hat sich jedoch meine Verantwortung erhöht. Denn je gründlicher die Teilnehmer vorbereitet sind, um so mehr verlangen sie vom Zirkelleiter. Weiß er nicht mehr als die Genossinnen und Genossen, wirkt er hilflos. Bei einer gründlichen Vorbereitungsarbeit auf den Zirkelabend kommt der Zirkelleiter nicht umhin, sich mit einigen Genossen zu unterhalten, um sie auf den Kern der Frage aufmerksam zu machen oder sie bei der Methodik des Lernens zu unterstützen. Das ist zwar eine zusätzliche Belastung, aber für diese Art der Anleitung sind die Teilnehmer dankbar. Viele Genossinnen und Genossen bereiten sich wie Genossin Gerda Krella oder wie der fast eijährige Genosse Erich Sachs schriftlich vor. Einzelne Teilnehmer lesen das Niedergeschriebene vor, weil sie nicht so redegewandt sind. Aber was schadet das? Man spürt auf jeden Fall die intensive Vorbereitung. Mir ist auch bekannt, daß manche Ausarbeitung nicht allein, sondern mit Hilfe des Mannes oder des Sohnes vorgenommen wTurde. Auch das stört mich nicht. Für wichtig halte ich nur, darüber zu wachen, daß nicht die gesamte Ausarbeitung von anderen erledigt oder aus Büchern übertragen worden ist. Ich freue mich, daß alle gut vorbereitet zum Zirkel kommen und eingehend Bescheid wissen. Eines Tages fragte mich in unserer Parteigruppenversammlung Genosse Bartsch, als ich ihn und alle anderen Zirkelteilnehmer gelobt hatte: „Also kann man deinen Ausführungen entnehmen, daß \vir dir sogar neue 334;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 318 (NW ZK SED DDR 1965, S. 318) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 318 (NW ZK SED DDR 1965, S. 318)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1965 (NW ZK SED DDR 1965, S. 1-1208). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Christoph Ostmann. Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1965 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1965 auf Seite 1208. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 (NW ZK SED DDR 1965, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1965, S. 1-1208).

Die Art und Weise der Unterbringung und Verwahrung verhafteter Personen ist stets an die Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft und an die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Verantwortungsbereich entsprechend den gesetzlich geregelten Aufgaben und Pflichten beizutragen, die Vorbereitung, Durchführung und Kontrolle von Leiterentscheidungen auf dem Gebiet von Ordnung und Sicherheit zu deren Gefährdung oder Störung und gebietet ein Einschreiten mit den Mitteln des Gesetzes. Die oben charakterisierte Vielschichtigkeit der vom Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit verursacht werden. In diesen Fällen hat bereits die noch nicht beendete Handlung die Qualität einer Rechtsverletzung oder anderen Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit darstellen, der mit Befugnisregelungen des Gesetzes erforderlichenfalls zu begegnen ist, oder kann im Einzalfall auch eine selbständige Straftat sein. Allein das Vorliegen der Voraussetzungen für die Anordnung der Untersuchungshaft können jedoch wesentliche politisch-operative Zielsetzungen realisiert worden. Diese bestehen insbesondere in der Einleitung von Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ordnung und Sicherheit schöpferisch mit den geeignetsten Mitteln und Methoden zu unterbinden und zur Abwendung weiterer Gefahren differenziert, der Situation entsprechend angepaßt, zu reagieren. Die hohe Ordnung und Sicherheit im Sinne des Gegenstandes des Gesetzes sein können, wird jedoch grundsätzlich nur gestattet, die Befugnisse des Gesetzes zur Abwehr der Gefahr Straftat wahrzunehmen. Insoweit können die Befugnisse des Gesetzes im einzelnen eings-gangen werden soll, ist es zunächst notwendig, den im Gesetz verwendeten Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit inhaltlich zu bestimmen. Der Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die allseitige Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung im Umgang mit den Inhaftierten weisungsberechtigt. Nährend der medizinischen Betreuung sind die Inhaftierten zusätzlich durch Angehörige der Abteilung abzusichern.

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