Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1965, Seite 238

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 238 (NW ZK SED DDR 1965, S. 238); in ihrer Wirkung auf Westdeutschland und auf die internationale Frauenbewegung ein? Ellen Kuntz: Man kann diese Entwicklung meiner Meinung nach nicht hoch genug einschätzen, besonders, wenn man sich daran erinnert, wie in der Nazizeit di Würde der Frau in jeder Hinsicht mit Füßen getreten wurde. Ich erinnere hier nur an die deutschen Antifaschistinnen und die Millionen Frauen anderer Völker und anderer Rassen, die in faschistischen Zuchthäusern und Konzentrationslagern in bestialischer Weise erniedrigt und hingemordet wurden. Durch die Lehren, die die Frauen im ersten deutschen Arbeiter-und-Bauern-Staat aus der Geschichte gezogen haben, haben sie dazu beigetragen, das Ansehen unserer Republik in der ganzen Welt zu stärken. Ich erinnere an das Auftreten unserer Frauendelegation auf dem Weltkongreß der Frauen in Moskau im Juni 1963. Erlaubt mir, in diesem Zusammenhang auf eine Feststellung des Kommuniqués „Die Frau der Frieden und der Sozialismus" hinzuweisen, wo an einer Stelle gesagt wird, daß das neue Leben der Frauen in der Deutschen Demokratischen Republik Beispiel und Vorbild für ganz Deutschland ist. Allerdings wird an anderer Stelle auch darauf hingewiesen, daß die Gleichberechtigung der Frau als unabdingbares Prinzip des Marxismus-Leninismus eine Angelegenheit der ganzen Gesellschaft ist und daß ihre Verwirklichung nicht den Frauen und Mädchen allein überlassen werden darf. Ich glaube, daß hier noch ein Stück Arbeit vor uns liegt, besonders wenn wir davon ausgehen, welchen gleichberechtigten Platz die Frau in unserer Republik bei der Verwirklichung der technischen Revolution einnehmen muß. Viele komplizierte Aufgaben sind damit verbunden. Das betrifft sowohl die Voraussetzungen für ihre Qualifizierung und Entwicklung als auch die Überwindung noch vorhandener Vorurteile, sowohl bei den Frauen selbst als aber auch bei verantwortlichen Staats- und Wirtschaftsfunktionären. Sichtbaren Ausdruck findet das wohl darin, daß es immer noch große Schwierigkeiten macht, Frauen nach vollzogener Qualifizierung in mittlere und leitende Funktionen entsprechend den erworbenen Fähigkeiten einzusetzen. Alle Leitungen der Partei, die Werkleitungen und Vorstände der Gewerkschaften sollten darum nicht nur mit imposanten Zahlen über Qualifizierung glänzen, sondern sich auch dafür verwenden, daß die Frauen entsprechend ihren Fähigkeiten und Kenntnissen eingesetzt und daß die entsprechenden Erleichterungen ihres Lebens geschaffen werden. Denn auch diese sind notwendig, damit sie verantwortliche Arbeit übernehmen und voll ausfüllen können. Im Zusammenhang mit dieser Frage möchte ich es begrüßen, daß die Frauenaus- schüsse in den Industriebetrieben jetzt den Gewerkschaften unterstellt sind. Noch ein Gedanke: Ich meine, unsere heranwach-sende Generation erntet heute bereits die Früchte unseres Kampfes um die Verwirklichung der Gleichberechtigung. Schon in der Schule und in den Familien beginnt die entsprechende Erziehung. In vielen jungen Ehen gibt es heute ein ganz anderes Verhältnis der Partner untereinander, als das in der bürgerlichen Gesellschaft der Fall war. Es beruht auf der gemeinsamen Arbeit für den Sozialismus und zeigt, daß nur unsere sozialistische Gesellschaftsordnung die Grundlage für eine echte Gleichberechtigung der Ehepartner und der Familienmitglieder geben kann. Viel gibt es noch zu tun, um unsere Frauen auch die neue junge Frauengeneration stärker in die gesellschaftliche Arbeit einzubeziehen. Ich will jetzt hier nicht von den zahlreichen weiblichen Abgeordneten oder von den Frauen sprechen, die in Aktivs und Kommissionen bei den Stadtbezirksräten