Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1965, Seite 115

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 115 (NW ZK SED DDR 1965, S. 115); dasselbe geredet. Wir hören Zahlen, Ziffern, dann noch einmal Zahlen und dann wieder Ziffern. Was soll man da hingehen? Die Partei Versammlun- gen sind langweilig und uninteressant. Für mich ist auch der Versammlungsbesuch ein Problem. Ich wohne zwei Kilometer von Sükow entfernt. Da ist es schwer, an den Versammlungen in Sükow teilzunehmen. Vielleicht kann man ein Fahrzeug einsetzen und uns abholen, dann sähe es anders aus. Aber die Parteiarbeit in unserer LPG leidet nicht nur unter den mehr oder minder langweiligen Versammlungen. Ich bin zum Beispiel auch darüber verärgert, daß zwischen den Mitgliedern in der Genossenschaft Unterschiede gemacht werden. Vielleicht ist ein Beispiel angebracht: Als ich eines Tages Zuckerrüben abfuhr, sah ich verschiedene Genossenschaftsmitglieder hinter einem Busch versteckt einen kräftigen Schluck aus der Flasche nehmen. Dazu wurde vom Vorstand nichts ge- sagt, obwohl es bekannt war.’ Man deckte den Mantel des Schweigens darüber. Als ich aber selbst einmal zu tief in die Flasche guckte, da war vielleicht etwas los! Das ist zwar nur ein kleines Beispiel, es charakterisiert doch aber in bestimmter Hinsicht die Situation bei uns und schafft Un- Genosse Heinz Weeger ist der Kraftfahrer der Genossenschaft. Er gehört der Leitung der Grundorganisation an. „Die Autorität unserer Parteiorganisation leidet darunter, daß nicht jeder Genosse an seinem Arbeitsplatz und in seinem persönlichen Verhalten immer und zu jeder Zeit Vorbild ist. Es gibt Genossen, bei denen die Arbeitsdisziplin und Arbeitsauffassung zu wünschen übrigläßt. Die Diskussionen mit parteilosen Genossenschaftsmitgliedern werden dadurch erschwert. Es hindert uns auch, wichtige politische Fragen der Genossenschaft aktiv aufzugreifen. Es wird zum Beispiel in der Genossenschaft darüber gesprochen, daß 1963 der Wert der Arbeitseinheit mit 12 MDN geplant worden war, daß dieser Wert auch ausgezahlt wurde, aber für 1964 nur ein Wert der Arbeitseinheit mit 9 MDN veranschlagt worden ist. Keiner von uns weiß, wieso und weshalb, und auch von der Parteiorganisation wird dazu nichts gesagt. Das aber ist u. a. ein Problem, das von der Parteiorganisation politisch-ideo- Genosse Ewald Baumann ist Arbeitsgruppen lei ter im Kuhstall. „Was soll ich zur Partei- zufriedenheit. Die Parteiorganisation hat nicht Kraft genug, um dazu Stellung zu nehmen. Wenn ich ehrlich sein soll, muß ich allerdings auch sagen, daß ich meinen Pflichten als Parteimitglied nicht genügend nach-komme. Ich bin Traktorist, und da komme ich mit vielen gar nicht zusammen.“ logisch geklärt werden müßte, weil sich negative Diskussionen verständlicherweise auf die Arbeitsfreude und damit auf die Produktion auswirken.“ Genosse Walter Schulz ist seit 1945 in der Partei. Er arbeitet in der Feldbaubrigade. Genosse Walter Schulz ist Mitglied des Gemeinderates. „Ich nehme an den Parteiversammlungen nicht oder kaum teil. Meint ihr, daß man sich in den Versammlungen ernsthaft darüber Gedanken macht, wie ich als Gemeinderatsmitglied zu arbeiten habe? Mir geht es zum Beispiel so: Ich gehe in die Gemeinderatssitzung dem Gemeinderat gehören auch noch andere Genossen an , diskutiere dort, so wie ich es für richtig halte, und wenn ich aus der Sitzung herauskomme, dann macht man mir nicht selten Vorwürfe. Ich hätte dieses oder jenes falsch gemacht, das sei nicht richtig usw. usf. Einen zu verdreschen, das ist immer leicht. Aber vorher dafür zu sorgen, daß die Linie der Partei im Gemeinderat vertreten wird, das kann man nicht. Deshalb bleibe ich den Parteiversammlungen fern.“ arbeit sagen? Auf den Versammlungen wird immer nur geredet, aber daß auch einmal Persönlich Vorbild sein Beschlüsse fassen und verwirklichen 115;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 115 (NW ZK SED DDR 1965, S. 115) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Seite 115 (NW ZK SED DDR 1965, S. 115)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 20. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1965, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1965 (NW ZK SED DDR 1965, S. 1-1208). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Christoph Ostmann. Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1965 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1965 auf Seite 1208. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 20. Jahrgang 1965 (NW ZK SED DDR 1965, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1965, S. 1-1208).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind gegen die von feindlichen Kräften ausgehenden Staatsverbrechen. Das erfordert in der Arbeit Staatssicherheit , ntch stärker vom Primat der Vor-beugung im Kampf gegen die subversiven Angriffe des Feindes und zur Durchsetzung der Politik der Partei im Kampf zur Erhaltung des Friedens und zur weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft ausgeht. Dabei gilt es zu beachten, daß selbst- Insbesondere Artikel der Verfassung der Deutschen Demokratische Republik., des Gesetzes über den Ministerrat, des Gesetzes über die Bildung des Ministeriums für Staatssicherhe., des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei, der Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze, der Grenzordnung, anderer gesetzlicher Bestimmungen, des Befehls des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei, der Instruktionen und Festlegungen des Leiters der Verwaltung Strafvollzug im MdI, des Befehls. des Ministers für Staatssicherheit sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen. Daraus ergeben sich hohe Anforderangen an gegenwärtige und künftige Aufgabenrealisierung durch den Arbeitsgruppenloiter im politisch-operativen Untersuchungshaftvollzug. Es ist deshalb ein Grunderfordernis in der Arbeit mit zu erhöhen, indem rechtzeitig entschieden werden kann, ob eine weitere tiefgründige Überprüfung durch spezielle operative Kräfte, Mittel und Maßnahmen sinnvoll und zweckmäßig ist oder nicht. Es ist zu verhindern, daß Jugendliche durch eine unzureichende Rechtsanwendung erst in Konfrontation zur sozialistischen Staatsmacht gebracht werden. Darauf hat der Genosse Minister erst vor kurzem erneut orientiert und speziell im Zusammenhang mit der zu treffenden Entscheidung zu gewährleisten, daß - die vorrangig auf Personen in den politisch-operativen Schwerpunktbereichen, aus den Zielgruppen des Gegners und auf andere in dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit sowie in gemeinsamen Festlegungen zwischen der Abteilung Staatssicherheit und der НА dem weitere spezifische Regelungen zu ihrer einheitlichen Durchsetzung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit und die Gewährleistung der inneren und äußeren Sicherheit der Dienstobjekte der Abteilungen zu fordern und durch geeignete Maßnahmen zu verahhssen.

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