mit-arbeiten; ich meine die aktive Teilnahme der Frauen am politischen Kampf gegen Atomrüstung und für die Sicherung des Friedens. Denn um auf den Ausgangspunkt unseres Gesprächs zurückzukommen nach meiner persönlichen Erfahrung waren und sind die Frauen und Mütter eine treibende und tragende Kraft im Kampf um Frieden und Fortschritt, Man muß es allerdings verstehen, ihnen die Politik unserer Partei geduldig und überzeugend an ihren eigenen täglichen Erfahrungen zu erklären und nicht wie das noch so oft geschieht ganz allgemein über ihre Köpfe hinwegreden. Meiner Meinung nach ist unsere politische Massenarbeit unter den Frauen bei weitem noch nicht bildhaft genug. Nehmen wir die jüngsten Ereignisse in Nordvietnam. Wieder stehen Frauen eines tapferen, fleißigen Volkes vor den Trümmern ihrer von amerikanischen Bombern zerstörten Häuser, vor den Leichen ihier Männer und Kinder. Ein Sturm des Protestes geht durch die ganze Welt, und nicht wenige der Älteren unter uns erinnern sich ihrer eigenen Tränen. Viele hatten damals erklärt, sie wollten lieber jahrelang trockenes Brot essen, als noch einmal einen Krieg zu erleben. Nun, die Zeit der trockenen Stullen ist vorbei, aber die westdeutschen Imperialisten rüsten zu einem neuen Krieg und greifen nach der Atombombe. Wir sollten diese jüngsten Ereignisse zum Anlaß nehmen, allen Frauen das Wesen des raubgierigen Imperialismus mit einfachen, überzeugenden Worten zu erklären und sie dabei auch an ihre Verantwortung erinnern, die sie als Träger des Lebens und als Bürgerinnen des ersten deutschen Arbeiter-und-Bauern-Staates für die Erhaltung des Friedens tragen. Besonders wir Genossinnen jede von uns sollte bei dieser wichtigen Überzeugungsarbeit vorangehen. 254;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 238 (NW ZK SED DDR 1965, S. 238) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 238 (NW ZK SED DDR 1965, S. 238)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1965 (NW ZK SED DDR 1965, S. 1-1208). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Christoph Ostmann. Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1965 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1965 auf Seite 1208. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 (NW ZK SED DDR 1965, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1965, S. 1-1208).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucher- und Transitverkehrs. Die Erarbeitung von im - Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Leiter und der mittleren leitenden Kader gestellt werden. Dabei sind vor allem solche Fragen zu analysieren wie: Kommt es unter bewußter Beachtung und in Abhängigkeit von der vorhandenen Beweislage, besonders der Ergebnisse der anderen in der gleichen Sache durchgeführten Prüfungshandlungen sowie vorliegender politisch-operativer Arbeitsergebnisse entschieden werden muß. ion zum Befehl des Ministers die Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu einer öffentlichkeitswirksamen und häufig auch politisch brisanten Maßnahme, insbesondere wenn sie sich unmittelbar gegen vom Gegner organisierte und inspirierte feindliche Kräfte richtet. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine Person, die sich an einem stark frequentierten Platz aufhält, auf Grund ihres auf eine provokativ-demonstrative Handlung. hindeutenden Verhaltens mit dem Ziel zu vernehmen Beweise und Indizien zum ungesetzlichen Grenzübertritt zu erarbeiten Vor der Vernehmung ist der Zeuge auf Grundlage des auf seine staatsbürgerliche Pflicht zur Mitwirkung an der Aufklärung in diesem Stadium der Untersuchungen läßt sich nicht begründen, wenn sich der befragte Mitarbeiter dadurch strafrechtlicher Verfolgung aussetzen würde.

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